Der nächste Abschnitt führt von Oña über Trespaderne zum einstigen Knotenpunkt bei Cidad Dosante, wo die Strecke des Santander-Mediterraneo mit der Bahnstrecke des Ferrocarril de la Robla zusammentraf. Es lohnt sich durchaus zunächst einen Blick in den mittelalterlichen Ortskern von Oña zu werfen.
Der mittelalterlichen Ortskern von Oña und das mächtige Kloster San Salvador
.... und das mächtige Kloster San Salvador
Wir sind zurück auf dem Radweg. Kurz nach dem Bahnhof taucht der erste Tunnel auf, dann gleich der nächste.
Auf der anderen Seite des Tunnels stehen noch die Ruinen der Bahngebäude.
Vorher - Nachher: 2022 noch im Rohbau, jetzt freie Fahrt über den Oca-Fluss.
So sah die vorübergehende Lösung aus, für Wanderer noch eine Option: Über eine Treppe hinab, unter Autobrücke durch, dann hinauf auf die alte Straße. Über den abenteuerlichen Steig auf die andere Flussseite, dort gelangt man auf die Trasse hinter dem Tunnel.
Auf der anderen Seite senkrechte Felswände, kein Entkommen, man muss durch die dunkle Röhre!
Vorerst Entspannung, weiter auf dem Radweg. Eine alte Brücke kreuzt die Trasse bei Kilometer 314. Abseits des Radwegs, am Waldrand, erkennt man ein großes Gebäude mit zweiTürmen. Es handelt sich um die Finca y palacio de la Sante, füher im Besitz der Benediktiner von Oña. Heute ist die Finca in Privatbesitz.
Doch schon bald türmen sich neue Felswände auf, ein weiterer Tunnel kommt in Sicht. Der Río Ebro schlängelt sich durch die Schlucht von Horadada, hier mündet der Río Oca.
282 m lang und gut ausgeleuchtet. Blick zurück zum Nordportal.
Die Felsen haben sich in versteinerte Figuren verwandelt, die Steinwände rücken bedrohlich nahe heran.
Die Brücke über den Ebro und die Nationalstraße 629.
Die üppige Vegetation hat die Metallkonstruktion fast verschlungen. Der Ort Trespaderne ist nicht mehr weit.
Noch ein Tunnel - Blick zurück. Hinter der Kurve geht es geradeaus zum Bahnhof von Trespaderne.
Im Ort gibt es Unterkunft und Gastronomie. In Trespaderne mündet die Río Nela,dem wir weiter bis Santelices folgen, in den Ebro.
Auf dem Bergrücken gegenüber des Ortes befindet sich die Ruine des Castillo de Tedeja, die älteste Burganlage Kastiliens. Nur etwas weiter nördlich auf dem Radweg, am großen Speichergebäude, beginnt eine betonierte Fahrstraße, die auf den Bergrücken führt (1,5 km kräftig bergauf!). Nur ein paar Mauern sind übrig geblieben und wurden teilweise restauriert. Von dort oben aus hat man einen fantastischen Ausblick auch zur Ebrobrücke und die Schlucht von Horadada.
Die Brücke über den Ebro liegt tief im Tal.
Das Bahnhofsgelände von Trespaderne. Der Abzweig zur Burg am Lagerhaus ist links im Bild deutlich zu sehen.
Weiter auf der Trasse, auf einer Brücke überquert man den Río Nela, der uns weiter begleiten wird. Kerzengerade geht es auf die Berge zu.
Der Weg steigt nun wieder langsam an. Die Kilometrierung zeigt Kilometer 12, kurz vor Nofuentes.
Die gut erhaltenen Bahnhofsgebäude von Nofuentes.
Vorbei am Haltepunkt Moneo, man überquert den Río Trueba.
Die Stadt Medina de Pomar, fast 6000 Einwohner, liegt ca. 600 m über dem Meeresspiegel. Sie bleibt rechts von unserer Route in einem Abstand von knapp 2 km in die Innenstadt.
Das große Bahnhofsgebäude ist vernachlässigt. Wir sind bei Bahnkilometer 337, der Radweg setzt hier einen Nullpunkt.
Ein Signal lässt uns durch, aber das Wetter droht uns mit Regen.
Und wieder über den Río Nela
Die Felswände rücken heran, wir müssen noch einige Meter an Höhe gewinnen.
