Von Navalmoral de Béjar nach Plasencia - Teil 2 des Ausbaus auf der Bahnstrecke Plasencia - Astorga
Bei unserer Befahrung im Mai 2023 war der zweite Abschnitt der alten Bahnstrecke Ferrocarril "Vía de la Plata" (Plasencia - Astorga) und damit der Anschluss nach Plasencia fertiggestellt. Der Tunnel in Plasencia im Barrio San Lazaro war befahrbar und beleuchtet, die Öffnungszeiten sind zu beachten (nachts gesperrt). Damit ist der gesamte Abschnitt von etwa 66 km Länge zwischen der kleinen Ansiedlung Navalmoral de Béjar ( 6,6 km nördlich der Stadt Béjar) bis nach Plasencia durchgängig befahrbar. Nahe der Passhöhe Puerto de Béjar überquert der Radweg die Provinzgrenze zwischen Salamanca (Castilia y León) und Cáceres (Extremadura).
IM BAU: Lückenschluss zwischen Alba de Tormes und Navalmoral de Bejar
Der Abschnitt nördlich von Navalmoral de Béjar nach Alba de Tormes mit einer Länge von 56 km ist bereits Bau. Nach Angaben lokaler Internetseiten war Anfang Oktober 2023 die Entfernung der Gleise bereits bis vor den Ort Guijuelo vorangekommen.
Der Verlauf des zukünftigen Radwegs tangiert folgende Orte (Angaben ohne Gewähr): Navalmoral de Béjar- Sanchotello - Fresnedoso - Ledrada - Fuentes - Guijo - Guijuelo - Pizarral - Montejo - Pedrosillo de Los Aires - La Maya - Fresno - Alhándiga - Siete Iglesias de Tormes - Encinas de Arriba - Alba de Tormes.
Nach der Fertigstellung der Vía Verde wird die Verbindung der Städte Salamanca und Plasencia auf einer Länge von gut 140 km abseits des Autoverkehrs befahrbar sein
Navalmoral de Béjar (ca. 60 Einwohner) liegt etwa 6 km nördlich der alten Textilstadt Béjar in einer Höhe von etwa 935 m über dem Meer. Man trifft auf die ausgebaute Bahnstrecke am südlichen Ortsrand, an der Kreuzung der Bahnlinie mit der Straße DSA-250. Von dort aus geht es kerzengerade und leicht bergab durch die von mächtigen, runden Felsblöcken und niedrigem Baumbestand geprägten Landschaft. Dann führt der gut ausgebaute Radweg in langen Schleifen hinab ins Tal des Flusses Cuerpo de Hombre - (übersetzt etwa Körper des Menschen). Der für einen Fluss seltsame Name stammt wahrscheinlich noch aus der Römerzeit.)
Die Stadt Bejar auf dem Felssporn vor den Bergen
Die Fahrt bietet schöne Ausblicke auf die Stadt Béjar, hoch auf dem Berg, noch überragt von einer alten Burganlage. Durch den ehemaligen Eisenbahntunnel fährt man unter der Stadt durch zum alten Bahnhofsgebäude (ca. 880 m ü.NN.) Béjar (ca. 13.000 Einw.) ist eine sehenswerte Stadt mit langer Geschichte bis zurück ins 4. Jahrhundert v. Christus. Sie liegt auf einem Felsgrat in einer Höhe von ca. 950 m über dem Meer, hoch über dem Fluss Cuerpo de Hombre. Der mittelalterliche Stadtkern mit der Stadtmauer und dem herzoglichen Palast (Palacio Ducal) aus dem 16. Jahrhunderts, der anstelle der Burg errichtet wurde, die Arkadenhäuser am Plaza Mayor und die spätromanische Kirche El Salvador sind nur einige Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber auch die Industrialisierung, die mit dem Bau der Eisenbahnstrecke im Jahr 1894 erst möglich wurde, hat bedeutsame Spuren hinterlassen. Im Museo Textil de Béjar, oder zu Fuß auf der Ruta de la Fábricas Téxtiles (4 km, wegen der Treppen nicht für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen geeignet) können sich interessierte Besucher einen Einblick von der industriellen Vergangenheit der Stadt verschaffen.
