Von Runkel/Kerkerbach nach Mengerskirchen
Aus dem Lahntal bei Runkel-Kerkerbach führt ein Bahntrassenradweg in die Höhen des Westerwaldes. In Anlehnung an die Trasse der ehemaligen Kerkerbachbahn entstand ein etwas über 32 km langer Wander- und Radweg, der zunächst durch das Tal des Kerkerbachs, dann weiter durch die Berglandschaft bis nach Mengerskirchen führt. Der Radweg ist größtenteils nicht asphaltiert und in einigen Abschnitten verbesserungsbedürftig. Mit dem Ausbau des unteren Abschnitts zwischen Runkel-Kerkerbach und Eschenau (ab 2009) ist eine wesentliche Verbesserung des Radwegs erreicht worden. Der ehemalige Pfad wurde verbreitert und Spltt aufgebracht. Leider fehlen an einigen steil abfallenden Hängen zum Kerkerbach die Geländer und die Oberfläche (Splitt) ist rutschig. Die restlichen Abschnitte der Gesamtstrecke sind weitgehend unverändert geblieben. In den oberen Abschnitten findet man ausgebaute Waldwege oder Wirtschaftswege, teils sogar asphaltiert. Einige Abschnitte nutzen wenig befahrene Nebenstraßen.
Das Lokdenkmal in Heckholzhausen
Der ausgeschilderte Radweg verläuft größtensteils nicht auf der ehemaligen Bahntrasse, folgt aber der alten Strecke in groben Zügen. Einige kurze, kräftige Anstiege sind deshalb unvermeidlich. "Richtige" Bahntrassenradwege sind der ca. 3 km lange erste Abschnitt von Kerkerbach bis zur Oberhofer Mühle (Hofen) und der ca. 4 km lange Abschnitt bei Fussingen. Diese beiden Strecken zählen auch zu den landschaftlich schönsten Abschnitten des Kerkerbachtal-Radwegs. Die Streckenführung im letzten Drittel zwischen der Überquerung der L3278 hinter Fussingen (Ende auf der Bahntrasse) und Mengerskirchen ist unbefriedigend gelöst (knapp 9 km). Die Beschilderung führt den Radler in einem Zickzack abseits der Bahntrasse über Wald und Wirtschaftswege, Kreisstraßen oder straßenbegleitendem Radweg (im Frühjahr 2012: reichlich Müll und Glasscherben) zum Endpunkt in Mengerskirchen. Die Beschilderung wurde in den letzten Jahren erheblich verbessert, ist aber immer noch an einigen Stellen fehlerhaft, unvollständig, oder schlecht zu sehen. Die Stärken des Kerkerbachtal-Radwegs liegen in seiner Naturnähe und dem Verlauf abseits der großen Fernstraßen. Die ausgesprochen schöne und teils einsame Landschaft des Westerwaldes und die alten Industrie-Relikte der Region aus den Zeiten des Eisenerzabbaus machen die Attraktivität dieses Radweges aus.
Die Bahnstrecke der Kerkerbachbahn wurde abschnittsweise zwischen 1888 (Runkel – Heckholzhausen); 1905 (Hintermeilingen); 1908 (Mengerskirchen) in Betrieb genommen. Die Stillegung erfolgte 1902 (Mengerskirchen-Hintermeilingen) und 1960 (Hintermeilingen - Kerkerbach).
Beginn des Kerkerbachtal-Radwegs am Industriegebiet Runkel-Kerkerbach. Hier zweigt die Strecke vom Hessischen Radfernweg R7 und Lahnradweg ab.
Am Sperrgitter beginnt der Neuausbau auf der Bahntrasse. Wir folgen dem kleinen Wegweiser mit dem grünen Fahrrad. Langsam führt die Strecke aufwärts durch den Wald.
Eine Stützmauer fällt steil zum Kerkerbach ab, hier hat man Geländer angebracht. Aus dem Wald heraus folgen wir weiter der alten Bahntrasse. In der Ferne auf dem Hügel erkennt man die Häuser von Schadeck.
