Von Villarrodrigo (Provinzgrenze) nach Arroyo del Ojanco
Die nie fertiggestellte Bahnlinie Baeza - Utiel, die bereits in ihrem Abschnitt am Río Guadalimar bei Linares zum Radweg ausgebaut wurde (Vía Verde del Guadalimar), ist auch die Basis für den Radweg Vía Verde de Segura. Er ist die direkte Fortsetzung der Vía Verde de la Sierra de Alcaraz und beginnt/endet an der Grenze zwischen der Provinz Albacete (La Mancha) und Jaen (Andalusien).
Blick Richtung Nordwesten zum Monte "El Yelmo" (1809 m)
Die Kilometrierung entspricht der ehemaligen Bahnstrecke und beginnt bei Kilometer 141,4 und endet bisher bei Kilometer 114,3 in der Nähe des Bahnhofs Arroyo del Ojanco (Kilometer 11,7). Aus dem Hochland in etwa 800 m über dem Meer beginnt eine Fahrt ins Tal des Río Guadalimar nach Arroyo del Ojanco und Beas de Segura in einer Höhe von etwa 530 m ü.NN. Hier endet bisher der Ausbau, aber der Weiterbau zunächst nach Villanueva de Arzobispo (ca. 26 km) ist bereits in Planung. Ziel ist der Anschluss an die Via Verde del Guadalimar bei Torreblascopedro ca 12 km vom Bahnhof Linares/Baeza, dem Nullpunkt der Bahnstrecke Baeza Utiel.
Die nie fertiggestellte Bahnlinie Baeza-Utiel, die von der rund 20 km südöstlich von Linares gelegenen Kleinstadt durch die Provinzen Jaén, Albacete und Valencia bis nach Utiel führen sollte, hatte eine geplante Länge von 371 Kilometern. Unzählige Brücken, 25 Viadukte sowie 137 Tunnel (zusammen ca. 28 km Länge) waren erforderlich, 28 Bahnhöfe waren auf dem Abschnitt Baeza - Albacete geplant, aber nur 12 realisiert. Dieser Abschnitt erforderte auf ca. 250 km 107 Tunnel (28 km Strecke) und und 25 Viadukte (Quelle; EuroFerroviarios.net). Der Spanische Bürgerkrieg und das Aufkommen des Automobils setzten, wie auch bei anderen strategischen Bahnlinien Spaniens, dem Mammutprojekt ein Ende. Vom Planungsbeginn 1926 vergingen 38 Jahre bis zur Einstellung der Bauarbeiten im Jahre 1964. Bis dahin war die Bahnstrecke zu knapp 80 % fertiggestellt. Zwischen 1985-1991 wurde die Strecke endgültig aufgegeben und Installationen abgebaut. Planungen zu einem Radweg auf der Trasse begannen bereits in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende, die Projektierung begann im Jahr 2007. Im Oktober 2015 wurde die "Vía Verde de Segura" auf einer Länge von 27,1 km offiziell freigegeben.
Der GPX-Track umfasst beide zusammenhängenden Radwege (Alcaraz und Segura). Der miterfasste Abschnitt Alcaraz - Reolid ist nur zum Teil befahrbar.
Die Vía Verde:
Der alte Bahnhof von Villarrodrigo ist ein guter Einstiegspunkt in die Strecke. Er liegt bereits auf andalusischem Gebiet in der Povinz Jaén, nur ca. 1,3 km von der Provinzgrenze entfernt. Hier heiß die Strecke offiziell Camino Natural Vía Verde de Segura, kurz Vía Verde de Segura. Der Ort Villarrodrigo ist Luftlie 5,5 km entfernt.
Die Gebäude sind nur noch Ruinen.
Etwas weiter südlich ist ein Rastplatz mit einer Zufahrt über einen Feldweg entstanden.
Die Kilometrierung des Radwegs bezieht sich auf den Bahnhof Linares/Baeza. Mit dem Gebirge südöstlich der Strecke geht es rasch talwärts auf der Trasse.
Aufwändige Befestigungen des Schienenwegs waren notwendig, leider fuhr hier niemals ein Zug.
Der Bach Arroyo del Sequillo wird überquert, vor uns liegt der Naturpark der Sierra de Cazorla, Segura y Las Villas.
An einem Rastplatz ohne Schutzhäuschen vorbei, zum Bahnhof Génave sind es noch 4,5 km,
Der verlassene Bauernhof Cortijo de Santa María liegt oberhalb der Trasse auf einem Hügel.
"B-U": Bahnlinie Baeua-Utiél steht auf den Steinen am Trassenrand. Schier endlos erscheint die breite Fahrbahn.
Der Bahnhof Génave, das mächtige Gebäude ist eine weitere Ruine an der Strecke.
Auch hier gibt es einen Rastplatz, aber wir lassen das trostlose Ambiente hinter uns zurück. Tiefe Einschnitte mit tiefen Wassergräben bestimmen das Bild.
Brücken und Tunnel, ein spektakulärer Streckenabschnitt bei Kilometer 132 des Radwegs.
Der Blick zurück, am Horizont das Gebirge. Die Wände rechts und links der Fahrbahn sind steil, grobe Steinbrocken liegen am Tunnelausgang, entwurzelte Bäume drohen auf die Trasse zu stürzen.
Auf eine Beleuchtung der Tunnel kann man sich nicht verlassen, Licht am Fahrrad ist notwendig! Unzählige Olivenbäume wurden in dieser Region angepflanzt.
Ein schattiger Platz zum Rasten, dannach ein kleiner See rechts neben der Bahntrasse. Wir nähern uns der Stadt Puerta de Segura (ca. 2300 Einwohner).
Im Blick zurück: Die Gipfel der Sierra de Segura: El Yelmo (Jaén).
Der Bahnhof Punte/La Puerta ist nicht mehr weit. Bahnkilometer 123,365 (549 m Höheü.NN.)
Einst ein wichtiger Haltepunkt, der aber nie ein Zug gesehen hat.
Eine kurze Umfahrung wegen des Straßenbaus an der N-322 ist notwendig. Eine alte Straßenwalze steht auf der Bahnbrücke und eine alte Maschine für die Olivenernte steht am Wegesrand.
Es folgt ein Abschnitt mit "falschen" Tunneln und Brücken.
In der weiten Ebene sind Millionen von Olivenbäumen versammelt. Die Bahntrasse wird nun von einem Wirtschaftsweg genutzt, die Radler haben eine neue Fahrbahn parallel zur Trasse bekommen.
Kurz nach Kilometer 116 erreicht man den Río Guadalimar.
Ein 175 m langes Viadukt aus Beton mit 5 Bögen überspannt das Flusstal.
Nur noch ein kurzes Stück auf der Trasse, dann endet der Ausbau an der Nationalstraße. Der Bahnhof liegt 900 m weiter westlich, der Ort Arroyo del Ojanco (2200 Einwohner) ist ca 2,5 km entfernt. Der nächste größere Ort ist Beas de Segura (ca. 5000 Einwohner), etwa 12,5 km von Arroyo del Ojanco entfernt. Der weitere Ausbau der alten Bahnstrecke Baeza-Utiél nach Villanueva de Arzobispo (26 km) ist in Planung.
Der Bahnhof Arroyo del Ojanco
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Seite zuletzt geändert am 02.10.2022