Wasserkran am Bahnhof Béjar
Anders als es den Anschein hat, liegt der Bahnhof von Puerto de Béjar 8 km weiter südlich auf gleicher Höhe über dem Meeresspiegel, aber von dort aus geht es stetig bergab. Etwa 1,5 km vor Baños de Montemayor überquert der Radweg die Grenze zwischen Kastilien und Leon und der Extremadura, der Bahnhof der Stadt liegt hoch über dem Badeort. Eine wahrhafte Panoramastrecke führt weiter abwärts am Berghang entlang. Auf der linken Seite der Strecke ragt die Sierra de Bejar fast 2500 m hoch in den Himmel. Auch wenn die sehenswerte Brücke über den Río Ambroz vor dem Bahnhof Hervás inzwischen befahrbar ist, lohnt sich ein kurzer Umweg durch die kleine Stadt mit ihren engen Gassen. Im alten Bahnhof wurde ein Informationszentrum zur Bahnlinie eingerichtet.
Der nächste Ort ist Aldeanueva del Camino (750 Einw.), dessen Bedeutung durch seine Lage an der Vía de la Plata schon zur Zeit der Römer und Kelten belegt ist. Die sogenannte Römerbrücke über den Río Ambroz stammt aber aus dem späten Mittelalter. Durch eine von Kork- und Steineichen geprägten Landschaft führt die Bahntrasse durch Einschnitte und über aufgeschüttete Dämme, immer an den Ausläufern der Bergkette entlang. Etliche Relikte aus der Eisenbahnzeit, rostige Metallbrücken über die Trasse und alte Signale, haben die Zeit überdauert. in dieser dünn besiedelten Landschaft gibt es keine Städte, nur kleine Ansiedelungen. Westlich des Radwegs, in größerem Abstand, verlaufen die Autobahn A-66 und die Nationalstraße N-630 durch die Ebene des Río Ambroz. Am Berghang klebt das Dorf Casas del Monte, gut 2 km von der Ruine des Bahnhofs entfernt.
Bild der Puente Gastón Bertier vor der Fertigstellung der Vía Verde.
Der Höhepunkt des neuen Abschnitts der Vía Verde liegt nur wenige Kilometer vor dem Zielort Plasencia: Das gewaltige Viadukt über den Río Jerte mit einer Länge von 155 m, das in schwindelnder Höhe den Fluss überspannt, wird begleitet von den Pfeilern der ehemaligen Eisenbrücke, die die schweren Lokomotiven des 20. Jhd. nicht mehr tragen konnte und deshalb 1929 durch die Betonbrücke ersetzt wurde. Der Ingenieur Gaston Bertier, der auch den Tunnel durch den Hügel San Lázaro nahe dem Bahnhof von Plasencia gebaut hat, ist der Erbauer dieses beeindruckenden Viadukts. Die eiserne Konstruktion der ersten Brücke ist inzwischen verschwunden.
Weiter auf der Trasse folgt man in groben Zügen dem Fluss Jerte, der sich tief in die Landschaft eingegraben hat. In der Ferne erkennt man die hoch aufragenden historischen Bauwerke der Stadt Plasencia. Durch einen Tunnel durchquert man den Hügel des Barrio San Lázaro (Problemviertel der Stadt), kurz danach endet der Trassenausbau an einem Prellbock. Wegweiser führen zum kürzlich renovierten Bahnhof der aktiven Strecke, der nur wenige hundert Meter entfernt ist.
Die Bahnlinie Ferrocarril Ruta de la Plata, die zwischen Sevilla und Gijón verkehrte, wurde 1896 in Betrieb genommen und im Abschnitt Plasencia - Astorga bereits 1985 für den Personenverkehr stillgelegt. Im Jahr 2013 wurden die Gleise entfernt, und in den folgenden Jahren begann abschnittsweise die Umwandlung in Radwege. Inzwischen sind auf der Trasse der 330 km langen Bahnstrecke 111 km Radweg entstanden, die nun noch "zusammenwachsen" müssen. Ein weiterer Abschnitt mit einer Länge von 56 km ist in der Planung (Stand Oktober 2022).
