Von Weißig nach Dürrröhrsdorf - Radweg Schönfelder Hochland
Direkt vor der "Haustüre" der sächsischen Landeshauptstadt Dresden liegt ein Bahntrassenradweg, der unbedingt einen Besuch wert ist: der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse der Strecke Weißig-Dürrröhrsdorf, auch Radweg Schönfelder Hochland genannt. Der ausgebaute und asphaltierte Radweg führt über ca. 14 km (einfache Strecke) durch eine Naturlandschaft abseits der großen Straßen und ist im Vergleich zum oft überfüllten Elberadweg wesentlich entspannter zu fahren, da er bisher noch von den Touristenmassen verschont geblieben ist. Die Strecke beginnt am ehemaligen Bahndamm in Weißig und führt mit der für Bahntrassen typischen geringen Steigung in einem leichten Auf und Ab nach Dürrröhrdorf-Dittersbach. Fast die gesamte Strecke wurde auf dem ehemaligen Bahndamm ausgebaut, nur in den überbauten Abschnitten der Ortschaften gibt es Umfahrungen. Die Strecke ist auch tauglich für Familien und Inline-Skater. Da die Bahnstrecke, die 1908 in Betrieb ging, schon im Jahre 1951 stillgelegt wurde, sind kaum noch auffällige Spuren der Eisenbahnzeit übriggeblieben. Das größte erhaltene Bauwerk ist das Viadukt über das Wesenitztal in Porschendorf, das in den Radweg eingebunden wurde.
Mit der Straßenbahn erreicht man Dresden-Bühlau (Anbindung nach Weißig geplant). Von dort aus (Ullerdorfer Platz) sind es rund 2 km zum Beginn des Bahntrassenradwegs in Weißig. Wer mehr Zeit hat, kann mit dem Fahrrad durch die Dresdner Heide anfahren (weiter unten beschrieben). Vom Alaunplatz aus fährt man durch den Prießnitzgrund wunderschön durch den Wald zunächst zum Abzweig Klotzsche. Danach geht es weiter talaufwärts an der Prießnitz entlang nach Weißig.
Zurück nach Dresden geht es zum Beispiel über Pirna (Anschluss an die Bahn) und dann auf dem Elberadweg zurück zum Ausgangspunkt. Diese Runde umfasst ca. 69 km.
Die Bahnstrecke Dürrröhrsdorf – Weißig-Bühlau ging im Juni 1908 in Betrieb. Wegen des Mangels an Material für die Reparatur von Gleisanlagen nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde 1951 die Strecke Weißig - Dürrröhrsdorf abgebaut. Der Radweg wurde in zwei Abschnitten fertiggestellt: Im August 2000 Porschendorf – Wünschendorf und im Juni 2008 der gesamte Weg bis Dürrröhrsdorf-Dittersbach.
Die Anfahrt mit dem Fahrrad nach Weißig beträgt ca. 20 km. Unsere Fahrt beginnt in Dresden am Elbufer. Über die Augustusbrücke geht es durch die Neustadt zum Alaunplatz. An der nordöstlichen Seite des Parks erreicht man die Straße zum Prießnitzgrund. Ein gut ausgebauter Weg führt am Bach entlang aufwärts Richtung Klotzsche.
Natürlich kann man auch mit der Straßenbahn nach Bühlau fahren und weiter auf dem Radweg zum Alten Bahndamm in Weißig.
Nach gut 8,5 km vom Ausgangspunkt passiert man den Abzweig zum Bahnhof Klotzsche durch den Nesselgrund. Immer weiter an der Prießnitz entlang aufwärts folgt man den Wegweisern Richtung Ullersdorf und Weißig. Am Waldrand stehen schon die Wegweiser zum Alten Bahndamm (2,6 km).
Nur ein kurzes Stück rechts ab entlang der Straße, dann links ab den Wegweisern nach. Gut 20 km vom Ausganspunkt erreicht man den Beginn des Radwegs auf der Bahntrasse.
Recht unspektakulär beginnt der Radweg in der Bahnhofstraße in Weißig. Ein alter Prellbock steht am Rande der Trasse. Unauffällig sind auch die Pfostensperren gleich zu Beginn.
Ein altes Hauptsignal taucht zwischen den Bäumen auf, eine Infotafel berichtet vom Bau der Bahnstrecke. Wie eine Allee wird die Trasse von Bäumen begleitet.
Am nächsten Querweg steht eine Schutzhütte, und wieder zwei der wohl unvermeidlichen Pfostensperren, besonders bei "Gegenverkehr" ein Risiko. Kerzengerade verläuft der Damm durch die Felder.
An den Querwegen ist der Radweg gepflastert. Es geht leicht bergab zum Haltepunkt Cunnersdorf.
Auch die Schilder der Eisenbahn wurden wieder aufgestellt. In Schönfeld muss dann ein kurzes Stück (300 m) Bahndamm umfahren werden.
Alles ist gut beschildert. Der Haltepunkt Schönfeld ist schnell erreicht, auch hier steht eine Infotafel. Das Pflaster ist etwas holprig und soll wohl zur erhöhten Aufmerksamkeit an den Kreuzungen dienen.
In Schullwitz geht es über eine Straßenbrücke, und am Ortsende muss die Straße überquert werden. Ein Signal steht am Wegrand
Wir sind am ehemaligen Haltepunkt Schullwitz-Eschdorf.
Man rollt man hinab zum Haltepunkt Eschdorf. Nächster Haltepunkt ist Wünschendorf. Einige der gefährlichen Pfostensperren sind schon verschwunden.
An der nächsten Straßenkreuzung ist die Bahntrasse unterbrochen. Nur ein kurzes Stück fährt man auf der Straße, dann zeigen die kleinen Wegweiser links ab durch den Ort. Der Radweg führt am Bahndamm entlang und erreicht in einem großen Bogen wieder die alte Trasse.
Der Haltepunkt Porschendorf , hier trifft man auf den Fernradweg D4 (Aachen-Zittau).
Das Viadukt über das Wesenitztal.
Ab hier steigt die Trasse wieder an Richtung Dürrröhrsdorf.
Noch einmal folgt ein schöner, schattiger Wegeabschnitt. Dann kommt das Ende des Radwegsin Sicht.denn hier mündet die ehemalige Bahnstrecke in die aktive Bahnlinie Neustadt - Pirna (Sächsisch-Böhmische Semmeringbahn). Ein alter Prellbock hat die Zeit überdauert.
Der Bahnhof Dörrröhrsdorf ist nur 500 m entfernt.
Der Bahntrassenradweg ist zu Ende. Wer nicht mit dem Zug fahren will, sondern mit dem Fahrrad die Runde über Pirna (12 km) nach Dresden (34 km) , der muss zurück zum Abzweig Porschendorf (ca. 1,5 km). Von dort aus ist zunächst ein Anstieg zu bewältigen, dann geht es hinab nach Mühlsdorf (Lohmen). Von dort aus durch das Tal Herrenleite hinab an die Elbe. In Pirna erreicht man die S-Bahn (S2) oder den Elbradweg nach Dresden (21,5 km).
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Seite zuletzt geändert am 17.06.2020