Von Colonia Rosal nach La Baells
Ebenfalls im Nordosten Spaniens südlich von Andorra und etwa 40 km vom Radweg Cami de Ferro befindet sich eine weitere kurze Via Verde. Die alte Bahnstrecke, die zu den Industrie- und Minenanlagen der Region führte, liegt in der Nähe der Stadt Berga. Die Länge dieses "Radweges", eigentlich eher ein Wanderweg, beträgt nur 6 km, aber aufgrund der grandiosen Landschaft am Rio Llobregat lohnt sich ein Abstecher, wenn man in der Gegend unterwegs ist. Der Weg gehört zum Typ der nicht ausgebauten Vías Verdes, das heißt die Fahrbahn besteht aus Sand und Steinen. Ein stabiles Fahrrad, am besten gefedert (MTB) , ist auf jeden Fall notwendig.
Die Zufahrt zum Radweg ist nicht beschildert, der Startpunkt liegt am linken Flussufer des Río Llobregat in Colonia Rosal. Eine weitere Zufahrt ist von Berga aus möglich, man fährt auf einer engen Strasse Richtung Pedret. Am Kloster Sant Quirze trifft man auf den Radweg. Die Trasse wird auch von Anglern auch mit dem Auto befahren, also Vorsicht! Die Tunnel sind nicht beleuchtet, eine Batterielampe und ein Rücklicht sind sinnvoll! Der Weg endet am Stausee von Baells, dessen Bau gleichzeitig das Ende der Bahnlinie bedeutete.
Die ehemalige Bahnstrecke Manresa - Olván/Berga (Línia Manresa-Berga-Guardiola) erreichte den Bahnhof Olván/Berga, der 4 bzw. 8 km von den Orten entfernt war, im Jahr 1887. Die Bahnlinie diente vor allem den industriellen Anlagen der Region (Textil, Zement). Der Abschnitt Olván - Guardiola-Bagà, einer der wichtigsten Abschnitte der Strecke, wurde durch den Bau des Stausees von La Baell unterbrochen, was zur Stilllegung dieses Abschnitts im Jahr 1972 führte.
In Colonia Rosal geht es am linken Ufer aufwärts, nach dem heftigen Gewitterregen ist die Gegend zunächst nicht sehr einladend. Blick auf das alte Stauwehr im Rio Llobregat.
Das Gewitter hat seine Spuren hinterlassen, ohne Schutzbleche wird`s nass!
Schon kommt der erste Tunnel in Sicht: ein Portal gemauert, das andere grob aus dem Felsen gehauen.
Die tollen Ausblicke auf den Fluss belohnen für die Strapazen der ruppigen Piste.
Ein Anglerparadies (mit Linzenz!)
Streckenweise besteht der Weg aus grobem Schotter und Steinen. Wie mit dem Messer ausgesägt durchschneidet die Strecke die Felsen.
Schon kommt der nächste Tunnel in Sicht.
Auf einer steinernen Bogenbrücke wird der Fluss überquert.
Nach dem Viadukt sofort der nächste Tunnel. Es gibt keine Beleuchtung, eigene Lampen sind erforderlich!
Ein kurzes Stück geht`s durch den Wald, die Landschaft öffnet sich etwas. Dann erreicht man eine alte Steinbrücke.
Pont de Pedret, der Zugang zuzm Kloster Sant Quirze de Pedret, ein Kloster mit einer Kirche aus präromanischer Zeit, bedeutsam auch wegen seiner Wandmalereien (Originale im Museum).
Ein sehenswertes Bauwerk mit Blick auf den Llobregat
Ein sehenswertes Bauwerk mit Blick auf den Llobregat. Wieder durchschneidet die ehemalige Bahnstrecke die Berge Richtung Stausee.
Tief in der Schlucht fuhr einst die Eisenbahn bis zum Bau des Stausees (Embalse de La Baells/Pantà de la Baells) . Heute endet die Trasse abrupt, von der Staumauer aus erkennt man noch das aus dem Fels gehauene Gleisbett. Im Jahr 1976 versanken außer der Bahnstrecke drei Dörfer in den Fluten, nur die Kirche des Klosters Sant Salvador de la Vedella am nördlichen Ausläufer des Sees überdauerte die Zeit und liegt bei Niedrigwasser trocken.
Etwa 80 m hoch ist die Staumauer. Der Wassermangel der letzten Jahre ist nicht zu übersehen.
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Seite zuletzt geändert am 14.06.2020