Die Vía Verde Ruta de la Plata (Camino Natural), wie der Radweg offiziell heißt, verläuft in Nord-Süd Richtung und folgt in groben Zügen dem alten Pilgerweg nach Santiago de Compostella (Jakobsweg). Die Bezeichnung "Plata" hat aber nichts mit dem Transport von Silber zu tun. Sie stammt wahrscheinlich vom maurischen Begriff für Plaster, denn die Strecke war einst von Sevilla bis nach Astorga vollständig gepflastert (Wikipedia.) Alle Abschnitte der Vía Verde de la Plata verlaufen fast vollständig auf der alten Bahntrasse, mit Ausnahme der überbauten Abschnitte (z.B. in den Städten).
Der 2. Abschnitt des Ausbaus der Trasse des Ferrocarril Vía de la Plata beginnt ganz unscheinbar oberhalb des Ortes Navalmoral de Béjar am niveaugleichen Bahnübergang. Wahrscheinlich ist dies ein vorläufiger Startpunkt, denn der Weiterbau bis nach Salamanca ist wohl geplant - nur für wann? Bisher verschwindet die Trasse in einem zugewachsenen Einschnit Richtung Nordosten
Talwärts Richtung Béjar fährt man zwischen den Schienen, auf die Schwellen hat man ein Sand-Lehmgemisch aufgeschüttet. Die Vegatation ist schon auf dem Vormarsch. Es geht etwas holprig durch einen tiefen Felseinschnitt.
Ein echter Bahntrassenradweg, oder besser Bahnschwellenradweg? Dann wird der Weg breiter und besser (Blick zurück).
5 km nach Bejar, der Weg heißt nun Camino Natural Vía de la Plata. DerAusbau ist noch nicht lange her, die Schilder und Geländer sehen neu aus. Am Wegesrand faszinieren die mächtigen runden Felsblöcke in der Landschaft, hier in 930 m Höhe über dem Meer.
Zwei Brücken überqueren die Trasse, eine davon die SA-220 nach Ciudad Rodrigo. Etwas weiter talwärts: Das rostige Gerippe war wohl einst auch ein Übergang über den Einschnitt der Trasse.
Der Chef bewacht sein Terretorium, besser nicht zu nahe kommen! Die Autobahn A-66 überquert die Trasse, sie ist schön asphaltiert und heißt auch Ruta de la Plata, ist aber eher nix für Radler!
Der Burgberg von Béjar taucht auf. Die mächtigen Stadtmauern aus arabischer Zeit mit ihren Zinnen sind weithin sichtbar. Ebenso beeindruckend sind die verlassenen Bauwerke der Textilfabriken, die Ruta de las Fábricas Téxtiles führt interessierte Besucher zu den fast vergessenen Industrieanlagen der Stadt. Ein Museum erinnert an die Blütezeit der Textilherstellung in Béjar.
Mächtige dunkle Felseinschnitte begleiten die Fahrt hinab ins Tal des Río Cuerpo de Hombre. Ein unbeleuchteter "künstlicher" Tunnel wurde als Mauerwerk für die Eisenbahn gebaut und schützte vor Steinschlag und Schnee.
Eine Serpentinenstraße führt hinauf zur Stadt auf dem Felsgrat. Die Vía Verde aber führt an den Gebäuden der Spinnereien (Hilaturas) am Rande des Flusses entlang und über eine Brücke direkt zur Felswand.
Ein schmiedeeisernes Portal führt in den Berg. Das Licht im Tunnel funktioniert (2023), aber besser man hat selbst eine Beleuchtung am Fahrrad! 372 m durch die Felsen 50 m unter der Stadt folgt den Spuren der seit mehr als 30 Jahren stillgelegten Bahnstrecke.
Am Südportal, ebenfalls mit einem eisernen Tor versehen, steht noch die alte Signalanlage. Hier beginnt das Bahnhofsgelände des einstmals wichtigen Industriestandortes. Der Blick hinauf zur Stadt offenbart das Nebeneinander von alt und neu.
Einfahrt in das große Bahnhofsgelände von Béjar
Das Bahnhofsgebäude wurde restauriert. Auf dem Gelände stehen noch die alten Stellanlagen in Reih und Glied.
Blick zurück auf die Stadt. Im Hintergrund die Berge der Sierra de Béjar (2429 m), der westlichste Teil des Iberische Scheidegebirges.