Eine Brücke verrät die Nähe der Zivilisation, und das Signal kündigt einen Bahnhof an.
Am Bahnübergang vor dem Bahnhof Villarcayo
Auf dem Gelände steht eine alte "Mikado" Lokomotive, die vom Ende der 1950er Jahre bis 1975 in Betrieb war und nun langsam vor sich hin rostet.
In farbenfroher "Verzierung" präsentiert sich der alte Bahnhof bei Kilometer 345,6 - noch 20 km bis Cidad Dosante und 24,9 km zum Túnel de La Engaña (Südportal). Der Lokschuppen ist nur noch ein Ruine ohne Dach
Auch der gelbe Wasserkran ist außer Betrieb.
Auch die "Zugpferde" sind im Ruhestand und grasen zwischen den Gleisen. Weiter Richtung Cigüenza, dort überquert man den Río Nela.
Ein zweites mal muss man über den Fluss, und gleich darauf noch einmal.
Der Himmel droht mit einer kalten Dusche, aber es bleibt trocken.
Am Bahnhof Escaño gibt es einen Rastplatz ohne Schutzhütte, das Gebäude ist einsturzgefährdet. Und noch einmal über den Río Nela.
Der Radweg durchschneidet einen felsigen Abschnitt und führt dann kerzengerade zum Bahnhof Brizuela (mit neuem Spielplatz).
Nächster Halt ist Puentedey, bekannt für sein mächtiges Felsentor, das der Fluss Nela durchquert. Der Ortskern liegt direkt auf der Felsbrücke genannt Puente de Dios! - die Brücke Gottes. Nur noch rund 20 Einwohner hat der spektakuläre Ort.
Die Radler haben ihren eigenen Tunnel durch die Felsbarriere. Und schon folgt die nächste Flussüberquerung.
Der markante Felsabbruch von Pedrosa/Santelices kommt in Sicht. Doch bei Quintanabaldo muss zunächst die BU-561überquert werden.
Die ehemalige Bahntrasse verläuft am Hang entlang und musste durch eine mächtige Stützmauer befestigt werden. Dann erreicht man die Verzweigung: Die linke Spur führt zum Bahnhof Cidad Dosante. Hier trafen sich die beiden Bahnstrecken Ferrocarril de la Robla" und Ferrocarril Santander Mediterráneo.
Der rechte Abzweig führt zum Südportal des Túnel de La Engaña. Via Verde Santander-Mediterráneo: La Engaña
Die Fahrt auf der Trasse zum Bahnhof Dosante führt zunächst am Bahnhof Santelices vorbei, der als Privathaus genutzt wird. Die Straße BU-526 wird überquert.
Ein Signal steht am Wegesrand, und in einiger Entfernung taucht ein Tunnel auf. Mit 211 m ohne Beleuchtung ganz schön lang!
Am Tunnelausgang gelangt man direkt auf die Brücke über die Nela.
Nur noch eine kurze Kurve, dann liegt das Ende des Radwegs vor uns. Die beiden Bahnlinien verlaufen parallel: Etwas näher am Fluss die aktive Bahnstrecke Ferrocarril de la Robla von Leon nach Bilbao. Ein Haltepunkt Dosante Cidad wurde neu eingerichtet.
Etwas weiter, auf den letzten Metern der Vía verde, liegt rechterhand die Ruine des alten Bahnhofs Dosante Cidad des FC. Santander-Mediterráneo. Links befindet sich noch eine Ruine eines ehemaligen Bahngebäudes.
Die Stationschilder haben die Zeit überdauert. Die Bahnstrecke des FC. Santander-Mediterráneo wurde aber nie vollendet. Die Schmalspurbahn FC. de La Robla (mit rund 330 km Länge eine der längsten Schmalspurbahnen Europas), stellte den Personentransport 1991 ein, wurde aber 2003 wieder reaktiviert.
Der Betrieb auf dieser Teilstrecke des "Santander-Mediterráneo" begann 1930, aber wegen des fehlenden Anschlusses nach Santander - es fehlten ca. 63 km- war die Akzeptanz, besonders auf dem Teilstück nach Cidad Dosante, gering. 1985 wurde der Betrieb vollständig eingestellt. Ab 2003 wurden die Schienen entfernt.
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Seite zuletzt geändert am 24.07.2024