Von La Gándara zur stillgelegten Mina Peñamontero
Die Vía Verde del Pilugo ( Pelurgu) ist ein nur 3 km langer Radweg auf der Trasse einer alten Minenbahn. Von der kleinen Ansiedelung La Gándara nahe dem Dorf Udías im Küstengebirge Kantabriens aus, Luftlinie nur 4 km vom Meer entfernt, führt die Vía Verde in die Berge. Die nächste größere Stadt ist Torrelavega (ca. 22 km entfernt). Die Strecke führt durch eine sehenswerte Karstlandschaft zur aufgegebenen Minenanlage Mina Peñamontero. Die Strecke ist kaum ausgebaut, teilweise ragen noch die rostigen Nägel der Gleisbefestigungen aus dem Boden und so eignet sich die kurze Strecke auch für eine kleine Wanderung. Die zwei engen Tunnel sind nicht beleuchtet, aber notfalls auch ohne Licht passierbar. Wenn man die grob aus den Felsen gehauenen Portale sieht, glaubt man kaum, dass hier einmal eine Eisenbahn fahren konnte.
Von der Mine ist noch ein Maschinenhaus über dem Schacht übriggeblieben, heute eine Ruine. Weiter talwärts nahe dem Ausgangspunkt, stehen die sehenswerten Häuser der Ingenieure (heute Privathäuser) und die massiven Stützmauern der alten Abfüllanlagen, sowie die ehemaligen Lokschuppen. Ein dritter Tunnel, gleich am Parkplatz, ist begehbar, aber zugewachsen (Betreten auf eigenes Risiko).
Die Schmalspurbahn zu den MInen von Peñamontero entstand zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Bis in die 1930er Jahre florierte der Erzabbbau. Das Gestein wurde über eine Seilbahn durch das unwegsame Gelände vom Endpunkt La Gándara zur Verladestation Orianaes transportiert, wo die Bahnlinie Oviedo - Santander der staatlichen Eisenbahngesellschaft FEVE den Transsport übernahm. Von den Anlagen dieser Strecke sind nur noch Reste übriggeblieben
Von der Autobahn A-8 (Cabezón de la Sal) über die Ca-374/375 geht es Richtung Cobijón. Noch vor dem Ort rechts bergauf erreicht man den Parkplatz bei La Gándara (nicht ganz leicht zu finden, am besten GPS-Track benutzen!) Auf der Tafel steht "Vía de Pelurgu", die Strecke wird als Wanderweg bezeichnet.
Die Lokschuppen sind erhalten geblieben, ebenso wie die massiven Mauern der Abfüllanlagen.
Ein Tunnel direkt am Beginn des Radwegs wurde nicht saniert.
Die Wanderung beginnt. Die Häuser der Ingenieure der Mine mit ihren Palmen links neben der Trasse werden als Wohnhäuser genutzt. Ein weiter Blick ins Tal tut sich auf.
Über einen Damm gewinnt man an Höhe, die einzige Brücke der Strecke wird überquert. Die Trasse ist nur ein schmaler Weg.
Rechts vom Weg schaut man hinab in die Doline, die von der üppigen Vegetation ausgekleidet ist. Plötzlich liegt der erste Tunnel vor uns, nur eine vage Öffnung in Felsen.
Ein finsterer, enger Gang, der schon ohne den Qualm der Dampfloks beängstigend wirkt. Wieder am Tageslicht! (Blick zurück)
In einem felsigen Einschnitt steigt die Trasse leicht an. Links von uns eine weitere große Doline, die landwirtschaftlich genutzt wird.
Wieder rücken die Felswände näher. Neben der Strecke, in der Karstlandschaft, gehen Höhlengänge in die Tiefe.
An einer langen Geraden steht eine Aussichtsbank, der richtige Platz für eine Rast. Fast wie ein Tunnel umschließt uns die Vegetation.
Noch ein felsiger Einschnitt, dann folgt der 2. Tunnel, kerzengerade.
Ausblühungen an den Wänden haben fantastische Muster hinterlassen.
Die Stabilität der Tunneldecke scheint nicht überall vertrauenserweckend - also nicht zu lange verweilen! In den tiefen Felseinschnitten der Minenbahn ist man fern von der Außenwelt.
Vorsicht ist immer angebracht: Für Radler sind die Nägel in den hölzernen Schwellen evtl. unangenehm!
Noch einmal geht es geradeaus leicht bergauf, dann taucht der Förderturm der verlassenen Mine auf.
Pozo Peña Montero: Verlassen stehen die Ruinen der Anlagen im Gehölz.
Das Maschinenhaus mit einer Winde
Noch ein Blick auf den Förderturm, dann geht es wieder ins Tal zurück. Weiter aufwärts hat der Regen nur noch einen schlammigen Dschungelpfad hinterlassen.
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Seite zuletzt geändert am 16.06.2020