Von Guimarães nach Fafe
Die Stadt Guimarães (ca. 158.000 Einwohner) liegt etwa 50km nordöstlich von Porto am Fuß der Serra da Penha. Guimarães hat eine sehenswerte Altstadt, die zum Welterbe der UNESCO gehört. Die Stadt, deren Wurzeln ins 11. Jahrhundert zurückreichen, hat eine bewegte Geschichte und zählt zu den bedeutenden Städten Portugals. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Museen lohnen einen Besuch, besonders auch die Burg von Guimarães aus dem 10. Jahrhundert.
Der Ecopista de Guimarães bietet einen Zugang in die bergige Region Portugals, einer felsigen Landschaft mit südlicher Vegetation und ausgedehnen Eukalyptuswäldern. Die Gesamtstrecke des Radwegs beträgt 15,2 km und ist durchgängig asphaltiert. Der erste, ältere Abschnitt beginnt in Fafe und wurde bereits 1996 freigegeben. Er endete am abgerissenen Bahnhof von Farreja und ist 8 km lang. Am 24. Juni 1999 wurde der zweite Abschnitt von 7,2 km nach Guimarães freigegeben.
Der Startpunkt der Ecopista in Guimarães liegt in ca. 300 m ü.NN am Rande der Stadt im Ortsteil Mesão Frio (Rua Padre João Oliveira). Dort, in der Nähe einer Brücke der Schnellstraße N101, befindet sich ein Parkplatz. Der Radweg ist für alle Nutzer leicht zu befahren, er steigt zunächst leicht an bis zum Tunnel von Paçô Vieira dem einzigen Tunnel dieses Abschnitts (71 m). Dann führt der Weg hinab ins Tal des Rio Vizela (230 m ü.NN.), der im Distrikt von Fafe entspringt. Ein gleichmäßiger, leichter Anstieg beginnt. Man passiert den Bahnhof Cepães, der eine Gatwirtschaft beherbergt. Nach insgesamt 15,2 km erreicht man die Stadt Fafe (ca. 320 m ü.NN.), wo der Radweg am Rande des Stadtparks nur 300 m vor dem alten Bahnhof endet.
Aus Sicht der Entstehung der Ecopista beginnt der Radweg eigentlich in der Stadt Fafe, die Kilometrierung hat jedoch die umgekehrte Richtung entsprechend der Bahnstrecke. Die Blickrichtung der folgenden Fotos entspricht aus technischen Gründen nicht immer der Fahrtrichtung. Offiziell endet der Radweg bei Kilometer 14,1, tatsächlich führt der Ausbau auf der Trasse jedoch gut einen Kilometer weiter bis ins Zentrum von Fafe.
Eine Eisenbahnstrecke, die Linha de Guimarães, verband die Küste mit dem gebirgigen Norden Portugals. Der Abschnitt zwischen Guimarães und Fafe wurde am 21.Juli 1907 eröffnet und im Jahr 1986 oder 1989 stillgelegt (unterschiedliche Angaben im Internet). Die Strecke wurde in zwei Bauphasen in einen Bahntrassenradweg (Ecopista) umgewandelt. Heute ist nur noch die Verbindung zwischen Guimarães und Porto aktiv, hier verkehren Regionalzüge, aber auch Fernzüge bis nach Lissabon.
Beginn des Radwegs am Parkplatz im Ortsteil Mesão Frio.
Parkplatz und Rastplatz. Durch die Unterführung an der Schnellstraße, dann durchquert man ein kleines Waldgebiet.
Im Schatten der folgenden Brücke kann man seine Kondition noch einmal auf Vordermann bringen! Die Stadt bleibt zurück, noch geht es an der Schnellstraße entlang.
Kein besonders idyllischer Abschnitt - hier irgendwo muss der ehemalige Haltepunkt Penha gewesen sein. Aber es wird schnell besser.
Die ehemalige Bedeutung dieser Ruine bleibt uns unklar, eine Bahnsteigkante ist noch erkennbar. Vorfahrt für den Radweg, aber gefährliche Hindernisse auf der Fahrbahn!
Blick zurück durch einen felsigen Einschnitt, dann liegt der Tunnel vor uns.
Nur 71 m lang, das Ende ist schon in Sicht. Das Südportal versteckt sich hinter der Vegetation.
Die Ruine des Bahnhofs Paçô Vieira.
Die Wasserversorgung der Züge von einst......und der Sanitärbereich.
Die üppige Vegetation hat schon fast tropischen Charakter.
Eine Fahrt durch tiefe Felseneinschnitte beginnt.
Die Eukalyptuswälder verbrauchen viel Wasser, immer wieder kommt es bei langen Trockenperioden zu Waldbränden.
Das war auch schon früher so - Gut, dass es die Bombeiros gibt, hier bei unserer Tour 1980 nahe Regua bei einem Feuerwehrfest: Die Mannschaftswagen der Feuerwehr.
Bei Kilometer 7 ist der Asphalt durch Wurzelwerk. aufgeworfen, aber auch andere Hindernisse erfordern vorsichtige Fahrweise: hier die Reste einer Pfostensperre mitten auf der Fahrbahn.
Vom Bahnhof Farreja sind nur noch Reste übrig geblieben. Weiter talwärts überquert man den Fluss Vizela auf einer hohen Brücke.
Nun geht es leicht bergauf zum Bahnhof Cepães. Gelegenheit zu einer Rast.
Wie zu Eisenbahnzeiten: Vorfahrt für die Bahntrasse!
Unser Ziel Fafe ist nicht mehr weit. Aufwärts durch den Wald erreicht man den Stadtrand: Unterführung an der N206.
Schräge Sperren an der nächsten Querstraße. Ein roter Radweg führt durch den Stadtpark, wahrscheinlich noch im Verlauf der alten Bahntrasse.
Ende des Radwegs am Platz vor dem Rathaus. Der alte Bahnhof, heute ein Firmengebäude, liegt nur 300 m weiter nördlich.
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Seite zuletzt geändert am 08.06.2020