Von Crossen nach Eisenberg und Golmsdorf
Eine Fahrradtour aus dem Saaletal zur Weißen Elster (Elster-Radweg) gelingt besonders einfach auf der Trasse der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Porstendorf und Crossen. Im Volksmund wurde diese Bahnlinie „Eisenberger Esel“ genannt. Etwa 150 Höhenmeter mussten die Dampfloks überwinden um die Berge zwischen Saale uns Elster zu überqueren. Der Radweg führt zunächst entlang des Baches Gleise durch ein wunderschönes, vom Autoverkehr noch weitgehend verschont gebliebenes Tal. Der kleine Nebenfluss der Saale ,der von steilen Hängen aus Muschelkalk und Buntsandstein umrahmt wird, trieb früher zahlreiche Mühlen an. Die bevorzugte Lage und die Bodenbeschaffenheit ermöglichten sogar den Weinanbau. Vorbei an der alten Töpferstadt Bürgel durchfährt man die Höhen am Rande des „Thüringer Holzlandes“ mit seinen ausgedehnten Wäldern bis in die Stadt Eisenberg, deren Wurzeln bis in die Steinzeit zurück reichen. Die Fahrt hinab ins Tal der Weißen Elster durch das Tal des Rauda-Baches auf der komfortabel ausgebauten Bahntrasse gehört zu den Höhepunkten dieses Radwegs, der mit den gut ausgebauten Verbindungen zu den Städten Jena und Gera für alle Radler gut zu erreichen ist.
Der Bahnhof von Eisenberg verschwindet langsam hinter dem Gestrüpp
m Jahre 1880 wurde von der Eisenberg-Crossener Eisenbahngesellschaft der östliche Teil der Bahnstrecke durch das Raudatal in Betrieb genommen. Nach der Übernahme durch die Preußische Staatsbahn im Jahr 1900 wurde 1905 die bautechnisch anspruchsvollere Strecke über Bürgel nach Porstendorf eröffnet. Im Jahr 1969 wurde der Bahnverkehr zwischen Eisenberg und Porstendorf eingestellt. Bis 1998 herrsche auf dem Abschnitt Crossen – Eisenberg noch Betrieb, die endgültige Stilllegung erfolgte im Mai 1999.
Es folgte der Umbau zum Fahrradweg. Der erste Abschnitt durch das Raudatal wurde 2007 eröffnet, 2010 die Strecke Trotz – Bürgel. Im Jahr2012 kam ein kurzer Abschnitt in Eisenberg hinzu. 2013 fehlten nur noch die 1,5 km auf der Bahntrasse zum Anschluss an den Ostbahnhof Eisenberg und der weiter Ausbau des restlichen Abschnitts Bürgel Golmsdorf, der die Verbindung zum Saale-Radweg herstellt. Dem „Esel“ würde eine Beschilderung mit eigenem Logo und ein besserer Bezug zur alten Bahnstrecke gut stehen.
Schon ab Gera ist die Zufahrt beschildert (Richtung Mühltal). D4 Route und derThüringer Städtekette Radweg benutzen die gleiche Strecke bis nach Kursdorf.
Das Bahnhofsgebäude Crossen/Krossen, am Abzweig der ehemaligen Bahnstrecke Richtung Eisenberg, ist in einem bedauernswerten Zustand.
Unterschiedliche Schreibweise!
Wir folgen dem Radweg entlang der Straße nach Hartmannsdorf, dort geht es auf die alte Bahntrasse.
Ein toller Radweg führt uns leicht bergauf. Die Kreuzungen sind inzwischen barrierefrei, die Pfostensperren sind verschwunden.
Neue Barrieren? (2011). Der ehemalige Bahnhof von Rauda kommt in Sicht.
Bahnhof Rauda (Blick talwärts): - externer Link: So sah es noch im Jahre 2005 aus Kilometrierung: Erinnerung an die Eisenbahnstrecke
Ein schöner Rastplatz mit großer Schutzhütte ist entstanden. Weiter Richtung Kursdorf.
Blick zurück: In Kursdorf: Hier fehlt wohl eine Brücke. Wir sind am Abzweig des Mühltalsweg/Thüringer Städtekette Richtung Bad Klosterlausnitz. Eine Rampe führt wieder hinauf auf die Bahntrasse.
Schräg stehende Sperrgitter. Eine lange Gerade schließt sich an.
Nach einer sanften Kurve geht es durch einen Einschnitt.
Die Bundesstraße 7 hat die Bahntrasse unterbrochen. Der neue Radweg folgt der Straße zum Bahnhof Eisenberg-Ost. Durch eine Unterführung gelangt man auf die andere Straßenseite.
Der Bahnhof Eisenberg-Ost, hübsch restauriert, wird als Wohnhaus genutzt.
Die neue Beschilderungam Ostbahnhof ist normgerecht. Die Wegweiser sind mit Einschüben des Thüringer Mühlenradwegs versehen. dessen nördlicher Abschnitt auf der Bahntrasse durch das Gleistal verläuft.
Auf der asphaltierten Trasse fährt man am Gebäude des Ostbahnhofs ivorbei Vorsicht an den kantigen Halbsperren!
Am Rande der Strecke sind die alten Hektometersteineerhalten geblieben. Hier ist die Gestaltung des Radwegs gelungen.
Die Brücke über den Malzbach ist gut gesichert aber optisch wenig ansprechend. In einem langezogenen Bogen geht es weiter leicht bergauf.
