Ciclovia Piovene Rocchette - Velo D'Astico/Seghe - Arsiero
Die kleine Stadt Piovene Rocchette im Bergland Venetiens ist der Ausgangspunkt für diesen Radweg auf einer alten Bahnstrecke. Nur 6,7 km lang ist der eigentliche Radweg, der dem Verlauf des Astico-Flusses aufwärts in nordwestlicher Richtung folgt. Nördlich des Flusses liegt in rund 1000 m über dem Meer die Hochebene der Sieben Gemeinden mit der Stadt Asiago, das Ziel einer weiteren stillgelegten Eisenbahnstrecke. Die Gegend ist vom Massentourismus verschont geblieben, Unterkünfte findet man eher in den Orten Schio oder Thiene (ca. 9 km entfernt). Der Radweg nach Arsiero eignet sich zum Genussradeln, die Höhendífferenz ist gering, die Strecke für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Ausblicke auf die Berge Venetiens sind vom Feinsten, die Tunnel entlang des Flusses gut ausgebaut und beleuchtet. Es gibt Ruhebänke und im alten Bahnhof von Velo/Seghe befindet sich ein Restaurant. Ein weiterer Höhepunkt der Strecke ist das sehr schön restaurierte Viadukt über den Gebirgsfluss Posina am Ortseingang von Arsiero. Vom alten Bahnhof Arsiero ins Stadtzentrum geht es etwas bergauf, aber dort findet man Gelegenheit zu einer Pause in einer der Bars oder Cafes am Marktplatz.
Der Startpunkt des Radwegs in Piovene Rocchette ist nicht ausgeschildert. Man folgt der Via Roma nordwestlich, vorbei an der Fabrik Lanerossi, fast bis zur großen Straßenbrücke (Viadotto Sant' Agata) über den Astico. Noch vor der Rechtskurve auf die Brücke biegt man links auf die Provinzstraße 79 ab. Direkt am Abzweig beginnt die Strecke auf der Bahntrasse, gleich mit dem ersten Tunnel.
Anreise: Der nächstgelegene Bahnhof ist in Thiene, an der Strecke Vicenza - Schio gelegen. Von dort aus sind es 9 km nach Piovene Rocchette. Parkplätze für die mit dem Auto Anreisenden gibt es auch in der Stadtmitte, z.B. nahe der Schule.
Die Bahnlinie Rocchette - Arsiero wurde im Jahr 1885 als Schmalspurbahn begonnen. Treibende Kraft war auch hier (wie beim Bau der Strecke Rocchette - Asiago) der Textilunternehmer Alessandro Rossi aus Schio. 1931 wurde die Strecke auf Normalspur umgebaut und die Trasse leicht modifiziert. 1964 wurde der Betrieb eingestellt und die Züge durch Autobusse ersetzt. 1977 wurde der endgültigen Abbau der Bahnanlagen beschlossen.
Der Bau des Radwegs begann im Mai 2005.
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Noch vor Erreichen der Brücke über den Astico-Fluss links von der Straße abbiegen (Via A. Rossi). Die SP79 wird überquert. Hier beginnt der Radweg.
Infotafeln zeigen uns, dass wir hier richtig sind - aber da ist ja auch schon der erste Tunnel (Rocchetta - 110,15 m lang steht auf einer Tafel am Portal!)
Sofort danach geht es in den 2. Tunnel: Leda, 141 m lang und beleuchtet.
Schön gemauertes Portal! Der erste Felsvorsprung am Flussufer ist geschafft, nun wird der Blick frei - zum Fluss hinab leider von der üppigen Vegetation recht zugewachsen. Vom Viadukt über den Rio dell'Orco (60m lang, 4 Bögen) sieht man deshalb auch nicht viel.
Schon folgt der 3. Tunnel, nur kurze 50 m lang. Aber auf der anderen Seite hat man einen grandiosen Blick auf die Berge.
Auch ein Parkplatz mit Zugang zum Radweg liegt an diesem Streckenabschnitt. Das Streckenhäuschen (Casello No. 6?) ist in einem desolaten Zustand, der Dachstuhl ist eingestürzt.
Auch hier gibt es leider Pfostensperren, diesmal mit viel Fantasie gestaltet. Dann folgen die zwei Meda-Tunnel, nur 47 und 88m lang. Vorsicht : Steinschlag in diesem Abschnitt möglich!
Der Zugang zum seitlichen Fenster-Durchbruch in diesem Tunnel ist vergittert. Nach dem Tunnel ist der felsige Abschnitt zu Ende (Blick zurück).
Die Landschaft öffnet sich, der Weg führt durch die Wiesen und Wälder des Astico-Tals. Vor San Giorgio überquert eine Straße den Radweg.
Ein Biergarten am Rande der Strecke, bei unserer Fahrt noch geschlossen. Vorsicht an den zwei Straßenkreuzungen bei San Giorgio.
Manche nutzen die Trasse auch als Wanderweg. Vor Seghe di Velo überquert man mehrere kleine Brücken und eine weitere Straßenkreuzung.
Bahnhof Seghe/Velo d'Astico, heute ausgebaut zum Restaurant. Noch zu lesen: Fahrkartenschalter und Eingang zum Stationschef.
Casello No. 9 steht zum Verkauf. Es geht weiter auf die Berge zu.
In einer Kurve geht es auf Arsiero zu, zunächst über eine gemauerte Brücke, dann über ein Stahlträgerviadukt über den Fluss Posina.
Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf den Fluss und die Stadt.
Das restaurierte Viadukt über den Posina-Fluss, ein Höhepunkt der Strecke!
In einem langen Bogen geht es vorbei am Casello No. 10 zum Bahnhof Arsiero.
Ein Lokschuppen und ein Wasserbehälter sind auch noch vorhanden.
Die Höhenangabe am Bahnhofsgebäude ist genau, hier kann man sein GPS-Gerät eichen: 308,512 m über dem Meer. Zur Stadtmitte geht es bergauf, aber ein Abstecher zu Marktplatz müsste noch drin sein!
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Seite zuletzt geändert am 11.06.2020