Von Girona nach Sant Feliu de Guixols
Die Vía Verde del Carrilet von Olot nach Girona ist nach 56 Kilometern nicht zu Ende. Allerdings muss man vom alten Bahnhof des ersten Abschnitts durch die Stadt hinab zum Fluss Onyar fahren. Auch der zweite Abschnitt der Vía Verde del Carrilet - von Girona nach Sant Feliu de Guixols - verläuft auf einer längst stillgelegten Bahntrasse, allerdings waren dies anfangs getrennte Bahnstrecken mit unterschiedlicher Spurbreite. Heute kann man diese Bahntrassen aus dem Vorland der Pyrenäen zur Costa Brava komplett befahren. Die 41 Kilometer lange Strecke bietet kaum Schwierigkeiten, denn es ist nur ein geringer Höhenunterschied zu überwinden: Von Girona, 75 Meter über dem Meer, zum Scheitelpunkt bei etwa 150m (Llagostera), hat man etwa die Hälfte der Strecke (21 km) zur Verfügung. Die Vía Verde ist mit jedem alltagstauglichen Fahrrad befahrbar. Allerdings ist die Fahrbahn ist nicht asphaltiert, und Unwetter können dem Radweg heftig zusetzen. Die Gesamtlänge von knapp hundert Kilometern ist für einen Tag reichlich lang, wenn man auch die Gegend entdecken will. Die Rückfahrt mit dem Linienbus ist möglich, den Fahrradtransport sollte man vor Fahrtbeginn abklären.
Die Vía Verde beginnt in Girona in der Straße Calle Emili Grahit in der Nähe des Kreisverkehrs Paísos Catalans. Man orientiert man sich am Rio Onyar und der Brücke Pont de la Font del Rei. Der Radweg führt am Rand des Flusses entlang in südöstlicher Richtung. Eine Informationstafel markiert den Beginn der Vía Verde, die stadtauswärts bald in südlicher Richtung dem Fluss Onyar folgt. Nun beginnt die Fahrt durch die Landschaft der Provinz Girona (Gironés) und der Baix Empordà (Niederampurien). Richtung Mittelmeerküste überquert man das Küstengebirge, dann rollt man hinab in die Stadt Sant Feliu de Guixols. Der Ausbau des letzten Teils der Bahntrasse innerhalb des Stadtgebietes zum Endpunkt am Hafen war 2013 befahrbar, die Beschilderung noch unvollständig.
Nur etwa 1,5 km enfernt um die Bucht herum in westlicher Richtung und wieder etwas stadteinwärts befindet sich der Busbahnhof für die Rückfahrt nach Girona (Carrer dels Enamorats, Fa. TEISA).
Die Schmalspurstrecke Girona - Sant Feliù de Guíxols (Spurbreite 75 cm) wurde 1892 in Betrieb genommen. Sie diente über Jahre dem Personentransport von Girona zu den Stränden am Mittelmeer bei Sant Feliù. Aber auch der Güterverkehr von Kork und Korkprodukten, sowie von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (z.B. Mehl) spielte eine wichtige Rolle in der Region der Baix Empordà. Wie anderswo auch verdrängte der Autoverkehr die Eisenbahn, so dass bedingt durch den Rückgang der Passagierzahlen und der folgenden finanziellen Probleme die Bahnlinie 1963 vom Staat übernommen wurde. Jedoch konnte die Modernisierung und der Umbau auf Meterspur zur Anbindung an die Linie Girona- Olot die Entwicklung nicht aufhalten. Die Bahnstrecke Girona nach Sant Feliu wurde 1969 endgültig stillgelegt. Der Radweg auf der Trasse ist seit dem Jahr 2000 freigegeben, in den Folgejahren wurden immer wieder Instandhaltungsmaßnahmen und Verlaufskorrekturen durch den Ausbau der Hauptverkehrsstraßen und die zunehmende Bebauung in den Ortschaften durchgeführt.
Am Rio Onyar beginnt der Radweg. Er folgt dem Fluss stadtauswärts in südöstlicher Richtung und biegt bald scharf nach Süden ab in Richtung Quart.
