Von Carabaña nach Estremera
Die Vía Verde "Der Zug der 40 Tage" ist ein Teilstück der Vía Verde de Tajuña. Er zweigt südlich des Ortes Carabaña (Urbanización Santa Lucía) in südöstlicher Richtung von der Haupstrecke ab, führt über den Fluss Tajuña und in das Bergland in Richtung auf den Fluss Tajo. Der knapp 14 km lange Radweg (incl. 700 m Zufahrt von der Vía Verde de Tajuña) von Carabaña nach Estremera verläuft auf der ehemaligen Bahnstrecke von Torrejón de Ardoz und Tarancón. Schon zu Beginn des Radwegs durchquert man tiefe, felsige Einschnitte, danach beginnt eine karge und einsame Landschaft. Parallel zur Straße M-221 erreicht man schließlich die Kuppe nach ca. 9,5 Kilometern. Nun geht es hinab ins Tal des Río Tajo. Doch der Radweg endet schon vor dem Ort Estremera an der Straße nach Brea de Tajo. Der weitere Abschnitt der Bahntrasse zur nächsten Station Fuentidueña de Tajo ist nicht ausgebaut.
Die Bahnlinie war nur zur Zeit des Spanischen Bürgerkriegs (1936 - 1939) in Betrieb. Sie wurde 1938 angeblich in nur 40 Tagen gebaut und stellte die Verbindung zu den Bahnstrecken nach Madrid her. Die Bahnstrecke trug auch den Namen Via Negrin, nach dem republikanischen Minister Juan Negrín, der den Bau der Strecke vorantrieb. In Wirklichkeit dauerte es etwa 100 Tage, bis die Bahnlinie in Betrieb gehen konnte.
Die Reste der alten Bahnlinie der "Vía Negrin" zwischen Villacañas und Torrejón entdeckt man, wenn man die Vía Verde del Tajuña entlang kommt, schon in Orusco. Der damalige Kontenpunkt der Bahnstrecken Ferrocarril del Tajuña und Vía Negrin ist heute ein Ort mit etwa 1200 Einwohnern.
Die Brücke über die Bahnlinie in Orusco wird als Deponie missbraucht (2008). Am nordöstlichen Ortsende erkennt man den verschlossenen Tunnel No.11 von 15.
Von hier aus blickt man auf das ehemalige Bahngelände mit dem Wasserbehälter (wohl der einzige entlang der Strecke) und einer Abfüllvorrichtung (für Kohle?).
Die Zufahrt zum Startpunkt der Vía Verde Tren de Los 40 Dias von der Vía Verde del Tajuña ist eine steile Rampe von 700 m Länge. Die einzige kurze Umfahrung beginnt etwa bei Kilometer 2.
Beschilderung am Abzweig. Nach einem kurzen Teilstück bergauf ist man am Beginn der Vía Verde. Hier gibt es eine exklusive Version von Auffahrsperren!
Der Radweg führt in eine einsame und karge Landschaft. Tiefe Einschnitte waren für den Bau der Bahnstrecke notwendig.
Stetig bergauf bei Kilometer 1 . Die wenig befahrene Landstraße begleitet die Vía Verde. Es folgt die erste (und einzige) Umfahrung. Ein verlassener Stierzüchterbetrieb versperrt den Zugang zur Trasse.
Es geht steil bergab und danach heftig bergauf. Schnell ist man wieder auf der alten Bahnstrecke.
Bei Kilometer 3 zweigt die Straße nach Valdaracete ab. In der Ferne erkennt man die Silhouette des Dorfes mit der großen Kirche.
Direkt entlang der Straße geht es bergauf. Dies ist kein Rastplatz: hier hat jemand sein Mobilar entsorgt.
Dann aber doch noch ein Rastplatz. In der heißen Luft entstehen immer wieder kleine "Tornados", die den Staub aufwirbeln. Vor der Kuppe wird die M-221 unterquert.
Die M-222 zwischen Valdaracete und Brea de Tajo muss überquert werden. Auf der anderen Seite befindet sich wieder ein schöner Rastplatz mit Überdachung und Informationstafeln zur Region und dem Lehr- und Wanderweg (Senda Ecológica).
Vía Pecuaria: ein alter Viehtriebsweg. Bei Kilometer 9 quert eine Brücke (M-221)
Vorsicht, besonders bei der schnellen Talfahrt: Die umgeklappten Sperren liegen mitten auf der Fahrbahn. Nach der Kuppe geht es bergab entlang der Leitplanken.
Auf den trockenen Feldern dominiert der Olivenanbau. In der Ferne erkennt man schon das Tal des Rio Tajo.
Vorsicht: Der Weg und die Kilometrierung sind in diesem Bereich durch Traktoren (oder auch durch Kaninchen) beschädigt!
Bei Kilometer 12 rückt der Radweg wieder an die Straße heran. Der Ort Estremera kommt bereits in Sicht. Die Vía Verde endet abrupt an der Straße nach Brea de Tajo 500 m vor dem Ort.
Die Bahntrasse aber verschwindet in der Landschaft. Sie führte einst weiter nach Fuentidueña de Tajo, Belinchón und Tarancón, zum Anschluss an die aktive Bahnlinie Aranjuez-Valencia.
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Seite zuletzt geändert am 14.06.2020