Auf der "Dransfelder Rampe" von Göttingen nach Hann. Münden - ehem. Teilabschnitt der Hannöversche Südbahn
Dieser Radweg auf der Trasse der ehemaligen Bahnlinie von Göttingen nach Hann. Münden liegt im Süden von Niedersachsen und ist auch von Nordhessen aus gut zu erreichen. Als Anbindung von Göttingen nach Hann. Münden und damit an Werra und Fulda ist er eine gute Verbindung im Fernradverkehr (Leineradweg - Werratalradweg oder Fuldatalradweg (Hess. Fernradweg R1). Die Länge der beschilderten Gesamtstrecke Göttingen - Hann. Münden beträgt 38 km. Inzwischen wurde ein Radweg abseits der Bahntrasse und entlang der Bundesstraße zum Gut Wellersen gebaut, wo schon zuvor ein betonierter Radweg auf der alten Bahntrasse entstanden war. Durch das Schedetal verläuft der Radweg wieder abseits der Trasse, die ungenutzt als sogenannte Ausgleichfläche für die neue ICE-Trasse herhalten musste. Der Volkmarshäuser Tunnel, der einzige Tunnel des ehemaligen hannoverschen Streckennetzes, wurde auch als baufällig bezeichnet und bleibt bis heute ungenutzt. Die denkmalgeschützte eiserne Werratalbrücke aus dem Jahr 1949, Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Steinbrücke, ist sie seit 1995 wegen Baufälligkeit gesperrt.
Südportal des Volkmarshäuser Tunnels
Der stillgelegte Abschnitt der sogenannten Hannöversche Südbahn ( Hannover nach Kassel) wurde zwischen Göttingen und Hann. Münden der als Dransfelder Rampe bezeichnet. Er wurde im Mai 1856 eröffnet und danch bis nach Kassel verlängert. Um den Verlauf durch hessisches Gebiet zu vermeiden, wurde die Trasse über Dransfeld nach Hann. Münden ausgebaut. Diese Streckenführung erforderte den Bau des Volkmarshäuser Tunnel, 325 Metern lang, der heute ungenutzt im Unterholz verborgen liegt. Die Bahnstrecke wurde ab 1980 bis 1995 stillgelegt.
Etwa 2,5 km westlich des Stadkerns von Göttingen, an der Siekhöhenallee, beginnt der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse. Auf dem Radweg zwischen Hauptfriedhof und Eisenbahn findet man die Wegweiser nach Groß Ellerhausen, Dransfeld und Hann. Münden. Die asphaltierte Strecke führt schnurgerade Richtung Autobahn.
Über die Brücke und weiter nach Groß Ellershausen. die Hektometerstein der Bahnstrecke sind noch guit zu lesen.
An der Ampel wird die Bundestraße 3 überquert, hier endete früher der Asphalt.
Inzwischen wurde der Abschnitt bis zurMittelbergschule asphgaltiert In einer lang gezogenen Schleife von 180 Grad geht es auf einem Damm um Groß Ellershausen herum. Die Straße nach Hetjershausen wird durch einen "künstlichen Tunnel" unterquert. Hier ist der Ausbau der Fahrbahn wieder zu Ende.
Durch einen langen Einschnitt erreicht man die Brücke der B3 nach Dransfeld, die die Bahntrasse überquert. Das einzige größere Bauwerk der Trasse auf diesem Abschnitt ist gut erhalten.
Der Radweg hat bereits ordentlich an Höhe gewonnen, dieser Abschnitt ist Teil des Weser-Harz-Heide Radfernwegs . Vorbei an den wegen Verschmutzung schlecht lesbaren und in Schieflage geratenen Wegweisern, führt die ruppige Fahrbahn weiter aufwärts. Nur zwei schmale Fahrstreifen sind übrig geblieben, aber die breite Trasse ist zumindest gemäht. Schließlich erreicht man ein Waldgebiet. Immer noch stehen hier die unfallträchtigen Pfostensperren.
Kerzengerade aufwärts durch den flachen Einschnitt geht die Fahrt, bis man die B3 erreicht. Hier verlässt der Radeg die Bahntrasse.
