Bahntrassenradwege

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Via Verde Santander-Mediterráneo: La Engaña (6,8 km)

Letzte Befahrung: 2011
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Allgemeines zur Strecke

Von Santelices/Valdeporres zum Túnel de La Engaña - Vía Verde del Ferrocarril Santander-Mediterráneo - Tramo de La Engaña

Der Abschnitt der Bahnstrecke des Ferrocarril Santander-Mediterráneo, der vom Bhf. Valdeporres (bei Santelices) zum Südportal des Tunnels von Engaña führt, ist als Radweg ausgebaut. Knapp 7 km beträgt die Strecke, die in einem konstanten, sanften Anstieg zu den verlassenen Ruinen der ehemaligen Ansiedlung am Bahnhof vor dem Tunnel führt. Am Viadukt über den Río Nela ca. 1 km südlich von Santelices (Valdeporres) beginnt der Ausbau und führt in eine Höhe von ca. 750 m über dem Meeresspiegel.

Viadukt über den Río Nela bei Santelices/Valdeporres

Das monströse Tunnelbauwerk ist fast 7 km lang und wegen Überschwemmung und Erdrutsch nicht passierbar. Vor dem Betreten wird ausdrücklich gewarnt! Die geplante Bahnlinie musste hier die Berge der Cordillera Cantabrica überwinden und so den Zugang von Burgos (Kastilien und León) zur Antlantikküste bei Santander (Kantabrien) herstellen. 17 Jahre wurde an dem Tunnel gebaut, aber im Jahre 1959, als die Weltbank die weitere Finazierung blockierte, wurden die Arbeiten endgültig eingestellt, Zur Fertigstellung der gesamten Strecke über 732 km quer durch ganz Spanien fehlte nur noch der kurze Abschnitt vom Túnel de la a Engaña bis nach Santander (rund 50 km, 40 km Luftlinie).

Der Radweg beginnt in einer Höhe von 690 m ü.NN und steigt langsam an hinauf in die Berge. Die Fahrbahn ist nicht asphaltiert. Die einsame Landschaft und der Ausblick auf die schroffen Felswände der Kantabrischen Berge sind das Kapital dieses Radwegs, der die Erinnerungen an eine vergangene Eisenbahn-Epoche wachhält. Die verlassenen Ruinen des Bahnhofs und der Arbeiterquartiere von Engaña, sowie die Ruinen der Einrichtungen für den Eisenbahnbetrieb verbreiten eine ganz eigene, fast unheimliche Stimmung und ziehen immer wieder Wanderer und Radler in ihren Bann.

Ruinen vor dem Südportal des Tunnels von Engaña

Immer wieder wird über eine Wiederöffnung des Tunnels diskutiert, Kosten zwischen 15 und als 50 Millionen Euro sind im Gespräch, damit eine Nutzung durch Anwohner und Touristen sicher gewährleistet werden kann. Auch eine Museumsbahn war einmal im Gespräch. für die fehlenden 6976 m des gesperrten Tunnels muss eine Umfahrung von rund 43 km in Kauf genommen werden.

Stationen

Viadukt über den Río Nela (Santelices) - Bahnhof Valdeporres (Pedrosa) - Rozas - Steinbruch Cantera de Valdeporres - Túnel de la Engaña

Geschichte

Eines der großen Projekte der spanischen Bahntrassenradwege (Vías Verdes) ist der Ausbau der strategisch bedeutsamen Bahnstrecke von Santander am Atlantik nach Valencia am Mittelmeer, genannt Ferrocarril Santander-Mediterráneo (V.V. FC. Santander-Mediterráneo). Die Planung der Bahnlinie des Santander-Mediterráneo nahm ihren Anfang im Jahre 1879, der Ausbau begann aber erst im Jahre 1925. In 6 Abschnitten wurde die Strecke zwischen Calatayud und Cidad-Dosante zwischen 1927 und 1930 fertiggestellt. Letztlich fehlte nur noch ein kurzer Abschnitt auf der Nordseite der Spanischen Cordillere zwischen dem Nordportal des Tunnels von Engaña und dem Hafen von Santander. Von 1930 bis zum Ende des Spanischen Bürgerkriegs ruhten die Arbeiten, und als im Jahr 1959 nur noch 63 km der allerdings komplizierten Strecke hinab zum Atlantik fehlten, wurden die Arbeiten wieder eingestellt. Von den 31 projektierten Tunneln dieses 63 km langen Abschnitts bis zum Nordportal des fast 7 km langen Túnel de la Engaña waren nur 6 Tunnel fertiggestellt, als das Ende für den Weiterbau kam.