Die kleine Brücke am Rand der Schrebergärten an der Etzdorfer Straße wurde renoviert. Auf der Trasse geht es Richtung Bahnhof.
Überquerung der Königshofener Straße, die Sperren für die Bauarbeiten sind natürlich inzwischen entfernt worden. Auch hier folgt ein schönes Stück Radweg durch den Grüngürtel mitten im Stadtgebiet.
Dann erreicht man die Bahnhofstraße. Der Radweg verschwenkt nach rechts und folgt der Bahntrasse auf einem asphaltierten Weg.
Das stattliche Gebäude des Bahnhofs Eisenberg liegt jenseits des überwachsenen Gleisbetts.
Nun geht es Stadt auswärts. Der Radweg führt direkt an der B7 entlang.
Über die Kuppe, dann geht es leicht bergab. Die Autobahn A9 wird unterquert, das nächste Ziel ist Hainspitz. Der neu gebaute Radweg verläuft neben der Bundesstraße.
Der Bahnhof von Hainspitz liegt abseits des Radwegs. Wir überqueren die B7 und fahren zum Hainspitzer See- nun abseits der alten Bahntrasse.
Gasthaus am See. Auf den Spuren der alten Eisenbahn: Ein Sammler hat die Relikte in seinem Garten aufgestellt.
Die Fahrt durch den Ort Klengel ist beschildert. Es geht durch eine enge Gasse, dann am Teich entlang nach Trotz.
Am Bahnhof Trotz/Serba erreicht man wieder die Bahntrasse. Auch der folgende Abschnitt bis nach Bürgel wurde neu ausgebaut und asphaltiert. Ein Schlenker nach rechts, dann geht es auf einem breiten Radweg bergab.
An den großen Silos vorbei nähern wir uns dem Ort Droschka.
Auch an Rastplätze hat man gedacht. Bei Droschka mach die Strecke einen kleinen Bogen.....
...dann geht es wieder schnurgerade durch die Felder. Auch hier wurden neue Wegweiser aufgestellt.
Einige Trimmgeräte stehen neben der Fahrbahn. Eine kleine Kuppe ist noch zu überwinden.
Eine langezogene Kurve bringt uns nach Bürgel.
Am alten Bahnhof von Bürgel (Privathaus) beginnt die Abfahrt durch das Gleistal ins Saaletal. Ein kurzer Abschnitt von ca. 1,2 km ist noch asphaltiert, der Rest bis nach Golmsdorf ist ein Waldweg, aber mit allen Rädern (außer Rennrädern) gut befahrbar.
Bahnhof Bürgel, schön renoviert und erhalten.
Auch ein Wasserturm ist aus der Eisenbahnzeit noch übrig geblieben. Die Abfahrt beginnt, halbseitige Sperren begrenzen die Zufahrt für Autos.
Auch die Kilometersteine wurden restauriert. (km 19,9, aufgenommen 2011 und 2008)
Eine schöne Abfahrt durch den Wald - dann endet der Ausbau gut 1 km nach dem Bahnhof Bürgel.
Aber auch der Waldweg ist gut befahrbar. Die Brücke bei der Papiermühle überquert die Trasse.
Am Ende des tiefen Einschnitts wird die Gleise auf einer kleinen Brücke überquert.
An der Straßenkreuzung steht dieses nette Warnschild.
Die alte Papiermühle
Weiter talwärts hat man eine neue Brücke gebaut: Modell der Kunitzer Hausbrücke, von Azubis gebaut und 9/2008 aufgestellt.
Durch eine Allee und vorbei an den kahlen Felshängen geht es auf Graitschen zu.
Am Bahnhof Graitschen hat man ein kleines Eisenbahndenkmal errichtet. Die alte Bahnhofsuhr hat die Zeit überdauert.
Am Ort vorbei hat man ein kleines Stück Trasse asphaltiert. Danach, über die Felder und am Straßenrand entlang, ist es nur noch ein schmaler Pfad.
Bei Löberschütz ist ein kleiner Parkplatz entstanden und die Beschilderung ist nun normgerecht.
Dieser Pfad ist allerdings nicht so richtig Radweg konform. Dann geht es auf der Trasse durch einen "grünen Tunnel".
Hier ist der Weg wieder breit ausgebaut, aber nicht asphaltiert.
Dann ist das Ende des Radwegs an der Straße vor Golmsdorf erreicht (Blick zurück). Die Straße wurde erneuert, die alten Gleisreste sind verschwunden. Etwas Hang aufwärts kann man noch ein kurzes Stück auf der Trasse in den Ort fahren.
Der Bahnhof Golmsdorf ist ein "Zahnbahnhof" (hier hat sich ein Zahnarzt eingerichtet).
An den Resten der alten Brücke, am Gasthof Gleistal, endet der Bahntrassenradweg.
Weiter Richtung Porstendorf ist die Trasse fast ganz verschwunden, die Brücken der alten Bahnstrecke wurden gesprengt und abgebaut. Auch der Bahnübergang bei Porstendorf über die Saalestrecke wurde beseitigt.
Über den Saale-Radwanderweg erreicht man ohne große Mühe die Stadt Jena und den Anschluss an andere Radwege oder die Bahnverbindungen, z.B. zurück nach Gera zum Ausgangspunkt unserer Tour.
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Seite zuletzt geändert am 20.06.2020