Katalonien ( Catalunya, span. Cataluña) ist eine Autonome Gemeinschaft im Nordosten Spaniens zwischen der Mittelmeerküste und den Pyrenäen. Die Hauptstadt der Region ist Barcelona. Im Norden grenzt das Gebiet an Frankreich, im Westen an Aragonien und im Süden an die Region Valencia. Katalonien ist etwa so groß wie Nordrhein-Westfalen, aber mit etwa 230 Personen pro Quadratkilometer dicht besiedelt, neunmal so dicht wie Aragón aber nur halb so dicht wie NRW. In Katalonien gibt es viele unterschiedliche Zonen, vom Gebirgsland der Pyrenäen bis zur Mittelmeerküste, im Süden bis an das Ebrodelta. Im gesamten Gebiet Kataloniens herrscht überwiegend Mittelmeerklima. Hauptsächlich zwei lange Bahnstrecken wurden zum Radweg ausgbaut :Im Norden die Strecke aus dem Pyrenäenvorland über Girona an die Mittelmeerküste (Vía Verde del Carrilet) und im Süden die Bahnlinie des Ferrocarril Val de Zafán mit den Abschnitten Baix Ebre und Terra Alta, also von Tortosa am Ebro durch das Hochland Terra Alta bis an die Grenze zu Aragón. Nur einige kurze stillgelegte Bahnstrecken ergänzen die Zahl der Vías Verdes in Katalonien.
Kachelfries am Genosssenschftlichen Weingut Pinell de Brai
Die Vias Verdes in Katalonien:
Dieser Bahntrassenradweg ist Teil der Bahnstrecke Ferrocarril del Val de Zafán. Die Gesamtlänge des aus drei Teilen bestehenden Radwegs auf der Trasse beträgt 130 km.
Ganz im Süden von Katalonien, in der Provinz Tarragona, liegt die Via Verde - oder Camino Natural - del Baix Ebre („unteres Ebrotal“). Die Landschaft ist geprägt von einem der größten Flüsse Spaniens, der an seiner Mündung ins Mittelmeer ein riesiges Delta aufgeschüttet hat. Die Stadt Tortosa ist Ausgangspunkt für unsere Fahrt auf den Radwegen Via Verde del Baix Ebre und Via Verde de la Terra Alta. Die ehemalige Bahntrasse führt zunächst am Ebro entlang, dann biegt sie ab in die einsame Landschaft der Sierra de Pandols Richtung Pinell de Brai im Weinanbaugebiet der Terra Alta. In den Bergen folgt sie dem Lauf des Rio Canaletas. Die zerklüftet Landschaft erforderte 19 Tunnel, zahlreiche kleinere Brücken und ein großes Viadukt. Die Fahrbahn des Radwegs besteht aus einem groben Asphaltbelag, mit einigen Schlaglöchern oder kleinen Hindernissen muss man immer rechnen, ebenso mit dem Ausfall der Tunnel-Beleuchtungen: Vorder- und Rücklicht sind unbedingt erforderlich. Einige alte Bahnhöfe entlang der Strecke sind ausgebaut worden, und es sind Gaststätten, Übernachtungsmöglichkeiten und Info-Zentren entstanden. Vom Endpunkt am verlassenen Bahnhof Pinell de Brai zum Ort ein kleiner Pass zu überwinden, die Entfernung beträgt 6 km! Die Via Verde del Baix Ebre setzt sich ohne Unterbrechung als Via Verde de la Terra Alta nach Arnes/Lledó an der Provinzgrenze fort.
Dieser Bahntrassenradweg ist Teil der Bahnstrecke Ferrocarril del Val de Zafán. Die Gesamtlänge des aus drei Teilen bestehenden Radwegs auf der Trasse beträgt 130 km.
Die Via Verde de la Terra Alta, ganz im Süden von Katalonien, ist die direkte Fortsetzung der Via Verde del Baix Ebre. Sie beginnt am verlassenen Bahnhof von El Pinell de Brai ca. 6 km außerhalb des Ortes und endet am ehemaligen Bahnhof Arnes-Lledó, an der Grenze zu Aragón. Die ehemalige Bahntrasse wurde der gebirgigen Landschaft abgerungen, es sind 20 Tunnel und 5 Viadukte zu passieren. Die Beleuchtung ist evtl. nicht überall funktionsfähig, also selbst vorsorgen. Der längste Tunnel ist 739 m lang. Landschaftlich gehört die Vía Verde de la Terra Alta zu den eindrucksvollsten Radwegen Spaniens, geprägt durch eine wilde Gebirgslandschaft mit grandiosen Ausblicken und schier zahllosen Kunstbauten (Tunnel,Brücken, Viadukte). Die Vía de la Terra Alta geht am alten Bahnhof von Arnes-Lledó lückenlos in die Verde del Val de Zafán (Aragón) über. Der gesamte Radweg von Tortosa über Alcañiz bis nach La Puebla de Híjar (Baix Ebre, Terra Alta, Val de Zafán) ist einer der längsten durchgängig befahrbaren Bahntrassenradwege Spaniens.