Zunächst am Hang entlang oberhalb des Rio Onyar, dann durch die Vororte von Girona. Zunächst geprägt von Industriegebieten, wird die Landschaft aber schon bald wieder angenehm.
Der Radweg Richtung Quart, links halten! Die Fahrbahn ist (bei Trockenheit) gut zu fahren, aber nicht asphaltiert. Durch den Ausbau der Nationalstraße wurde die Trasse unterbrochen. In einer Schleife geht es unter der Straße durch und auf der restaurierten Bahnbrücke über den Onyar.
Bei Quart geht es durch einen Einschnitt, hier sind sogar Straßenlaternen aufgestellt worden. Der alte Bahnhof wurde restauriert.
Hier steht auch ein Lokdenkmal (1982) zur Erinnerung an die Bahnstrecke. Im Zickzack geht es durch den Ort, dann unter der C-65 durch.
Auf dem Radweg an der Straße entlang Richtung Llambilles.
Durch einen tiefen Einschnitt, dann folgt eine lange Gerade.
Die Eisenbahn ist überall präsent! Der Bahnhof Llambilles wurde ebenfalls restauriert - ein hübsches Ensemble.
Achtung Radler, Tempo 100! Radarkontrolle. Vor dem Ort Cassa de la Selva führt eine Metallbrücke über den Bach Bugantó.
In Cassa de la Selva wurde der Radweg auf der Straße markiert. Auch hier geht es am Bahnhof vorbei.
Die Wegweisung wurde neu gestaltet - und schon wieder beschmiert.
Der Radweg führt durch Waldgebiete und über Felder.
Der Ort Llagostera kommt in Sicht. Auch hier wieder ein restauriertes Bahnhofsgebäude. Dort befindet sich die Touristeninformation.
Die Baustelle an der C-35, die vormals den Radweg blockierte, ist verschwunden. Ein Durchlass führt unter der Querstraße durch. Entlang der Straße radelt man durch einen Eukalyptuswald.
Es geht nun spürbar bergab. In Diesem Abschnitt wird man vom Lärm der Autos begleitet. Die kurzen, etwas steileren Abschnitte wurden als Betonfahrbahn ausgeführt, um ein Abspülen zu vermeiden.
Noch ein kurzer Abschnitt am Straßenrand, dann entfernt sich der Radweg wieder ins Gelände - vorbei an der Ruine eines Hauses aus der Eisenbahnzeit.
Tiefe Einschnitte in die Felsen prägen die Abfahrt durch das Bergland der Gavarres, genannt "Höllenfelsen".
Brücke über die Riera de Salenys: tief hat sich der Bach in die Felsen eingegraben. Der Bahnhof von Font Picant.
Zeit für eine Rast? Hier kann man „auftanken“. Auch der Bahnhof von Sta. Christina d’Aro ist nicht weit entfernt.
An der Straße entlang, der nächste Bahnhof ist Castell d’Aro.
Auf dem Gelände steht eine Dampflok, und hier liegen auch Gleise einer Modelleisenbahn. Eine Allee führt weiter durch den Ort.
Eine Schrägseilbrücke führt über den Fluss Ridaura, direkt danach folgt ein Durchlass unter der C-31 durch. Der Ortsrand von S’Agaro ist erreicht.
Auf der Straße ist ein Fahrradstreifen markiert, später gibt es wieder einen vom Verkehr getrennten Fahrradweg. Noch 1 km bis zum Ziel in Sant Feliu.
An einem kleinen Park endet die Fahrt auf der Bahntrasse. Eine Kehrtwendung um den Park herum führt abwärts zum Hafen. Die improvisierten Schilder helfen weiter (2013).
Für die Fahrt hinab zum Hafen ist ein Radweg vorhanden. Die alten Backsteingebäude erinnern doch sehr an Lokschuppen.
Auch die Steinbögen und Mauern lassen vermuten, dass dieser Abschnitt zur alten Bahntrasse gehörte. Jenseits der Straße geht es ins Hafengelände.
Auch hier gibt es noch einen Fahrradweg, aber am Prellbock ist endgültig Schluss.....
.....es geht nur noch mit dem Schiff weiter!
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Seite zuletzt geändert am 14.06.2020