Wilsdruff - Freital-Potschappel - Klingenberg-Colmnitz (Rundkurs)
Diese Tour führt uns auf zwei weitere Abschnitte des Wilsdruffer Schmalspurnetzes: Von Wilsdruff an der Wilden Sau folgen wir den Spuren der ehemaligen Bahnstrecke nach Freital-Potschappel im Tal der Weißeritz . Weiter über Tharandt am Rande des Osterzgebirges und Klingenberg-Colmnitz, durch das Tal der Wilden Weißeritz, erreichen wir den Abschnitt der alten Bahnstrecke, der Mohorn mit Frauenstein verband. Durch das Bobritzschtal nach Falkenberg, von dort aus geht es nach Niederschöna und Mohorn und zurück durch das Triebischtal zum Ausgangspunkt.
Die Route ist willkürlich gewählt und soll nur als Beispiel für eine Rundtour dienen, die uns wieder zurück nach Wilsdruff bringt. Unterwegs treffen wir auf Radwegsabschnitte, die direkt auf dem alten Bahndamm verlaufen, aber auch Abschnitte auf Straßen und Feldwegen. Ein einheitliches Konzept für einen Themenradweg gibt es hier nicht, dafür reichlich Gelegenheit, die schöne Landschaft zu genießen. Wer genau hinschaut, findet am Rande der Strecke die Überbleibsel einer vergangenen Verkehrs-Epoche, die langsam von der Natur zurückerobert werden. Natürlich kann man diese Strecken des Wilsdruffer Schmalspurnetzes auch von Dresden aus erkunden, Bahnanschluss hat man zum Beispiel in Freital-Potschappel und Klingenberg-Colmnitz.. Die von uns gefahrene Strecke beträgt 93,5 km, sie lässt sich aber leicht verkürzen, wenn man von Klingenberg-Colmnitz direkt auf dem Radweg nach Naundorf fährt (69 km Runde).
Wie bei den zuvor beschriebenen Strecken ist die Qualität der einzelnen Abschnitte je nach Ausbaustand sehr unterschiedlich und reicht von Straßen und straßenbegleitenden Radwegen über neu asphaltierte Abschnitte bis zu Waldwegen und Schotterpisten. Ein stabiles Fahrrad mit Gangschaltung ist auf einzelnen Abschnitten notwendig, die beschriebene Runde ist nicht für Rennräder geeignet!
Ausgebaute Abschnitte auf der Trasse:
Kesselsdorf - Freital/Potschappel: ca. 6 km, fester Splitt/Sand und Asphalt
Naundorf - Niederschöna: ca. 5,5 km, Weg, in Niederschöna Asphalt
Oberdittmannsdorf - Helbigsdorf: ca. 8 km , Weg, in Mohorn Asphalt
Helbigsdorf - Wilsdruff: ca. 6,5 km, Asphalt
Der südlichste Abschnitt Oberbobritzsch - Frauenstein (6 km) ist ggf. auf der Trasse fahrbar (nicht ausgebaut, nicht beschildert, von uns nicht befahren).
Bahnhof Freital-Potschappel
Das Wilsdruffer Schmalspurnetz entstand ab 1886 mit der Bahnstrecke Freital-Potschappel - Wilsdruff. Bis zum Jahr 1923 entstand ein Netz von Schmalspurstrecken in der Region. In den Zeiten der DDR verlagerte sich der Güterverkehr nach und nach auf die Straße, wie es sich ja auch in anderen Regionen Deutschlands und Europas geschah. Das Auto führte dazu, dass die Bahnstrecken vor allem im ländlichen Bereich unrentabel wurden und der Individualverkehr den Personentransport übernahm. Die Strecke Wilsdruff - Freital-Potschappel wurde 1972 stillgelegt.
Interessierte können weitere Details über die Schmalspurstrecken in Mittelsachsen auf der Webseite der IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff e.V. erfahren.
Wir starten am Abzweig Wilsdruff in der Nähe des alten Bahnhofs. Die alte Brücke hier ist zerstört, die Bahntrasse unterbrochen. Wir folgen dem Asphaltweg rechts ab, entlang des Flüsschens "Wilde Sau".
Abseits der Bahntrasse führt der asphaltierte Weg vorbei an Grumbach nach Kesselsdorf. Der alte Bahnhof ist erhalten. Dieser Wegweiser ist allerdings gut versteckt!