Der 6976 m lange Tunnel verbindet die Provinzen Burgos und Kantabrien. Die Zeit für den Bau war zu Anfang mit 52 Monaten veranschlagt, es dauerte jedoch über 17 Jahre bis zur Fertigstellung des gigantischen Bauwerks. 1941 wurde mit den Arbeiten begonnen, im Mai 1959 trafen sich die beiden Bohrungen. Für den Tunnelbau mussten zwei Ansiedlungen gegründet werden. Deren Ruinen befinden sich z.B. unweit des Bahnhofs von La Engaña beim Südportal des Tunnels: Wohnhäuser der Arbeiter, Kirche und Schule. Vier weitere kurze Tunnel mussten auf kantabrischer Seite gebaut werden. Zwei Einstürze in den Jahren 1990 und 1999 machten den Tunnel unpassierbar.

Die Stilllegung des aktiven Teils der Bahnstrecke begann abschnittsweise schon ab 1966, es folgten Schließungen in den 1980er Jahren. Die endgültige Stilllegung erfolgte 1995, bis auf einige kurze Abschnitte, die aus strategisch-militärischen Gründen aktiv blieben. Der Abbau der Gleise begann im nördlichen Abschnitt der Provinz Burgos im Jahr 2003.

Höhenprofil und Karte





Am Viadukt über den Río Nela trifft man auf die alte Bahnlinie. Man muss aber zunächst in den Ort Pedrosa fahren und den Schildern folgen, um auf die Trasse zu gelangen.

Eine kleine Straße führt hinauf zum alten Bahnhof von Valdeporres. Das Gebäude wird als Wohnhaus genutzt.

Wir fahren den Radweg einige hundert Meter zurück bis auf das Viadukt. In südlicher Richtung ist die Bahnstrecke (noch?) nicht ausgebaut, nur ein schmaler Pfad verschwindet im Gestrüpp.

In nördlicher Richtung geht es weiter, das Tal des Río Engaña hinauf. Schroffe Felswände begrenzen das Tal zu unserer Rechten.

Der Radweg überquert die Landstraße auf einer Brücke. Langsam steigt die Strecke an.

Vor Rozas geht es durch einen tiefen Einschnitt. Unter dichtem Efeubewuchs versteckt sich die Ruine der Kirche von Rozas.

Zwei alte Steinbrücken überqueren die Trasse: eine der Zugang zum Dorf, die andere ist die Brücke der Bahnstrecke nach Bilbao.

Am Steinbruch von Valdeporres ist der Radweg durch ein Weidegitter abgesperrt.

Wir folgen der Strecke weiter bergauf.

Die Ruinen der Häuser der Arbeiter tauchen neben uns in der Abendsonne auf. Dann erreicht man die Bahnsteige vor dem alten Bahnhof von La Engaña.

Das große Gebäude mit dem Säuleneingang zerfällt langsam, ebenso die anderen Bauwerke auf dem Gelände....

....die Reste der alten Kirche von Engaña - und die  Ruinen vor dem Tunnel.

Der Tunneleingang ist teilweise vermauert. Ein eiskalter Hauch schlägt uns schon weit vor dem Portal entgegen.

6976 m lang ist das Bauwerk - so steht es über dem Portal!  Die alten Wappen über dem Tunneleingang sind kaum noch zu erkennen.

Das Innere des Tunnel ist überflutet, vor dem Betreten wird noch einmal dringend gewarnt! Der Vorplatz ist eine matschige Angelegenheit.

Der Río Engaña wird uns auf unserem Rückweg ins Tal begleiten. 6 km in 25 Minuten - eine gemütliche Abfahrt!

Ankunft in Valdeporres bei den letzten Strahlen der Abendsonne. 10 Jahre später hat der Ausbau dieser Vía Verde in Richtung Burgos begonnen (2020). Vielleicht erhält der Tunnel von Engaña auch noch eine zweite Chance.

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Seite zuletzt geändert am 19.09.2022