Pista Ciclabile Valle Seriana: Von Bergamo/Ranica nach Clusone
Die alte Bahnlinie von Bergamo im Zentrum der Lombardei in das obere Seriana-Tal nach Clusone ("Ferrovia della Valle Seriana") bildet die Grundlage für einen Radweg, der ohne nennenswerte Steigung in die Berge dieser Region führt. Immer am Fluss Serio entlang entstand ein etwa 30 km langer Radweg, der abseits der Straßen einen Einblick in diese oberitalienische Fluss- und Berglandschaft erschließt.
Etwa 12 km verlaufen auf der stillgelegten Bahnstrecke, 8 km sind asphaltiert, der Rest verfestigter Splittbelag. Die Strecke ist für alle Arten von Rädern (Abstriche für ganz schmale Reifen) gut befahrbar. Der Radweg ist hervorragend beschildert.
Der untere Abschnitt der ehemaligen Bahnlinie zwischen dem Bahnhof Bergamo FS (Staatsbahn = Ferrovie dello Stato) und dem Ort Albino wurde reaktiviert und stand deshalb nicht mehr als Bahntrassenradweg zur Verfügung. Die Linie T1 der elektrifizierten Tranvia bedient in 15 minütigen Abständen die umliegenden Orte und kann als ideales Anreisemittel auch für Radler genutzt werden (größere Gruppen bitte vorher erkundigen!). Ab Ranica Bhf. kann man dann bequem auf den Radweg entlang des Serio wechseln. (Im Sommer 2010 war eine kleine Brücke noch nicht befahrbar, so dass ein kurzer Umweg in Kauf genommen werden musste). So vermeidet man die Fahrt durch die Radgebiete und Vororte von Bergamo.
Die Stadtbahn nutzt die alte Trasse der "Ferrovia della Valle Seriana"
Die Städte Bergamo und Albino waren schon in den Jahren 1912 bis 1953 durch eine elektrische Straßenbahn verbunden. Ab dem Jahr 2000 wurde die Stadtbahn Bergamo–Albino geplant, 2009 wurde die Gesamtstrecke Bergamo und Albino eröffnet.
Die Bahnstrecke durch das Serio-Tal hat eine komplexe Enstehungsgeschichte. Die Anfänge reichen zurück ins Jahr 1884. Die Eisenbahnstrecke von ca. 34 Kilometern Länge transportierte vor allem Fabrikwaren und Mineralien (Zink, Blei u.a.) und beförderte Reisende ins obere Serio-Tal. Schon in den 1960er Jahren begann der Niedergang der Strecke, da der Straßenverkehr die Rolle der Eisenbahn Stück für Stück übernahm. Im Jahr 1967 kam mit der Stilllegung das Ende der Bahnlinie, mit Ausnahme des Teilstücks Bergamo - Albino, das 2009 als Stadtbahn reaktiviert wurde.
Beschilderung und Logo des Radwegs Pista Ciclabile della Valle Seriana
Am Bahnhof der Staatsbahn geht es los: Einige Meter Richtung Busbahnhof findet man den Abfahrtsbahnsteig der Stadtbahn "Tranvia" Richtung Albino (Linea T1). Das ehrwürdige Gebäude des heutigen Busbahnhofs ist der ehemalige Bahnhof der Bahnlinie ins Valle Brembana (diese ehemalige Bahnstrecke ist heute auch Radweg).
Am Bahnhof (Haltepunkt) der Tranvia in Ranica: Blick Richtung Berge zum Ziel in Clusone in 30 km. Die Fahrradstrecke führt zunächst durch den Ort.
Diese kleine Brücke ist noch nicht fertig, der Radweg Richtung Süden hier noch unterbrochen (Stand Sommer 2010). Auf einer alten Brücke wird der Fluss Serio überquert.
Hier ist der Radweg schon fertig.
Wir folgen der Beschilderung durch den Park am Fluss.
Vorbei an einem "Skaterparadies" und an einem Kühlturm.
Ein kurzes Stück auf einer Nebenstraße, dann geht es unter der Umgehung (SP35) durch. Die Beschilderung ist ausgezeichnet und mit eigenem Logo des Radwegs versehen. Etwas origineller ist die Beschilderung nach Alzano (Bhf).
