Von Kassel/Lohfelden nach Wellerode/Wald
Im Südosten von Kassel führt ein Radweg auf der ehemaligen Söhrebahn in die Mittelgebirgslandschaft des Söhrewaldes. Die Bahnstrecke ist seit 1969 für den Personenverkehr stillgelegt, dennoch kann man die Struktur der Bahntrasse noch erkennen. Ohne viel Mühe überwindet man auf der gut 7 km langen Strecke 150 Höhenmeter. Wer die Runde über Wellerode nach Wattenbach und Eiterhagen und zurück entlang der Fulda nach Kassel fahren will, bekommt ab dem Ende des Bahntrassenradwegs die Berge der Region so richtig zu spüren - bis auf 450 m NN steigt die Strecke dann an.
Die alte Bahnlinie begann in Bettenhausen, die Trasse wurde aber durch den Bau der Autobahn A7 teilweise zerstört. Der eigentliche Bahntrassenradweg beginnt am Schwimmbad in Lohfelden, hier findet man auch Parkplätze, wenn man mit dem Auto anreist. Mit den obligatorischen Drängelgittern beginnt der Radweg, zunächst mit Verbundpflaster-Oberfläche, später Splitt/Schotterbelag. Da wir die Strecke von Wellerode aus talwärts gefahren sind, sind auch die folgenden Fotos meist mit Blick Richtung Tal (Lohfelden).
Die Bahnstrecke von Kassel-Bettenhausen nach Wellerode Wald diente hauptsächlich dem Transport von Braunkohle, die seit den 1830er Jahren in der Region um den Stellberg abgebaut wurde. Außerdem wurde bei Wattenbach Basalt abgebaut, der ebenfalls abtransportiert werden musste. 1912 ging die Bahnlinie in Betrieb und beförderte außer den Bergbaugütern auch Arbeiter, Händler und Schulkinder. Im Jahr 1966, kurz vor der Schließung der Zeche 1967, wurde die Strecke stillgelegt, nachdem der Personenverkehr auf der Schiene schon in den 1950er Jahren durch den Straßenverkehr stückweise abgelöst wurde.
Am Freibad in Lohfelden stehen die Wegweiser. Der Radweg aus Verbundpflaster führt langsam bergauf Richtung Söhrewald.
Am Schwimmbad vorbei und über die Haupstraße.
Der Bahnhof von Ochshausen ist heute ein privates Wohnhaus. Es geht weiter auf dem Radweg durch den Grüngürtel.
An der Langen Straße endet der Radweg vor dem Süpermarkt, die Pfostensperre ist sinnlos, denn sie ist von jedem Auto leicht zu umfahren - wie die Spuren zeigen. Es geht weiter durch eine verkehrsberuhigte Zone.
Bald erreicht man einen Wegweiser: Geradeaus führt ein Radweg direkt nach Söhrewald, zum Radweg auf der Bahntrasse muss man rechts abbiegen Richtung Crumbach.
Gleich wieder links ab, dann ist man auf der Bahntrasse der alten Söhrebahn nach Vollmarshausen.
Die Weserstraße in Vollmarshausen führt unter der Trasse durch. Dann ist die Strecke etwas versetzt, führt nach links und wieder nach rechts zum ehemaligen Bahnhof Vollmarshausen.
Am Ortsausgang geht es wieder auf die Trasse.
Das Schutzhäuschen ist erst nach der Stilllegung der Bahnlinie aufgestellt worden und dient heute wohl hauptsächlich als Leinwand für Graffiti. Inzwischen hat die Bahntrasse ordentlich an Höhe gewonne.
Immer wieder trifft man auf die unfallträchtigen Pfostensperren in Tarnfarbe mit den kleinen Reflektorstreifen, die an anderen Radwegen längst abgebaut wurden. Weiter aufwärts auf dem Bahndamm erkennt man schon den Waldrand.
Vor Wellerode kreuzt eine kleine Straße.
Hier befand sich einst der Haltepunkt Wellerode-Ort der Söhrebahn.
Einige Informationen zur Söhrebahn findet man auf den Tafeln am Wegesrand. Weiter aufwärts führt die Strecke in einer langen Schleife um den Ort Wellerode herum.
An einer Bank oberhalb des Ortes steht immer noch der handbemalte Gedächtnisstein zur Söhrebahn. Wir nähern uns dem Endpunkt Wellerode-Wald.
Ein kurzes Stück durch das Wohngebiet, dann erreicht man den Endpunkt der Strecke, den alten Bahnhof Wellerode-Wald, heute Dorfgemeinschaftshaus.
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Seite zuletzt geändert am 21.06.2020