Ciclovia Valganna e Valmarchirolo: Von Lavena nach Ganna
Die ehemalige Bahnlinie Varese - Ghirla - Luino (Ferrovia della Valganna) ist die Basis für einen weiteren Radweg in der Lombardei. Der Radweg beginnt in Lavena-Ponte Tresa am Luganer See direkt an der Grenze zur Schweiz. Der untere Abschnitt verläuft direkt auf der ehemaligen Bahnstrecke, der obere Abschnitt ist an einigen Stellen überbaut. Mehrere größere Bauwerke liegen an der Fahrradstrecke, 5 Tunnel (einer davon gesperrt) und 2 Viadukte. Der Radweg auf der Bahntrasse durchquert den Parco dell' Argentera, ein Park mit üppiger Vegetation, der zu den Kommunen Vallganna und Valmarchirolo gehört.
Die gesamte Länge der Strecke zwischen Lavena/ Ponte Tresa und Ghirla beträgt 14,5 Kilometer, wobei die Streckenführung im Ort unübersichtlich ist und eine große Schleife ausgeschildert ist. Hier ist die Originaltrasse überbaut oder nicht befahrbar. Die ersten 4,5 Kilometer verläuft der Radweg abseits der Straßen auf der alten Bahntrasse, mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts durch den Ort Cadegliano. Danach ist ein Radweg entlang der Straße ausgeschildert. Vor Ghirla scheint der Radweg dann wieder für ca. 500 m auf dem Bahndamm zu verlaufen. Zwischen dem Bahnhof von Ghirla und dem Ende der Strecke bei Ganna führt die Strecke am See von Ghirla vorbei und endet an der Abtei San Gemolo in Ganna. Die Fahrradstrecke ist durchgängig asphaltiert. Die Beschilderung ist stellenweise mangelhaft.
Die Strecke Lavena Ponte Tresa - Ghirla - Ganna (Ferrovia della Valganna) gehört eigentlich zu zwei verschiedenen Bahnstrecken: Die Strecke Ponte Tresa - Ghirla, fast 10 Kilometer lang, wurde 1915 in Betrieb genommen und 1953 stillgelegt, die Strecke Luino - Ghirla - Varese (ca. 25 km lang) ging zwischen 1903 und 1905 in Betrieb und wurde zwischen 1953 und 1955 stillgelegt.
Die Bahnlinie verband den Luganer See mit dem Lago Maggiore. Als Fahrzeuge wurden elektifizierte Tramwagen eingesetzt, die Spurweite betrug 1100 mm. Betreiber war die Società Varesina per Imprese Elettriche (SVIE), deren Initialen am Bahnhof Ghirla und an den Tunnelportalen noch zu sehen sind.
Der Bahnhof von Ponte Tresa im Regen. Am Dachfirst ist die Jahreszahl 1916 zu lesen.
Unweit davon beginnt der Radweg auf der alten Bahntrasse. Sofort geht es durch den ersten Tunnel.
Auch der zweite Tunnel folgt sofort - perfekt ausgeleuchtet.
Gleich dahinter der alte Bahnhof von Lavena - die Inschrift ist noch zu erkennen.
Und schon der 3. Tunnel! Über dem Portal prangt die Inschrift der Betreibergesellschaft SVIE (Società Varesina per Imprese Elettriche).
Auch hier einwandfreie Beleuchtung. Kräftig aufwärts führt die bestens asphaltierte Strecke.
Über eine kleine Brücke geht es in den 4. Tunnel.
Wir erreichen die SS233 (Via Grumello), die überquert werden muss. "Radfahrer absteigen" heißt es - frei übersetzt!
Die Strecke führt nun durch den Parco dell' Argentera. Ein "Regenwald" erwartet uns.
Eine üppige Vegatation begleitet unseren Weg.
Sogar Palmen wachsen hier. Ein Bach muss überquert werden.
Eine Brücke mit schräg gemauerten Bögen führt über das Tal.
Das Bauwerk verschwindet fast im dschungelartigen Bewuchs. Der Radweg führt weiter bergauf.
Der letzte Tunnel taucht auf, das Portal ist vermauert. Eine Umfahrungsstrecke beginnt.
Aus einem engen Gässchen trifft man auf die Straße in Cadegliano. In der Gegenrichtung aufpassen, dass man den Abzweig nicht übersieht!
Knapp 200 m geht es durch den Ort, dann biegt man wieder auf die Trasse ab. Ein Informationsschild weist uns den Weg.
Ein großes Viadukt führt über das folgende Tal und den Bach (Torrente Dovrana).
Die Trasse führt den Berg hinauf bis an die Staatsstraße SS233. Wir sind am Ortseingang von Marchirolo, hier endet der Radweg auf der Bahntrasse vorerst. Unschön geht es an der Leitplanke entlang ein Stück durch den Ort.
Eine Beschilderung war nicht vorhanden. Man fährt etwa einen Kilometer entlang der Straße, dann führt ein Radwegeschild rechts ab Richtung Gugliate-Fabisasco. Entlang der Straße erreicht man Cunardo. Von dort wäre es ein Leichtes über die Via Raglio Richtung Ghirla zu fahren, der beschilderte Radweg macht aber eine große Schleife um Cunardo und durch die Wiesen und mündet schließlich auf die Via Varesina.
Nur ein kurzes Stück entlang der Straße, dann biegt der Radweg nach rechts ab. In einem Schlenker durch die Wiesen erreicht man die alte Bahntrasse, die hier die Straße nach Ghirla überkreuzt.
Richtung Ghirla verläuft der Radweg nun wieder auf der alten Bahnstrecke. Auf der Gegenseite (Richtung Marchirolo) ist die Trasse nicht ausgebaut.
Vor dem Ort dann diese klappbaren Auffahrsperren. Endlich taucht auch wieder eine Beschilderung auf, wir verlassen wieder die Bahntrasse.
Geradeaus kann man zum Bahnhof Ghirla fahren. Eine alte Brücke könnte noch aus Eisenbahnzeiten stammen. Auch hier findet man wieder einen Wegweiser (etwas beschädigt).
Das Bahnhofsgelände dient als Busbahnhof. Die überdachten Bahnsteige mit ihren Verzierungen sind wohl noch original.
Das Bahnhofsgebäude, dem Jugendstilarchitekten Giuseppe Sommaruga zugeschrieben, macht einen traurigen Eindruck.
Am Bahnhofsgebäude findet man wieder das Signum der Betreibergesellschaft SVIE. Die schmiedeeisernen Gitter vor den Fenstern zeigen interessante Verzierungen.
Der Radweg führt Richtung Campingplatz und dann am See entlang. Die Strecke ist gut ausgebaut, verläuft aber wohl nicht auf der Bahntrasse.
Nach einer kurzen Steigung wird der Blick auf den See von Ghirla frei.
In Ganna, an der Abtei von San Gemolo, endet der Radweg.
In Ganna, an der Abtei von San Gemolo, endet der Radweg.
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Seite zuletzt geändert am 11.06.2020