Kurz vor Nembro zweigt der Radweg "Ciclovia delle Rogge" ab und führt über diese moderne Brücke. Wir folgen dem Fiume Serio talaufwärts.
Eine weiterer Steg zweigt nach Nembro ab. Der Radweg führt weiter auf der linken Flussseite nach Pradalunga.
Wieder öffnet sich die Vegetation und man hat einen schönen Blick auf den Gebirgsfluss. Auch in Pradalunga gibt es einen Steg über den Fluss.
Vorbei an den Ruinen alter Fabriken erreicht man den Ort Albino. (Hier ist die Endstation für den Tranvia aus Bergamo).
Entlang des rechten Flussufers geht es Richtung Gazzaniga und Vertova.
Gut gepflegter Radweg durch eine parkartige Anlage am Flussufer bei Cene, hier wechseln wir erneut die Flussseite (Achtung aufpassen, den Wegweiser nicht übersehen!)
Die Flusslandschaft hat einiges zu bieten, und auch der Radweg macht Spaß.
In Gazzaniga gibt es zwei alternative Strecken - am rechten oder linken Flussufer entlang. Hier die linke Variante!
Die Route führt durch den Ort, eine Unterführung führt auf die andere Seite der vielbefahrenen SP35. Richtung Vertova wechseln wir noch mehrmals die Flussseite.
Wieder eine schöne neue Holzbrücke - Blick auf den aufgestauten Fluss bei Fiorano. Der dann folgende Abschnitt führt aber recht unromantisch unter der Straße durch und durch den Ort.
Wir folgen den Wegweisern, die Beschilderung ist gut, mehrfach wechseln wir die Flussseite. Dann folgt eine aufwändige Radwegkonstruktion in einem Bogen direkt oberhalb des Flusses. Und wieder geht es über eine neu erbaute Brücke.
Wir nähern uns jetzt dem Ort Vertova. Von dort aus verläuft der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse nach Clusone. Auch dieser Abschnitt führt bis nach Ponte Selva immer am Fluss entlang und bietet landschaftlich schöne Ausblicke.
Von der Bogenbrücke hat man nochmal einen schönen Blick auf den Fluss.
In der folgenden Parklandschaft findet man die Reste der Schienen einer alten Minenanlage.
Eine Serpentine führt uns über den Fluss und in den Ort. Der Beschilderung entlang folgt man noch ein Stück der Straße entlang leicht bergauf.
Dann ist man unverkennbar auf der breiten Bahntrasse.
Die Berge kommen näher! Wir sind bei Kilometer 20,4.
Ein schattiger Abschnitt der Strecke in Richtung Ponte Nossa. Dann geht es an einem alten Steinbruch vorbei.
In der Höhe erkennt man die verrosteten Anlagen, die langsam von der Vegation überwuchert werden. Eine Straßenbrücke der Via Serio kreuzt den Radweg.
Eine Formation von schroffen Felsen rückt näher.
Das Flussbett hat sich in die Felsen eingegraben. Hier beginnt der asphaltierte Abschnitt des Radwegs.
Auch die Wolken rücken näher. Das enge Tal liegt nun hinter uns (Blick zurück).
Am Ortseingang von Ponte Nossa erwarten uns einige Hindernisse. (Auffahrsperren). Ein weiterer Radweg zweigt ab.
Vorbei an der alten Brücke.
Nach dem Ort muss eine alte Bahnbrücke umfahren werden.
Dann geht es wieder auf der Trasse bergauf. Wir erreichen den alten Bahnhof von Ponte Selva.
Leider wieder der gewohnte Zerfall und die üblichen Schmierereien. Aber die alten Aufschriften sind noch erhalten.
Der einzige Tunnel der Strecke liegt vor uns, ein sehr kurzes Bauwerk.
Vorsicht an den Auffahrsperren, besonders bei der Talfahrt! Durch einen grünen Tunnel nähern wir uns dem Ort Fiorine.
Hier führt die Strecke direkt an der Straße entlang. Vor Clusone wurde die Trasse überbaut. In einem Schlenker geht es auf die Umfahrung....
.....und wieder auf die Trasse. Dicht an den Felsen vorbei führte die alte Trasse.
Ankunft in Clusone, Ende des Bahntrassenradwegs. Von hier sind es 31,2 km bis Bergamo/Ranica.
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Seite zuletzt geändert am 11.06.2020