Der letzte Abschnitt der Strecke der Eisebahnstrecke des Santander Mediterraneo vor dem Knoten Calatayud ist nur auf einem kurzen Abschnitt von 7,9 km ausgebaut. Wir beginnen in diesem Fall in der Gegenrichtung von Calatayud aus, weil die Ausbaustrecke im Jahr 2024 in der Einöde an der Nationalstraße endet. Der nördliche Abschnitt vom Ausbauende in Ciria (Castilla y León) endet bisher an der Provinzgrenze nach Aragón. Nur noch knapp 38 km trennen den Radweg vom Abschnitt Ribota und knapp 8 km weiter von der Stadt Calatayud. Dieser Abschnitt Ribota macht einen vernachlässigten Eindruck, die Fahrbahn ist steinig und die Infrastruktur wenig attraktiv.
Der Beginn des "Ausbaus" liegt im Industriegebiet, etwa 2 km nordöstlich von der Verzweigung der aktiven Bahnlinie und dem Bahnhof der Hochgeschwindigkeitzüge AVE entfernt.
In dem kurzen Abschnitt Richtung Ribota liegen keine Bahnhöfe, es gibt keine Dörfer direkt am Radweg. Sehenswert ist das Viadukt über den Fluss Ribota und man gewinnt einen Eindruck in die "Mondlandschaft" dieser Region.
Calatayud am Río Jalón ist eine Stadt, deren Monumente vom Mudejar-Stil geprägt sind. Die Iglesia de San Andrés mit ihrem achteckigen Turm überragt das Stadtbild. 1120 eroberte die Reconquista unter Alfonso Primero el Batallador die Stadt.
Nur wenig spektakulär beginnt der Ausbau auf der alten Bahntrasse im Industriegebiet Mediavega im Osten der Stadt. Von 2014 bis 2020 wurde gebaut, die Kosten betrugen etwa eine halbe Million Euro (!), die Hälfte auf Kosten der EU.
Die Fahrbahn ist steinig und rutschig, aber gesäumt von Blüten (Mai 2004). Schon bald erreicht man den Río Jalón. Die Nationalstraße und der Radweg überqueren den Fluss.
Vor dem Städtischen Friedhof Cementerio Municipal de la Soledad wurde die Trasse durch Straßenbau unterbrochen, man fährt eine steile Rampe hinunter. Gegen über geht es ebenso steil wieder hinauf.
Auf dem ehemaligen Brückenkopf gibt es einen kleinen Rastplatz, weiter auf der Trasse folgt man wieder einem steinigen Weg. Wir sind bei Kilometer 4,1 der Bahnlinie. Die parallel verlaufende N-234 ist kaum zu hören, denn wir fahren durch einen tiefen Einschnitt.
Wir nähern uns dem Fluss Ribota, nach den Sperren geht es hinab ins Tal.
Die Qualität der Fahrbahn lässt zu wünschen übrig, die Wegweiser sind von Wind und Wetter gezeichnet.
Der Fluss Ribota muss überquert werden. Viel Wasser ist nicht im Flussbett!
Eine breite Fahrbahn und neue Geländer. Die Berge im Hintergrund könnten schon zur Sierra de Moncayo (2315 m) gehören.
Wir haben uns wieder der Nationalstraße genähert. Da kommt auch schon das plötzliche Ende nach noch nicht einmal 8 km Radweg.
Vom Bahnhof Calatayud sind wir 9,3 km entfernt
Auf dem Berg gegenüber liegen die Ruinen einer Einsiedelei (Ermita de la Vera Cruz)
Alles in allem hinterlässt dieser Radweg einen zwiespältigen Eindruck. Damit die Investitionen einen Sinn ergäben, wäre der Anschluss in nördlicher Richtung nach Ciria (Kastilien-León) notwendig. Dort träfe man auf die bereits fertige Vía Verde, Santander Mediterraneo Abschnitt Soria-Ciria. Auch eine Überarbeitung und Reparatur der Struktur (Fahrbahn) und der Einrichtungen (Rastplätze, Wegweiser) des Abschnitts "Ribota" wäre angebracht. Da aber die Entvölkerung z.B. in den Provinzen Teruel und Soria zu den höchsten in Spanien zählt, ist ohne eine Finanzierung von außen kaum eine Realisierung eines solchen Radwegs zu erwarten.
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Seite zuletzt geändert am 24.07.2024