An der nächsten Sperre erreicht man einen Asphaltweg nach Schadeck. Nur wenige Meter weiter zweigt die neue Strecke links ab. (Ein Wegweiser fehlt).
Die Trasse ist breit ausgebaut und frei geschnitten, der Splitt ist allerdings etwas rutschig. Nervige Pfostensperren erhöhen das Unfallrisiko.
Es geht wieder durch den Wald. Nach kurzer Fahrt erreicht man den alten Haltepunkt Schadeck, heute mit kleinem Rastplatz.
Die Landstraße 3022 an der Hofener Mühle wird überquert (Vorsicht!). Es geht an der Kläranlage vorbei, immer am Waldrand entlang.
Immer noch auf der Trasse der Kerkerbachbahn erreicht man durch einen tiefen Einschnitt die Oberhofer Mühle. Auch hier findet man einen neuen kleinen Rastplatz.
Normgerechte Wegweiser und eine Informationstafel wurden installiert. Die Gebäude der alten Mühle machen einen verlassenen Eindruck.
Hier verlässt der Radweg die alte Bahntrasse, die durch die Wiesen am Bach entlang noch gut zu erkennen ist. Rechts an den verlassenen Gebäuden vorbei geht es aufwärts durch den Wald.
Im Tal neben dem Radweg erkennt man immer wieder die Bahntrasse, die hier auf einer rostigen Brücke den Kerkerbach überquert. Steil fallen die Ränder des Wegs zum Tal hin ab, es gibt keine Geländer. Vorsicht auf dem rutschigen Splitt, besonders in den Kurven bei der Talfahrt!
Vor Eschenau endet der Radweg. Durch den Ort fährt man auf der Straße und biegt nach der Brücke scharf rechts ab, immer den Wegweisern nach. An der Trasse entlang geht es wieder Richtung Wald.
Nach kurzer Fahrt bergauf erreicht man den Stollen Eisensegen (1937) , einem von ca. 50 aufgegebenen Stollen der Region.
Begehen ist nicht möglich. Ein Betonrohr, aus dem Wasser heraus fließt, führt in die Tiefe. Der Stollen bietet Zuflucht für Amphibien und Fledermäuse. Unweit dieser Stelle trifft man auf den Eingang des Christiansstollen.
Nur ein kurzes Wegstück durch den Wald, dann erreicht man die Häuser von Christianshütte.
In Christianshütte biegt die Route nach rechts ab. Auf einer asphaltierten Straße erreicht man die Landstraße L3452 und L3322 Richtung Schupbach. Die Landstraße biegt links ab in den Ort, wir fahren geradeaus weiter Richtung Bahnhof Schupbach. Der Radweg folgt nicht der alten Bahnstrecke über den Kerkerbach, sondern führt an den Häusern vorbei und biegt dann noch vor dem Bombastushof links ab Richtung Waldrand. (Der Bahnhof Schupbach liegt gut 1 km östlich des Ortes). Auf Wald- und Wirtschaftswegen fährt man schön am Waldrand entlang Richtung Heckholzhausen. Knapp einen Kilometer vor dem Ort wechselt der Radweg auf die Kreisstraße 449. Der beschilderte Radweg führt vor der Brücke der B49 links ab, wer zum Lokdenkmal will, muss auf der Straße (Bahnhofstraße) geradeaus in den Ort fahren.
Von Heckholzhausen nach Hintermeilingen führt ein schöner Waldweg leicht bergauf, vorbei an den Ruinen der Verladeeinrichtungen einer alten Tongrube, dann über die Felder in den Ort. In Hintermeilingen ist ein kleiner Anstieg zum Sportplatz und weiter über die Kuppe zu bewältigen, dann geht es hinab auf die Bahntrasse. Einer der schönsten Abschnitte auf der alten Bahntrasse folgt, vorbei an Fussingen, bis zur Einmündung in die L 3278. Dort verlässt der Radweg wieder die ehemalige Bahntrasse und führt in einem Zickzack mit Gefälle und Anstieg (siehe Höhenprofil) durch den Wald nach Waldernbach, Rückershausen und schließlich zum Endpunkt Mengershausen.
In Christianshütte 90 Grad rechts abbiegen! Die Straße führt Richtung Schupbach.
