Von Bad Hersfeld über Schenklengsfeld nach Heimboldshausen
Der 28 Kilometer lange Solztal-Radweg führt von Bad Hersfeld durch das Solztal auf der Trasse der ehemaligen Hersfelder Kreisbahn (Hersfeld-Heimboldshausen) über Schenklengsfeld bis nach Heimboldshausen an der Werra. Ab Schenklengsfeld liegen noch die Gleise, der Bahnverkehr ist eingestellt (Zeitweise finden noch private Museumsfahrten statt). Der erste Teil des Radwegs folgt dem Flüsschen Solz und verläuft fast vollständig auf der alten Bahntrasse (11,8 km von 14 km). Die zunächst nur 14 km lange Strecke wurde mit der Ausschilderung des BahnradwegHessen von Schenklengsfeld nach Heimboldshausen verlängert, wobei der zweite Abschnitt nicht auf der Bahntrasse verläuft (denn da liegen ja noch die Gleise). Die Strecke ist nun mit einem eigenen Logo beschildert, ist aber auch ein Teil des Projektes BahnradwegHessen. Entlang der Bahntrasse wurden Feldwege asphaltiert und zu einer neuen Route zusammengefasst. Die Streckenführung des neuen Abschnitts Schenklengsfeld - Ransbach ist natürlich nicht frei von Steigungen/Gefälle, aber als Kompromiss noch vertretbar. Weniger schön ist der Abschnitt Ausbach - Nippe, den der Radler auf der Straße fahren muss. Während die Bahnstrecke direkt durch das Tal nach Heimboldshausen führt, muss der Radler einen Umweg in Kauf nehmen der dennoch nicht frei von motorisiertem Verkehr ist.
Der Solztalradweg führt durch landschaftlich schönes Gebiet in der Nähe der Grenze zu Thüringen. Die Landschaft an der Werra ist geprägt vom Kalibergbau mit den über 200 m hohen weißen Abraumhalden ("Monte Kali"). Sehenswürdigkeiten gibt es sowohl in den Städten (Bad Hersfeld und Philippsthal) am Beginn und am Ende der Strecke, als auch im Verlauf des Radwegs. Von Schenklengsfeld aus kann man sowohl den Ulsterradweg und damit den Milseburg-Radweg, als auch den Werratalradweg erreichen. Der erste Abschnitt auf der Trasse zwischen Bad Hersfeld und Schenklengsfeld ist auch für Ungeübte und Familien mit Kindern geeignet. Es gibt bis auf die kleineren Brücken über die Solz keine Kunstbauten, die Straßenbrücke in Schenklengsfeld ist (noch?) nicht in den Wegverlauf einbezogen.
Die Kreisbahn Hersfeld – Heimboldshausen (Hersfelder Kreisbahn, Solztalbahn) wurde im Jahre 1912 in Betrieb genommen. 1984 erfolgte die Übernahme durch die Hessische Landesbahn und den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. (Hersfelder Eisenbahn GmbH). Der Güterverkehr und Personenverkehr wurde 1993 eingestellt. Die Gleise des Abschnitts Bad Hersfeld - Schenklengsfeld wurden 1999 abgebaut und der Solztalradweg auf der Trasse gebaut. Der übrige Abschnitt nach Heimbolzhausen sollte für Museumsfahrten genutzt werden. Im März 2018 wurde vom Philippsthaler Gemeindeparlament für den Bau eines Radwegs auf der Trasse gestimmt. Der Förderverein Werra-Fulda-Bahn verkaufte die Bahnstrecke jedoch für einen Euro an einen niederländischen Investor , nachdem sich lange kein Interessent gefunden hatte. Seither liegt die noch nicht entwidmete Trasse brach - zum Leidwesen der Radler, die mit dem wenig attraktiven Verlauf des Radwegs im zweiten Abschnitt leben müssen. Neuerdings (Anfang 2020) wird eine Reaktivierung für den Güterverkehr diskutiert - eine unendliche Geschichte?
Ankunft am Bahnhof von Bad Hersfeld, Anreisemöglichkeit für Radler mit der Cantusbahn. Direkt gegenüber liegt der ehemalige Bahnhof der Hersfelder Kreisbahn. Im Frühjahr 2009 wurde der Solztalradweg als Teil des "BahnRadweg Hessen" mit eigenem Logo ausgeschildert, hier befindet sich der Kilometer Null. Vom Parkplatz auf der stadtabgewandten Seite des Bahnhofs (Heinrich-Börner-Str.) fährt man in nördlicher Richtung entlang der aktuellen Bahnstrecke.
Im Frühjahr 2009 wurde der Solztalradweg als Teil des "BahnRadweg Hessen" mit eigenem Logo ausgeschildert, hier befindet sich der Kilometer Null . Vom Parkplatz auf der stadtabgewandten Seite des Bahnhofs (Heinrich-Börner-Str.) fährt man in nördlicher Richtung entlang der aktuellen Bahnstrecke.
Das Werksgleis der Fa. Börner muss überquert werden. Die Cantusbahn wartet schon auf ihren Einsatz.
Parallel zur aktiven Bahnstrecke Richtung Kassel wurde der Radweg auf der alten Trasse bis zur Sondershäuser Brücke betoniert.
Der Verlauf des Radfernweg R1 Richtung Kassel wurde nach Wegfall der Anrufschranke geändert und führt nun etwas verlängert, aber landschaftlich schöner, zusammen mit dem Solztalradweg zum Gut Oberrode und von dort aus, abseits der Hauptverkehrsstraßen, nach Ludwigsau/Friedlos. Auch in Gegenrichtung findet man hier die Wegweiser des R1 an der Brücke der Bundesstraße 27.
Geradeaus Richtung Kläranlage und Tierheim erreicht man den Bahntrassenradweg und die Brücke über die Fulda.