Weiter nach Baños de Montemayor führt die fast ebene Trasse. Mehrmals überqueren alte Brücken den Radweg.
Bei dem kleinen Ort Cantagallo (klingt ja eher italienisch) gibt es einen Rastplatz. Eine ganze Weile begleitet unweit entfernt die Autobahn den Radweg Richtung Passhöhe.
Vorbei am Bahnhof Puerto de Béjar. Die Gebäude und der Bahnhofsplatz werden gerade erneuert.
Nur etwa 2 km weiter überschreitet der Radweg die Provinzgrenze zwischen Salamanca (Castilia y León) und Cáceres (Extremadura).
Tief im Tal liegt der Kurort Baños de Montemayor, dahinter in der Ferne der Stausee Embalse de Baños.
Aber zunächst geht es durch einen beleuchteten Tunnel (Túnel de la Garganta), mehr als 200 m lang. Direkt hinter dem Westportal führt eine Brücke über den kleinen Fluss Río Garganta, der hier die Trasse kreuzt.
Der Bahnhof von Baños de Montemayor liegt hoch über dem Ort und eignet sich gut als Einsteigepunkt in den Radweg (Parkplatz). Merkwürdigerweise ist hier der Kilometer 2 des Radwegs beschildert, gleichzeitig auch Kilometer 63 des Camino Natural, was der Originalkilometrierung der Bahnstrecke Plasencia-Astorga entspricht. Kilometer Null liegt auf der Grenze des Bezirks von Baños, für den Radler eher weniger interessant! Eigentlich sind wir hier bei Kilometer 20 des Radwegs vom Startpunkt bei Navalmoral de Béjar, und 23 Kilometer vom Ausbauende bei Casas del Monte entfernt.
Die landschaftliche Schönheit des folgenden Abschnitts ist kaum zu überbieten. Man fährt leicht bergab am Hang entlang, fernab der Straßen, mit Ausblicken auf die Berge und das Tal mit den Stauseen.
Durch offene Abschnitte und durch enge, felsige Schluchten führt die Trasse.
Alte Bewässerungsanlagen überqueren hoch über den Einschnitten die Fahrbahn, alte Signale kündigen den nächsten Bahnhof an.
Die Kleinstadt Hervás liegt vor uns jenseits des Flusstals des Río Ambroz. Noch vor dem Bahnhof überquert man auf einer Brücke aus der Eisenbahnzeit die tiefe Schlucht.
2019 wurde noch gebaut, doch nun ist die Brücke fertig: ein wahres Schmuckstück mit 4 Steinbögen und einem Gitterträger aus Eisen.
Jenseits des Tals des Río Ambroz ragen die hohen Berge der Sierra de Hervas in den Himmel. Hinter den Bergen (Montes de Tras la Sierra) liegt das Tal des Río Jerte.
Man erreicht das Bahnhofsgelände. Einige Relikte aus der Eisenbahnepoche sind erhalten geblieben. Das Bahnhofsgebäude ist ein Eisenbahnmuseum.
Hervás ist ein lebendiger Ort mit engen Gassen und Kneipen. Unter den Platanen kann man entfernt vom Massentourismus eine Pause bei Essen und Trinken einlegen. Weiter geht es in Richtung Aldeanueva del Camino. Die Fahrt führt duch Steineichenwälder (Dehesa), die Fahrbahn ist neu, aber nicht asphaltiert.
Am Rande der Strecke sieht man einige alte Streckenwärterhäuschen, es sind nur noch Ruinen. Gut, dass noch die Warntafeln vorhanden sind: Vorsicht Zugverkehr!
Auch die kleineren Brücken sind inzwischen fertig (Arroyo Romanillo). Bei Aldeanueva del Camino kreuzt eine gesperrte Metallgitterbrücke den Radweg.
Der Blick zurück in diesem Abschnitt in Richtung Nordosten zu den Bergen von Béjar.
Südwestlich von Aldeanueva , an der Wegkreuzung, steht die Ruine eines Bahnwärterhauses. Dort ist der Zugang zum Radweg möglich. Der ehemalige Bahnhof liegt verlassen südwestlich außerhalb des Ortes.
Ein aufgeschütteter Damm führt über die wellige Landschaft der Dehesa. (Die Absturzsicherungen sind inzwischen fertig.)