Wir folgen der ausgebauten Bahntrasse Richtung Oberhermsdorf (Wegweiser!). Die schön gestalteten Schautafeln enthalten Informationen zur Bahnstrecke und den Bauwerken.
Durch einen Einschnitt geht es talwärts. Der Bereich der ehemaligen Windbrücke wurde verfüllt (Hochwasserschutz).
Die Fahrt bergab macht richtig Spaß! Ab der Kreuzung mit dem Wanderweg nach Oberhermsdorf ist der Radweg asphaltiert.
Durch die Wiesen geht es bergab.
Dann bremst ein Sperrgitter die Fahrt: Die Brücke über das Wiederitz-Tal ist abgebaut, die Brückenlager sind noch zu sehen.
Jenseits der Straße geht es wieder auf die Trasse. Die Fahrt führt durch Wurgwitz, nicht ohne Hindernisse auf der Fahrbahn!
Der Bahnhof Wurgwitz wird von der Feuerwehr genutzt. Wir folgen dem Radweg Richtung Zauckerode.
Schnell ist Potschappel erreicht. Durch einen Park geht es Richtung Bahnhof.
An der Carl-Thieme-Straße endet der Radweg auf der Trasse. Eine Brücke führt über die Gleise der Bahnstrecke Dresden-Chemnitz.
Der Bahnhof Freital-Potschappel ist ein Schmuckstück...ebenso wie der alte Postbriefkasten in der Nische neben dem Eingang.
Die stillgelegte Bahnstrecke des Wilsdruffer Schmalspurnetzes endet in Potschappel. Nun beginnt die Fahrt durch das Weißeritztal, durch die Stadt Tharandt an der Wilden Weißeritz, bis zum Bahnhof Klingenberg-Colmnitz an der Hauptstrecke Dresden - Chemnitz - Werdau. Dort erreicht man einen Ast des Wilsdruffer Schmalspurnetzes, der durch das Bobritzschtal aufwärts nach Frauenstein im Osterzgebirge führt. Von Colmnitz talwärts, Richtung Norden, verläuft die stillgelegte Bahnstreckke nach Naundorf und Falkenberg, verlässt aber dann das Bobritztal nach Niederschöna, Oberschaar. Dieser Zweig mündet in Oberdittmannsdorf in die stillgelegte Strecke Wildruff- Nossen (Teil I des Bahntrassenradwegs). Auf unserer Fahrt auf diesem Streckenabschnitt haben wir nicht alle Radwege so vorgefunden, wie sie auf manchen Karten verzeichnet sind und die Beschilderung war auch nicht immer eindeutig oder fehlte ganz, so dass wir die hier beschriebene Route und den GPS-Track als Momentaufnahme und Vorschlag für eine mögliche Tour verstehen. Die hier beschriebene Strecke überwindet eine Höhendifferenz von rund 350 Höhenmetern. Wer die Runde abkürzen will, kann von Klingenberg direkt nach Naundorf fahren (am Mittelpunkt von Sachsen vorbei).
In Freital folgen wir der Weißeritz aufwärts. Eine blaue Brücke führt uns ans andere Ufer.
Freital-Hainsberg ist der Startbahnhof der Weißeritztalbahn (Sächsische Schmalpurbahn) nach Kipsdorf /Erzgebirge. In Tharandt geht es auch am Bahnhof vorbei, das große, schmucke Gebäude scheint leer zu stehen und könnte eine Renovierung gebrauchen.
Vorbei am Schlossteich mit Blick auf die Burgruine. Die Berghänge im Tal der Wilden Weißeritz scheinen näher heranzurücken. Am Wegesrand liegen die vermauerten Zugänge zu den alten Silberstollen dieser Bergbauregion.
Dieser Metallkumpel arbeitet schon mit modernerem Gerät! "Reicher Silbersegen" (180 m langer Stolln, 1846 - 92, nahe Dorfhain).
Weiter aufwärts im Tal der "Wilden Weißeritz" (Blick zurück). Die Wegweiser führen uns zur Winkelmühle.
Der Mittelpunkt von Sachsen ist nicht mehr weit. Wir fahren nach Klingenberg. Aus dem Tal hinauf zum Bahnhof sind 100 Höhenmeter zu meistern!