Die breite Fahrbahn aus feinem Asphalt führt durch die Waldlandschaft am Rande der Solz. Schnell ist das Gut Oberrode erreicht.
An dem alten Gebäude zweigte ein Gleis zum Kalkwerk ab. Hier wurden die Steine gebrochen und die Waggons befüllt. Eine Feldbahn führte hinauf zum Steinbruch. Die Brennöfen, etwa einen halben Kilometer entfernt, sind noch vorhanden. Gegenüber des Eingangstores zum Gutshof zweigt der R1 ab in nördlicher Richtung nach Ludwigsau-Friedlos.
Direkt am Radweg gibt es einen Biergarten, außerdem wurde entlang der Solztalstrecke ein "Kinderweg" geschaffen.
Weniger schön sind die in diesem Abschnitt immer noch vorhandenen Pfostensperren, die andernorts schon für viele Unfälle gesosorgt haben. Daneben gibt es reichlich "Drängelgitter.
Der ehemalige Bahnhof Sorga verschwindet fast hinter dem Blütenmeer. Hier gibt es auch einen kleinen Parkplatz und Sitzbänke mit Tisch.
Auch die weitere Strecke durch den Ort hält reichlich Sperren bereit, und auch kleine Querstraßen haben Vorfahrt.
Weiter aufwärts führt ein Durchlass unter der Autobahn A4 durch. Kaum merklich steigt der Radweg weiter an.
Am Abzweig des Radwegs nach Friedewald (4,8 km) wurden die Pfosten abgebaut. Auch die Landstraße muss unterquert werden.
Der Radweg auf der Trasse folgt nun direkt am Ufer der Solz, ein landschaftlich schöner Abschnitt, der erst vor einigen Jahren als letzter ausgebaut wurde. Malkomes heißt der nächste Ort, dessen Bahnhof gut erhalten als Wohnhaus dient.
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Auch eine Wartehütte ist noch an Ort und Stelle, auch wenn das Stationsschild fehlt.
Auch vor dem Parkplatz sind die Pfostensperren verschwunden. Der Radweg folgt weiter dem Bach.
Eine lange Gerade und vor dem nächsten Ort noch eine Brücke.
Haltepunkt Schenksolz
Der nächste Halt ist Lampertsfeld, mit einer Ruhebank! Dann, plötzlich, ist die Fahrt auf der Trasse zu Ende.
Neben dem Schotterbett der alten Trasse folgt man dem asphaltierten Weg bis zur Kuppe am Ortsrand von Schenklengsfeld.
Doch es geht noch ein kurzes Stück weiter. Nur noch wenige Meter, dann endet der Weg an einem Durchlass. Dahinter liegen noch die Gleise.
Der Radfahr-Pavillon steht an der Straße, nicht gerade idyllisch, aber ein guter Schutz bei Regenwetter. Die uralte LInde im Ortszentrum sollte man jedenfalls nicht übersehen. Über das tatsächliche Alter wird noch diskutiert, mindestens 600 Jahre, wahrscheinlich aber um die 1200 Jahre soll der Baum schon leben.
Weiter zum alten Bahnhof, dort hat sich eine Pizzeria eingerichtet.
Der Radweg auf der alten Bahntrasse endet in Schenklengsfeld. Die alte Bahnlinie führt aber weiter über Wehrshausen und Ransbach ins Werratal und mündet in Heimboldshausen auf die Werratalbahn. Mit der Einrichtung des BahnradwegHessen wurde die Streckenführung ins Werratal neu beschildert. Neu gebaut wurde der Abschnitt entlang der Bahntrasse von Schenklengsfeld zum ehemaligen Haltepunkt Wehrshausen bis zur Einmündung in die Hersfelder Straße nahe dem Bahnübergang vor Ransbach.
Obwohl die Streckenführung zwischen Wehrshausen und Ransbach nicht optimal ist - es müssen Steigungen/Gefälle in Kauf genommen werden - bringt der neue asphaltierte Radwegeabschnitt eine deutliche Verbesserung der Situation, da die vielbefahrene Landesstraße nun vermieden wird. Die Strecke von Ransbach nach Heimboldshausen ist jedoch immer noch nicht zufriedenstellend, da sie von Ausbach ab auf der Straße verläuft.
Stetig leicht bergauf führt die Strecke zur Bahnbrücke bei Wehrshausen. Vor dem alten Haltepunkt muss die Bahnlinie überquert werden.
Aus der Ferne grüßt der Kaliberg herüber.
Man fährt über die Brücke und direkt danach auf dem asphaltierten Weg hinab Richtung Tal.
Dieser Abschnitt ist recht steil und vor allem in umgekehrter Richtung anstrengend. Vor Ransbach gibt es einen kleinen Rastplatz.
Im Ortszentrum an der Kirche steht noch eine mächtige Linde, bestimmt einige hundert Jahre alt. Zum Bahnhof Ransbach führt eine Kastanienallee.
Der alte Bahnhof Ransbach hat die Jahre überdauert.
Der Radweg verlässt nun die alte Bahnstrecke und führt durch die Felder. Der Kaliberg kommt näher.
Die nächsten zwei Kilometer fährt man auf der Landstraße, ab der Einmündung bei Nippe auf einem straßenbegleitenden Verbundpflasterweg,
Auch die alte Bahnstrecke hat das Werratal erreicht. Der Bahnhof Heimboldshausen der Werratalbahn ist nicht weit, hier fahren aber nur noch Züge des Kalibergbaus.
In Heimboldshausen trifft man auf den Werratal-Radweg, zum Beispiel Richtung Gerstungen und Eisenach, oder nach Bad Salzungen und Meiningen.
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Seite zuletzt geändert am 21.06.2020