Auf der Landstraße geht es Richtung Bahnhof Schupbach (Vorsicht, motorisierter Verkehr!). Die Straße nach Schupbach (Ort) biegt links ab, geradeaus auf der Straße geht es am alten Bahnhof vorbei. Die Trasse überquert links den Kerkerbach, der Radweg führt noch ein Stück geradeaus weiter.
Vor dem Bombastushof biegt dann auch der Radweg von der Straße links ab. Eine schöne Waldstrecke folgt, es geht an einem Steinbruch vorbei.
Ab der Kläranlage ist der Weg asphaltiert. Das letzte Stück nach Heckholzhausen fährt man auf der K449. Vor der Brücke der B49 zeigt ein Fahrrad-Wegweiser nach links.
Das Lokdenkmal an der (Bahnhofstraße) erreicht man aber nur, wenn man geradeaus weiter fährt (und erst später in Ortsmitte links abbiegt).
Aufschriften auf der kleinen Lokomotive.
Wir verlassen Heckholzhausen in westlicher Richtung und folgen weiter dem Kerkerbach. An dieser Abzweigung am Steinbacher Weg (Bild rechts) fehlt ein Wegweiser. Rechts halten!
Die Strecke führt schön durch den Wald, vorbei an einer Schutzhütte bei der Schlagmühle. Bunte Beschilderung!
Links neben der Strecke liegen die alten Verladerampen der Tongrube "Maria".
Über die Felder erreicht man Hintermeilingen.
Im Ort rostet eine alte Grubenlok der Tongruben. Es geht nun bergauf, rechts ab entlang der Straße Richtung Lahr.
Aufpassen! Es geht links ab zum Sportplatz und nicht geradeaus auf dem Radweg weiter (der führt nach Lahr). Die Wegweiser stehen auf der anderen Straßenseite und sind deshalb leicht zu übersehen.
Es geht kräftig aufwärts über die Kuppe (Asphaltweg). Dann rechts abbiegen - der Wegweiser fehlt wohl noch, nur ein kleines Logo ist am Baum angebracht - und abwärts auf die ehemalige Bahntrasse.
Links abbiegen! Die folgende Strecke durch den Wald ist ein Genuss. In einer lang gezogenen Kurve erreicht man schließlich den Waldrand vor Fussingen.
Hier zweigt der Hessische Radfernweg R8 von Mengerskirchen kommend links ab. Die sonst eher spärliche Beschilderung wirkt hier etwas übertrieben und verwirrend (ca. 10 Schilder).
Dann geht es auf asphaltierter Strecke nach Fussingen. Nach dem Ort geht es auf der Trasse weiter.
Schließlich erreicht man die vielbefahrene L3278. Der Zickzack beginnt: Nur 1,5 km auf der Straße trennen uns von Waldernbach. Der Kerkerbachtal-Radweg überquert die Straße und biegt rechts ab, zurück Richtung Lahr. Der R8 biegt links ab und folgt der Straße nach Waldernbach (gefährlich, viel Verkehr!)
Die Beschilderung führt uns zunächst abwärts auf einem asphaltierten Weg, dann vorbei an einer Schutzhütte auf einem Waldweg nach Waldernbach.
Der falsche Wegweiser an der Schranke am Erlenhof wurde inzwischen korrigiert! Wir folgen der Straße links ab zum Industriegebiet. Auf der K 451 geht es nach Rückershausen, ca 1 km.
Über Rückershausen geht es nach Mengerskirchen. Noch einmal aufwärts entlang der "Westerwaldstraße" und zusammen mit dem R8 erreicht am die Kuppe vor dem Ort.
Der R8 führt weiter Richtung Dillenburg, unser Ausflug entlang der Strecke der Kerkerbachbahn endet hier.
Wer noch Kräfte hat, kann die beschilderte Route nach Löhnberg hinab ins Lahntal und auf dem Lahntalradweg nach Runkel zurückkehren. Wer den Bahntrassenradweg zurück fahren will, folgt dem R8 vorbei am Seeweiher nach Waldernbach
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Seite zuletzt geändert am 21.06.2020