Von Görlitz nach Königshain-Hochstein
Die stillgelegte Bahnstrecke von Görlitz über Königshain-Hochstein, genannt Görlitzer Kreisbahn, ist die Basis für einen Radweg in die Königshainer Berge. Einer der Gründe für den Bau der Bahnstrecke war die Notwendigkeit, die Steine aus den dortigen Steinbrüchen abzutransportieren und noch heute kann man dort, nur einige hundert Meter vom Bahnhof Königshain-Hochstein entfernt, die Reste der Felstürme aus Granit und die Steinbruchseen bewundern. Die stillgelegten Bahnstrecke. führte weiter nach Weißenberg (Sachsen) zum Anschluss an die Staatsbahnstrecke Löbau-Radibor.
Nur der erste Abschnitt dieser Bahnlinie wurde bisher als Radweg ausgebaut. Die Fahrt auf der Trasse beginnt am nördlichen Ortsende von Görlitz an der B6, die Anfahrt vom Neißeradweg beträgt ca. 2,5 km. Der eigentliche Bahntrassenradweg ist 8,5 km lang und führt über Ebersbach und Königshain-Liebstein nach Königshain-Hochstein. Dort endet bisher der Radweg abrupt am ehemaligen Bahnhof. Große Kunstbauten wie Tunnel oder Viadukte gibt es nicht an diesem Radweg. Die Stärken der Strecke liegen in der Ruhe einer großartigen Naturlandschaft abseits des Autoverkehrs.
Steinbruch bei Königshain
Auch Im Jahr 2013 konnten wir noch keinerlei Anzeichen für einen Weiterbau auf der Trasse feststellen. Der Radler, der die Ost-West-Verbindung zwischen Neiße und Spree sucht, muss sich eine individuelle Route über die Berge zum Beispiel nach Bautzen suchen. Einige Abschnitte nutzen den Radweg Sächsische Städtekette. Die Rückfahrt von Bautzen nach Görlitz ist mit der Bahn möglich. (Görlitz - Bautzen mit Anfahrt über den Kreisbahnradweg: ca. 58 km).
Der Görlitzer Kreisbahnradweg in die Könighainer Berge ist vollständig asphaltiert (8,5 km) und für alle Nutzer geeignet, z.B. auch für Familien, Rollstuhlfahrer und Inlineskater. Im zweiten Abschnitt steigt die Strecke merklich an (siehe Höhenprofil), von einer echten Steigung kann aber keine Rede sein (Höhendifferenz ca. 65 m). Am Wegesrand gibt es Schutzhütten, Infotafeln und Kilometerangaben sowie normgerechte Wegweiser.
Königshain-Hochstein Bhf.
Die ehemalige Bahnstrecke, die abschnittsweise zwischen 1905 und 1913 in Betrieb ging, führte von Görlitz über Königshain-Hochstein und weiter über Hilbersdorf und Buchholz nach Weißenberg. Der westliche Abschnitt wurde aber schon im Jahre 1972 stillgelegt. Der Personenverkehr auf dem östlichen Abschnitt Königshain-Hochstein - Görlitz wurde noch bis ins Jahr 1993 aufrecht erhalten, bis 1994 gab es noch Güterverkehr auf der Strecke. Die offizielle Stilllegung erfolgte im Dezember 1997. Am 30. April 2009 wurde der Radweg auf der Trasse eröffnet.
Wir starten von Görlitz aus. Die Stadt ist vom 2. Weltkrieg weitgend von Zerstörungen verschont geblieben, der historische Stadtkern ist sehenswert.
Von der Altstadtbrücke aus, mit Blick über die polnische Grenze zur Dreiradenmühle, folgen wir eines kurzes Stück der Lausitzer Neiße flußabwärts (Blick zurück).
Dann verlassen wir den Neiße-Radweg und fahren am Nikolaifriedhof vorbei. An der Schlesischen Straße treffen wir auf den ersten Wegweiser zum Kreisbahnradweg. Ab hier ist es gut beschildert!
Noch vor der B6 kreuzt die Bahnlinie nach Cottbus, hier zweigte die Görlitzer in westlicher Richtung ab. Nach 600 m Radweg, unter der B6 hindurch, erreicht man den Beginn des schön ausgebauten Radwegs auf der Trasse.
Nach der etwas buckeligen Anfahrt genießen wir die tolle Strecke! Keine Sperren oder Pfosten stören die Fahrt an den Querwegen.
Wie durch einen grünen Tunnel rollt man dahin, eine Informationstafel zum Radweg steht am Streckenrand.
In Ebersbach geht es über eine Brücke. Die alten Schilder der Bahn haben die Zeit überdauert.
Einfahrt auf das Bahnhofsgelände von Ebersbach. Das Gebäude wird privat genutzt.
Ein Schild erzählt die Geschichte des Bahnhofs. Es folgt eine Brücke über das "Königshainer Wasser".
Falls nötig kann man sich hier unterstellen!
Über die Felder und durch einen flachen Einschnitt.
Königshain-Liebstein - Zeit für eine Pause?
So langsam geht es etwas bergauf. Haltepunkt Nieder-Königshain, Kilometer 9,5. Das Schild ist gut versteckt!
Straßenkreuzung ohne Pfosten (Vorfahrt achten!). Normgerechte Beschilderung: hier geht es ab zum Froschradweg.
Auch ein blaues Wunder?
Blumen am Wegesrand, wir sind kurz vor dem Ziel.
Die Reste der Gleisanlagen vor dem Bahnhof Königshain-Hochstein. Nur wenige 100 m oberhalb, in den Bergen, wurden Steine gebrochen.
Einfahrt in den Bahnhof Königshain-Hochstein an der großen Verlademauer entlang: Hier wurden Schüttsteine (Pflaster-, Mauersteine) über fahrbare Rutschen verladen.
Leider schon zuende: Der Radweg auf der Bahntrasse endet im Nichts....
Oberhalb des Bahnhofs liegen die alten Steinbruchgebiete. . .
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Seite zuletzt geändert am 21.06.2020