Wir erreichen den aktuellen Bahnhof Klingenberg-Colmnitz an der Bahnstrecke Dresden - Chemnitz - Werdau. Die Bahnsteige und der Wartebereich sind neu, das alte Bahnhofsgebäude macht eher einen traurigen Eindruck.
Hier zweigte die Strecke des Schmalspurnetzes nach Oberdittmansdorf oder Frauenstein ab. Einen Fahrrad-Wegweiser, gar mit Bezug zur alten Bahnstrecke, sucht man hier vergeblich. Aber etwas weiter südlich, an der Freiberger Straße (S190) kreuzte einst die Schmalspurbahn - (In den Luftaufnahmen z.B. bei Google Earth, kann man die Trasse noch erkennen.) - und zog mit großen Schleifen über die Felder Richtung Frauenstein. Einen richtigen, ausgebauten Bahntrassenradweg erwarten wir nicht, aber vielleicht kann man einige Abschnitte des alten Bahndamms befahren? Den Abschnitt Colmnitz - Naundorf haben wir bei dieser Tour aus Zeitgründen nicht erkunden können! Der Abschnitt Naundorf - Dittmanssdorf wird weiter unten beschrieben.
Wir folgen zunächst der Straße nach Obercolmnitz, denn unsere Zeit ist durch die Suche knapp geworden! In Niederpretzschendorf zeugt das hölzerne Bahnhofsgebäude von der alten Bahnstrecke.
In Pretzschendorf ist die Wartehalle übriggeblieben. Über Friedersdorf fahren wir Richtung Oberbobritzsch. Einen Radweg auf der Trasse kennt hier niemand, aber auf der Anhöhe vor dem Ort finden wir dann doch den alten Bahndamm Richtung Frauenstein. So ein richtiger Radweg ist das wohl nicht, eher ein Wanderweg, und Wegweiser sind auch nirgends in Sicht (Juli 2013). Leider drängt uns die Zeit, wir müssen noch zurück bis nach Wilsdruff. So bleibt der Rest der Strecke nach Frauenstein für eine zukünftige Tour.
Abwärts durch das Bobritzschtal folgen wir den Spuren der alten Bahnstrecke. Über Naundorf, Falkenberg und Niederschöna geht es zurück nach Mohorn und zum Ausgangspunkt nach Wilsdruff.
In Naundorf trifft man auf ein großes Viadukt über die Dresdner Straße und die B173. Von hier aus ist der Abschnitt nach Colmnitz offensichtlich befahrbar (von uns nicht überprüft).
Rad-/Gehweg auf dem Viadukt und dem Bahndamm Richtung Colmnitz. Auf der westlichen Seite ist die Trasse in Höhe des ehemaligen Haltepunkts unterbrochen. Man muss auf der Straße weiterfahren.
600 m weiter geht es wieder auf die Trasse. Der Walweg auf dem Damm führt zum Haltepunkt Falkenberg.
Hier trifft man auch auf eine Beschilderung und auf Infotafeln zur Bahnstrecke.
Zu Beginn der Strecke muss man zunächst an zwei großen Sperrgittern vorbei. Dann folgt zur Erinnerung an die Bahnstrecke ein "Haltepunkt".
In großen Schleifen verlässt der Radweg das Tal der Bobritzsch und führt über den Berg nach Niederschöna. Dann geht es hinab ins Tal des Rodelandbaches. Hier mündet der Radweg vor dem Bahnhofsgelände Niederschöna.
Der alte Wasserturm, schön restauriert, hat überlebt, ebenso eine alte Wasserfüllvorrichtung.
Ein Stück der Bahntrasse innerhalb des Ortes ist asphaltierter Radweg (0,6 km). Weiter Richtung Oberschaar fährt man am besten auf der Straße. Von Oberschaar nach Dittmannsdorf ist die Trasse als Feldweg befahrbar (In Oberschaar auf die Haidaer Straße, nach dem Ort links ab), aber evtl. ruppig mit Schlaglöchern. In Dittmannsdorf mündet der Weg am Lagerhaus der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) in die Strecke Nossen - Wilsdruff. Der Radweg führt zurück nach Wilsdruff.
© Copyright Karl und Alexander Schlemmer 2005-2024
Datenschutzerklärung - Impressum - Systeminfo
Seite zuletzt geändert am 21.06.2020