Von Puertollano zum Río Ojailén
Der Fluss Ojailén, ein Nebenfluss des Río Jándula, durchquert ein einsames Gebiet, geprägt von weiten Getreidefeldern, Steineichenwälder (Dehesa) und einer von Erosion gezeichneten Landschaft. Im Süden erhebt sich die Sierra Morena, eine ernstzunehmende Barriere für den Bau einer Eisenbahnstrecke. Puertollano hat eine industrielle Geschichte, schon in den 1870er Jahren begann der Kohleabbau und die Entdeckung von Ölschiefer beförderte die Entstehung der Petrochemie. in dieser Region. Die riesigen Fabrikanlagen bestimmen noch heute die wirtschaftliche Situation, nachdem der Kohleabbau um Puertollano schon 1970 beendet wurde. Die Problematik der Verschmutzung der Luft und des Flusses Ojailén haben immer wieder die spanischen Medien auf den Plan gerufen, zumal der Fluss sein Wasser über den Río Jándula in den Río Guadalquivir auch nach Cordoba (Andalusien) transportiert.
Die Informationen zur Via Verde del Ojailén sind spärlich und unvollständig und selbst in den offiziellen Führern überholt. Die Vía Verde ist nicht bearbeitet, geplegt oder beschildert, der schon vor mehr als 10 Jahren erhoffte Ausbau zur "echten" Vía Verde hat nicht stattgefunden. Wer dennoch das Abenteuer in diese einst vom Bergbau geprägte Region wagen will und diese einsame Landschaft mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundenl will, kann die Tour in Puertollano beginnen, aber auch der kleine Ort La Alameda oder El Villar sind gute Einstiegspunkte. Die Bahntrasse ist nicht durchgängig befahrbar, die angegeben Länge von 30 km ist (Internet) ist nicht realistisch. Wir haben einen kurzen Abschnitt der Trasse befahren.
Die Route beginnt offiziell an der aufgegebenen Mina Astúbal knapp 3 km südlich des Stadtkerns von Puertollano . Dort befinden sich die Reste des Minendorfs (Aldea minera de Asdrúbal) mit der kleinen Kirche. Bis zum 10 km weiter östlich gelegenen Ort El Vilar ist die Trasse nicht befahrbar. Von dort aus soll die Trasse am besten für eine Wanderung geeignet sein. Wir haben diesen Bereich umgangen und die Tour von La Alemeda aus begonnen.
Bereits 1880 geplant, wurden die Bauarbeiten an der Linie durch die Sierra Morena gar nicht erst begonnen. Viel später, im Jahr 1927 wurde bearbeitete man nur einen Abschnitt von etwa 30 km im Tal des Flusses Ojailén, die Bahnhöfe wurden nie gebaut. Obwohl es immer wieder Bestrebungen für einen Weiterbau und die Herstellung des Anschlusses an andere Schmalspurlinien gab, wurde die Bahnstrecke wurde fertiggestellt.
Da der erste Teil der Bahnstrecke nicht durchgängig befahrbar ist, beginnt unsere Fahrt an den Brückenlagern über den Fluss Ojailén bei Villanueva de San Carlos.
Zurück in Richtung El Villar scheint die Trasse aber abschnittweise befahrbar zu sein.
Die Fahrt geht nach La Alameda, kerzengerade auf einem gut fahrbaren Weg auf der Bahntrasse. Vor uns liegen tiefe Einschnitte in die rote Erde.
Die Fahrt geht nach La Alameda, kerzengerade auf einem gut fahrbaren Weg auf der Bahntrasse. Vor uns liegen tiefe Einschnitte in die rote Erde.
Etwas tiefer im Tal begleitet uns der Fluss. In den "Schluchten" ist die Erosion der Seitenwände erkennbar.
Dann wird das Tal breiter, Felder begleiten die kerzengerade Trasse (Blick zurück). Hier wurde ein Rastplatz angelegt.
Eine verblichene Tafel der Ruta de Don Quijote sagt uns; Hier ist das Land der Calatraver (Ritterorden aus dem 12.Jhd.). Ein verfallener Hof liegt am Rand des Flusses.
Wieder hat die Bahntrasse tiefe Einschnitte in der Landschaft hinterlassen, mal in roter Erde mal in grauem Felsgestein.
Der Abzweig nach La Alameda führt nach links, geradeaus folgt man der Bahntrasse.über einen Metallrost und durch ein Weidegebiet.
Die Trasse ist nun nur noch eine Schotterpiste auf einem Damm. Kurz danach endet spätestens die Fahrt am Ufer des Ojailén vor dem gesperrten Tunnel. Man könnte einen kleinen Feldweg zum Gehöft Cerromolinos fahren und auf der CR-504 den Tunnel umfahren, oder zurück in den Ort La Alameda. Dort trifft man auf die Wegweisung.
Wir folgen der Straße um den Hügel herum und überqueren den Fluss. Die Brücke hat schon bessere Zeiten gesehen und auch das Wasser scheint nicht von bester Qualität.
Neben der Straße im Gestrüpp liegt das Südportal des 600 m langen Tunnels. Es ist durch ein Eisentor verschlossen.
Durch den Einschnitt geht es zurück auf die schottrige Piste.
An der Finca Herraderos führt die Trasse oberhalb des Flussufers entlang. Nur ein kurzes Stück weiter ist die Fahrbahn abgebrochen.
Wenig weiter endet die Bahntrasse, nur noch zwei halbfertigen Tunnel sind vom Ausbau durch die Sierra de Portollano übriggeblieben. Heute dienen sie den Fledermäusen als Refugium.
Nur etwa 7 km nördlich von von La Alameda errichteten einst die Ritter des Calatravaordens an der Stelle einer westgotischen Ansiedlung ein mächtige Burg.Das Castillo de Calatrava la Nueva aus dem 13. Jhd. liegt auf einem etwa 930 m hohen Berg (Besichtigungszeiten vorher abklären!)
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Seite zuletzt geändert am 08.01.2024