Ganz im Nordosten Spaniens, am Rande der Pyrenäen, befindet sich der Cami de Ferro (Eisenweg) - auch "Via Verde del Ferro y del Carbó" genannt (Bezeichnung des Radweges auf katalanisch). Er führt von Sant Joan de les Abadesses nach Ripoll und ist 12 km lang. Weitere 4 km sind oberen Anteil des Weges schon von Ogassa nach Toralles befahrbar. Die ehemalige Bahnstrecke verband die Minen von Ogassa mit der Stadt Ripoll, der Bahnverkehr wurde 1985 eingestellt. Der Radweg ist ab Toralles asphaltiert.Es ist empfehlenswert, die Strecke von Ogassa aus abwärts zu fahren, da man so die großartige Landschaft besser genießen kann. Darüberhinaus kann man über Ripoll die ca. 30 km entfernte Stadt Olot erreichen und auf dem dort beginnenden Bahntrassenweg (Ruta del Carrilet) knapp 100 km bis San Feliu an die Costa Brava radeln. Ein Verbindungs-Fahrradweg von Ripoll nach Olot abseits der Straße ist seit Jahren geplant, die tatsächlichen Verhältnisse vor Ort sind uns nicht bekannt.
Der Bahntrassenradweg von Olot nach Girona, auch als Ruta del Carrilet bezeichnet, führt aus dem Pyrenäenvorland zur Stadt Girona und bildet zusammen mit dem Bahntrassenradweg Girona-Sant Feliu de Guixols die längste Via Verde im Norden Kataloniens. Die Streckenführung folgt hauptsächlich der Trasse der alten Bahnlinie Tren d’Olot, die Vía Verde führt über 14 Brücken und einen künstlichen Tunnel. Der Bahnverkehr wurde 1969 eingestellt. Die Fahrbahn ist nicht asphaltiert, ein kurzes Stück verläuft auf einer Nebenstraße. Die Qualität des Radwegs schwankt stark, da die nicht asphaltierte Oberfläche leicht durch Regen ausgewaschen werden kann. Aufmerksamkeit ist besonders in Ortsdurchfahrten erforderlich, die insgesamt gute Beschilderung ist dort teilweise durch Markierungen auf dem Asphalt sowie durch gelbe Seitenstreifen ersetzt. Einige der alten Bahnhöfe sind restauriert worden und beherbergen Informationsstellen oder Gastronomie (spanische Bars).Die Strecke führt im oberen Abschnitt durch die alte Vulkanzone der Garrotxa (Parc Natural de la Zona Volcanica) und folgt den Flusstälern des Rio Fluvia und des Rio Ter mit seinen alten sehenswerten hydroelektrischen Stauanlagen. In Girona hat man direkt Anschluss an die Fortsetzung des Bahntrassenradwegs Richtung Küste (Vía Verde del Carrilet II).
Diese Vía Verde von Girona nach Sant Feliu de Guixols an der Costa Brava nutzt ebenfalls eine stillgelegten Bahntrasse. Die 41 Kilometer lange Strecke kann als Fortsetzung der Vía Verde von Olot nach Gironaverstanden werden (Vía Verde del Carrilet I.). Sie bietet kaum Schwierigkeiten, denn es ist nur ein geringer Höhenunterschied zu überwinden. Für die Anfahrt zum Startpunkt orientiert man sich am Rio Onyar und der Brücke Pont de la Font del Rei. Der Radweg führt am Rand des Flusses entlang in südöstlicher Richtung. Eine Informationstafel markiert den Beginn der Vía Verde, die stadtauswärts bald in südlicher Richtung abbiegt und dem Fluss Onyar weiter folgt. Nun beginnt die Fahrt durch die Landschaft der Provinz Girona (Gironés) und der Baix Empordà (Niederampurien). Richtung Mittelmeerküste überquert man das Küstengebirge, dann rollt man hinab in die Stadt Sant Feliu de Guixols an der Mittelmeerküste. Auch der letzte Abschnitt der Bahntrasse innerhalb des Stadtgebietes zum Endpunkt am Hafen war 2013 befahrbar, die Beschilderung damals noch unvollständig.
Ebenfalls im Nordosten Spaniens südlich von Andorra gibt es eine weitere kurze Via Verde. Die alte Bahnstrecke, die zu den Industrie- und Minenanlagen der Region führte, liegt in der Näher der Stadt Berga. Die Länge dieses "Radweges", eigentlich eher ein Wanderweg, beträgt nur 6 km, aber aufgrund der grandiosen Landschaft am Rio Llobregat lohnt sich ein Abstecher, wenn man in der Gegend unterwegs ist. Der Weg gehört zum Typ der nicht ausgebauten Vías Verdes, das heißt die Fahrbahn besteht aus Sand und Steinen. Ein stabiles Fahrrad, am besten gefedert (MTB) , ist auf jeden Fall notwendig.Die Zufahrt zum Radweg ist nicht beschildert, er beginnt am linken Flussufer in Colonia Rosal. Eine weitere Zufahrt ist von Berga aus ist möglich, man fährt auf einer engen Strasse Richtung Pedret. Am Kloster Sant Quirze trifft man auf den Radweg. Die Tunnel sind nicht beleuchtet. Der Weg endet am Stausee von Baells, dessen Bau gleichzeitig das Ende der Bahnlinie bedeutete.
Diese Vía Verde ist als direkte Fortsetzung der Vía Verde del Baix Ebre und der Verde de la Terra Alta auf dem Gebiet von Aragón zu verstehen. Sie nutzt die gleiche Bahnstrecke (Ferrocarril del Val de Zafán) und überquert zwischen den Orten Arnes und Lledo die Grenze der Autonomen Region Katalonien. Die Vía Verde del Val de Zafan wird deshalb auf der Seite von Aragón beschrieben.
Radweg | Beschreibung | Länge | GPX |
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41 km | Girona-Feliu2013.gpx | ||
26,6 km | Zafan-TerraAltaGesamtOhneWP.gpx | ||
56 km | Carrilet1-2.gpx | ||
12 +4 km | CamiDeFerro-Ripoll2013.gpx | ||
24 km | TerraAltaZafan .gpx | ||
6 km | Llobregat 2.gpx |
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Seite zuletzt geändert am 09.01.2024