Der Radweg führt durch einige tiefe Felseinschnitte
Die nächste kleine Brücke führt über den Garganta Grande oder Garganta Ancha, auf deutsch etwa "Großer/Breiter Schlund"
Weiter südlich ist der Radweg auf dem Bahndamm durch neue Holzgeländer gesichert.
Eine rostige Eisenkonstruktion überquert die Trasse, dann taucht die Ruine eines weiteren Bahnhofs auf: Casas del Monte, (der eigentliche Ort liegt gut 2 km abseits der Bahnstrecke am Berghang). Hier ist ein Rastplatz entstanden, leider ohne Schatten.
Das Bahnhofsgebäude ist in erbärmlichem Zustand, selbst das alte Namensschild ist kaum noch lesbar. Die neue Kilometrierung des Radwegs zeigt hier den Kilometer zwei. Nach Plasencia sind es noch ca. 24 Kilometer. Dieser Abschnitt der Vía Verde wurde zuletzt fertiggstellt.
Die Fahrt geht durch die breite Ebene, geprägt von Steineichen und extensiver landwirtschaftlicher Nutzung (Dehesa).
Bei dem kleinen Ort Jarilla verlaufen die Nationalstraße N-630 und die Autobahn A-66 direkt neben der Bahntrasse. Dann überkreuzt die Autobahn den Radweg.
Am ehemaligen Bahnhof Villar de Plasencia befindet sich heute ein Rastplatz und eine Tankstelle. Etwa 6 km entfernt befinden sich die Ausgrabungen einer römischen Stadt: Ciudad Romana de Cáparra (Abzweigung beschildert).
Weiter zum Bahnhof Oliva de Plasencia . Die Brücke über die Garganta de Oliva hat einen hübschen roten Anstrich bekommen.
Im letzten Jahr sah es noch so aus.
Neu ist auch der Rastplatz am Bahnhof Oliva de Plasencia, leider wieder ohne Schutzhütte oder Schatten.
Die Brücken über die Autobahn und die Nationalstraße 630 wurden erneuert.
Ein kurzer Tunnel führt unter der N-630 durch.
Kilometer 5, auch hier ist der Radweg jetzt fertig.
Nur etwa 2 km vor dem Ziel Plasencia überquert ein gigantischen Viadukt den Río Jerte.
Die ältere Eisenbrücke, die beim Bau der Bahnlinie errichtet wurde, bestand aus zwei Pfeilern (die noch erhalten sind) aus Naturstein und Ziegel, die Spannweite des mittleren Segments betrug 58 m und die beiden äußeren je 42 m. Ein doppeltes Metallgittergerüst verband die Konstruktion und trug die Gleise. Die Bahnlinie ging 1896 in Betrieb.
Da die Eisenbrücke die schweren Lokomotiven des 20. Jhd. nicht mehr tragen konnte, wurde sie 1929 durch eine Betonbrücke ersetzt. Doch auch dies war nicht stabil genug. 1933 stürzte ein Teil des Betonbogens ein, so dass Verbesserungsmaßnahmen mit Stahlbeton erforderlich wurden. Danach war das Bauwerk bis zum Ende der Bahnline zum Jahresende 1984 in Betrieb.
Am Felsdurchbruch an der Südseite wurde ein Rastplatz gebaut, von hier aus sind es noch 2 km zum Tunnel und 3,2 km zum aktiven Bahnhof Plasencia.
Doch zunächst überquert man ein weiteres Viadukt, die Steinbrücke über den Bach Berrocalillo.
Dann eröffnen sich Blicke hinab zum aufgestauten Fluss und zur Stadt Plasencia.
Dann steht man vor dem Túnel de San Lázaro, 178 m lang und beleuchtet.
Geöffnet 09 -21 Uhr, nachts ist der Tunnel verschlossen!
Kurz hinter dem Tunnelportal endet der Radweg auf der Trasse.
Blick zurück zum Tunnel, Wegweiser führen zum Bahnhof (0,9 km).
Der Bahnhof ist heute nur noch in südlicher Richtung an das aktive Streckennetz angebunden. Auf dem Hügel über dem Tal des Río Jerte liegt die Stadt Plasencia mit ihrer großen Kathedrale, den begehbaren Stadtmauern und dem alten Stadtkern.
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