Von Antzuola nach Soraluze/Placencia de las Armas
Die Vía Verde de los Vascongados ist ein Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Zumarraga - Maltzaga und ist zwischen Antzuola und Placencia de las Armas/Soraluze befahrbar. Allerdings ist nur der Abschnitt von Mekolalde nach Placencia de las Armas/Soraluze (4,5 km) ausgebaut (asphaltiert). Dieser Abschnitt verläuft in der Nähe des Rio Deba. Der Teil der Bahntrasse von Antzuola nach Mekolalde (etwa 9 km) ist nicht asphaltiert, besonders im Anfangsteil ist der Weg schottrig und schmal. Wegweiser findet man auch nur auf den letzten 4 km.
Dieses Gebäude, oberhalb von Bergara direkt am Radweg, ist nicht der alte Bahnhof von Bergara, sondern die Trafostation für die Elektrifizierung der Bahnstrecke.
Solange der angekündigte Anschluss nach Zumarraga zur Vía Verde del Urola nicht fertiggestellt ist und der erste Teil des Radwegs nicht verbessert wird, hat die Strecke nur regionale Bedeutung. Aber sie vermittelt dem Radler oder Wanderer herrliche Ausblicke in die Landschaft des Deba/Deva-Tals. Der Beginn der Strecke liegt nordwestlich des Ortes Antzuola und ist nicht ausgeschildert. Man folgt am Ortsausgang einer kleinen Straße knapp 1 km bergauf (70 Höhenmeter). Nach Unterquerung einer alten Bahnbrücke über die Straße erreicht man linker Hand die alte Trasse. Durch vier recht kurze, unbeleuchtete Tunnel führt die Strecke, eine Beleuchtung am Fahrrad wird empfohlen. Einmal auf der Trasse kann man sich dennoch kaum verfahren. Der Ausbau endet im Ort Placencia de las Armas (bask. Soraluze) ohne weitere Hinweise.
Die Bahnstrecke Ferrocarril del Deba war eine Schmalspurstrecke (Meterspur), die von Málzaga über Mekolalde und Antzuola nach Zumárraga führte. Sie war eine Zweigstrecke der Linie Durango - Zumárraga. Ab 1906, dem Zusammenschluss mehrerer baskischer Strecken, gehörte sie zu den Ferrocarriles Vascongados (deutsch: in etwa Baskische Eisenbahnen). Verbindungen bestanden in Máltzaga (Strecke Elgoiba-San Sebastian), in Mekolalde ( nach Vitoria-Gasteiz) und in Zumárraga (zum Ferrocaril del Urola).
Der alte Bahnhof der Strecke Zumárraga - Zumaia (Urola)
Die Debastrecke wurde 1889 eröffnet und ihre Länge betrug 22,7 km. Zwischen Amilleta und Zumárraga lag der 690 m lange Descarga-Tunnel. Im Jahr 1919 wurde die Bahnlinie elektrifiziert, aber wegen nachlassender Rentabilität und fehlender Nachfrage wurde sie 1975 stillgelegt.
In Antzuola beginnt die Fahrt. Der Einstieg in die Trasse ist nicht beschildert, kein Hinweis auf eine Vía Verde. Auf den Wegweisern steht nichts !
Ein kleines Sträßchen abwärts am nordwestlichen Ortsende, die letzte Abfahrt rechts vor der Hauptstraße führt steil bergauf. Nach knapp einem Kilometer erreicht man die alte Bahnbrücke. Ein Pfad führt auf der Bahntrasse bergab Richtung Wald.
In Richtung Zumarraga (talaufwärts) ist die Trasse (noch?) nicht befahrbar. Auf einem holprigen, schottrigen Weg geht es leicht bergab.
Tiefe Einschnitte mussten für die Bahn gebaut werden. Schon taucht der erste Tunnel auf....
...am Ende einer scharfen Kehrschleife, kurz und ohne Beleuchtung! Holprige Strecke, üppige Vegetation.
Die Landschaft öffnet sich, der Blick auf die Berge wird frei. Dann geht es in den nächsten Tunnel, nur grob aus dem Fels heraus gehauen.
Weiter talwärts geht die Fahrt, immer am Hang entlang. Es folgt der 3. Tunnel.
Nur ein kurzer Durchbruch durch die Felsen. Die Qualität des Weges wird besser.
Befestigte Strecke am Hang oberhalb der Stadt Bergara.
Ein Torbogen über die Trasse ....und eine mächtige Stützmauer.
Der vierte und letzte Tunnel der befahrbaren Strecke. Auf Autos achten (Zufahrt auf die Trasse)!
Eigentlich ist hier die Durchfahrt nicht erlaubt. Am Rand der Stadt geht es weiter abwärts.
Das ist nicht der Bahnhof von Bergara, sondern die ehemalige Trafostation für die Elektrifizierung der Eisenbahn.
Ein Rastplatz: Von hier aus hat man einen schönen Blick ins Tal und auf die Stadt. Noch einmal wird die Trasse sehr ruppig.
An einer Wasserstelle vorbei rumpeln wir Richtung Tal...und plötzlich beginnt ein asphaltierter Radweg.
Mekolalde heißt dieser Ort, nach Soraluze 4 km! Der reine Luxus, mit Beleuchtung! Von Mekolalde (Bergara) aus erreicht man den Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke des Ferrocarril Vasco-Navarro und kann über Mondragón und Eskoriaza den Pass von Arlabán und Vitoria/Gasteiz erreichen. Allerdings ist der Abschnitt von Eskoriaza bis zur Passhöhe am Bahnhof Landa nicht ausgebaut, so dass man auf der Straße fahren muss (ca. 8 km).
Barrierefreie Straßenkreuzung, Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 kmh! Wir erreichen den Ortsteil Osintxu.
Ein wirklich sehr gut ausgebauter Radweg, es geht unter der Straße (Gi-627) durch.
Das Ufer des Río Deba ist in diesem schmalen Tal durch Industrieanlagen verbaut. Der Tunnel bei Soraluce ist nicht befahrbar!
Wir sind am Ziel in Soraluze/Placencia de las Armas. Radweg-Ende an der Straße! Die restlichen 4 km bis Maltzaga/Malzaga sind stark industriell überbaut.
Blick auf Soraluze und die alten, verfallenen Fabrikanlagen am Rande des Flusses Deba.
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Seite zuletzt geändert am 23.10.2024