Zum ehemaligen Minengebiet El Horcajo
Nur ein kurzer stillgelegter Abschnitt der Bahnstrecke Puertollano - Peñarroya ist die Basis für diese Via Verde. Die schwierige Trasse durch die Berge mit großen Höhenunterschieden erforderte eine aufwändige Planung und Konstruktion. Lange war geplant, die Trasse nach der Stilllegung in eine "richtige Vía Verde" zu verwandeln, doch dieser Wunsch ging bis heute nicht in Erfüllung. Inzwischen ist das Gebiet, das zum Valle de Alcudia gehört, in Privatbesitz und wird wohl als Jagdrevier genutzt. Der Zugang für Radler und Wanderer ist erheblich eingeschränkt. Die Zufahrt zum Ort Minas de El Horcajo ist möglich das gesperrte Viadukt ist auch noch mit dem Fahrrad erreichbar, aber nicht befahrbar oder begehbar. Die Silberminen sind schon lange außer Betrieb, und die Bevölkerung des Ortes, die am Ende des 19. Jahrhunderts angeblich bis auf ca. 4000 angewachsen war, schrupfte bis auf wenige Einwohner. Im Jahr 2015 lebten noch 11 Personen in dem Ort. Heute rasen die Züge direkt an der kleinen Ansiedlung vorbei, denn die Schnellbahntrasse Madrid - Sevilla durchquert dort das Gebirge von einem Tunnel zum nächsten. Noch sind einige Reste der alten Gebäude erhalten, aber die losen Balken und das brüchige Mauerwerk lassen ein baldiges Sterben dieser Zeitzeugen vermuten.
Die Bahnstrecke von Puertollano (Kastilien-La Mancha) führte über die Berge der Sierra Morena nach Peñarroya (Andalusien) und Fuente del Arco (Extremadura)..Die gesamte Bahnstrecke war 247 km lang und wurde in den Jahren 1895 bis 1924 gebaut. Wegen der schwierigen orographischen Bedingungen wurde der Abschnitt von El Horcajo in einer Spurbreite von nur 60 cm gebaut, anstell der übrigen Strecke in Meterspur. Später wurde die Strecke elektrifiziert und vereinheitlicht. Der Abschnitt Puertollano - El Horcajo ging 1908 in Betrieb. Nach der Übernahme durch die FEVE wurde die Bahnlinie 1970 stillgelegt und die Gleise abgebaut.
Wer von Puertollano zum Ort Minas de El Horcajo will, muss zunächst über die Passhöhe Puerto de la Niefla Richtung Fuencaliente fahren Ein kleiner Weg zweigt vnach 5 km von der N- 420 Richtung Westen ab und nach weiteren 5 km auf einem nicht asphaltierten Weg erreicht man die alte Bahntrasse. Leider ist die Zufahrt vom Pass aus auf der Trasse gesperrt (Privatbesitz). Gleich nach der Auffahrt auf die Bahntrasse, nach einer Ruine, erscheint der Tunnel von Horcajo
Ein grüner Schaltknopf steht am Wegesrad. Diesen Knopf muss man drücken, dann wird die Ampel über dem Tunnelportal grün, wenn der Weg frei ist.
Die Röhre ist 1056 m lang, ein feiner Lichtpunkt ist am Ende gerade noch zu erkennen.
Hier fahren auch Autos durch, also Licht an am Fahrrad! Der erste Teil des Tunnels hat nur grobe Felswände. Wenn das Licht angeht, sieht alles schon besser aus.
Geschafft! Auch am anderen Ende ist ein Knopf für die Ampel, Nur nicht bei Rot einfahren!
Das Südportal und die Ausfahrt in die Minenregion, Blick zurück.
Die Straße durch den kleinen Ort ist asphaltiert. Don Quijote lässt grüßen.
Vom zentralen Platz hat man den besten Überblick. Die Kirche des Ortes ist nur noch eine Ruine.
Im Tal rasen die AVE-Züge vorbei, auf ihrem Weg nach Madrid oder Sevilla.
Wir folgen der alten Bahntrasse durch den Wald. Die kleine Brücke ist auch noch gut in Schuß.
Dann liegt das große Viadukt vor uns. Auch die modernen Züge müssen irgendwie über das Tal.
Das alte Bauwerk hat die Jahre wohl gut überdauert. Aber es ist gesperrt, wegen Absturzgefahr - steht auf dem Schild. Der Besitzer droht mit massiven Strafen. Juristische Auseinandersetzungen sind seit Jahren im Gang, Ausgang ungewiss.
Wir treten die Heimfahrt an. Schade, der Weg hätte das Zeug zu einer wirklich schönen Vía Verde.
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Seite zuletzt geändert am 30.09.2022