An der Straße entlang führt ein gut ausgebauter Radweg, geschützt durch die Leitplanke. Hier, vor dem früheren Gasthof Rischenkrug, kreuzte die Bahnstrecke die Straße.
Doch schon nach knapp 500 m ist wieder Schluss mit dem Radweg. Kein Verkehrsschild regelt die unübersichliche Situation bei abbiegenden Autos an der Straße nach Klein-Wiershausen, die hier als Fahrradstrecke dient. Man folgt dem kleinen Wegweiser links ab den Berg hinauf. Dafür gibt es am nächsten Abzweig einen Schilderwald.
Ein asphaltierter Weg führt hinauf nach Varmissen, vorbei am Grillplatz am Waldrand.
Die Kuppe ist schnell erreicht, eine Ruhebank steht am Ortseingang von Varmissen. In flotter Fahrt geht es nun hinab nach Dransfeld.
Besonders schön ist der Radweg direkt an der B3 nicht, aber immerhin ein asphaltierter Weg. Wo ist nur die stillgelegte Bahntrasse geblieben? Die hat bestimmt eine geringere Steigung und verläuft abseits des Straßenverkehrs. Der Bahnhof von Dransfeld ist ein schönes Backsteingebäude abseits der Radroute mitten im Ort.
Am westlichen Ortsausgang von Dransfeld beginnt wieder ein Radweg entlang der B3.
In Gegenrichtung ist diese Strecke ein ordentlicher Anstieg. Hinter der Kurve wird der Blick ins Tal frei.
Man erkennt das Schotterbett der alten Bahnstrecke, das ungenutztin die Landschaft durchquert. Der neue Radweg hingegen nimmt einen achterbahnähnlichen Verlauf.
Den folgenden Parkplatz teilt sich der Radweg mit dem Autoverkehr. Und weiter folgt der Radweg dem Straßenverlauf in geringem Abstand.
Am Gut Wellersen trifft man wieder auf die Bahntrasse. Hier beginnt der zweite Bahntrassenabschnitt Richtung Scheden.
Dieser Abschnitt verdient den Namen Radweg, fern vom Autoverkehr durch eine grüne Landschaft. Auch hier stehen noch die Steine der Kilometrierung.
Ein altes Signal steht unauffällig am Rande der Trasse, Vorsicht ist an den Viehrosten geboten!
Die Trasse verläuft auf einem flachen Damm, das Ende des Ausbaus kommt recht unvermittelt an einem Querweg.
Der Bahndamm führt am Hangentlang, die Radler wechseln auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg.
Am Ortsrand von Scheden passiert man einen Straßendurchlass und eine Bahnbrücke im Verlauf der Bahntrasse durch den Ort.
Der beschilderte Radweg führt durch den Ort und verlässt nun den Verlauf der Bahnstrecke. An einer uralten Eiche vorbei folgt man dem Weg durch die Felder, der bald nach rechts hinab ins enge Tal der Schede abzweigt.
Das Tal wird enger, die Hänge steiler. Über eine Metallbrücke geht es weiter am Bach entlang.
Noch einmal muss der Bach überquert werden, dann mündet der Weg an der B3. Auf der anderen Straßenseite führt der Radweg weiter abwärts nach Volkmarshausen.
Vergessen im Wald oberhalb von Volkmarshausen liegt der gleichnamige Tunnel. Etwas mühsam den Waldweg hinauf erreicht man die zugewachsene Bahntrasse. Der Tunnel verläuft in einer leichten Kurve von Süden nach Osten, die Länge beträgt etwa 325 m .
Viel Mühe hat man in den Bau der Portale investiert, in einer Zeit in der es noch kein Dynamit gab und die Felsen mühsam mit Spitzhacke und Schießpulver herausgebrochen werden mussten.
Wieder auf dem Radweg geht es von Volkmarshausen nach Gimte und Hann.- Münden. Ein eiserner Steg führt ins Zentrum der Stadt.
Die verlassene Bahnlinie führte in einer großen Schleife durch den nördlichen Ortsteil und überquerte weiter östlich auf einer mächtigen Brücke die Werra. Seit Jahren ist dieses denkmalgeschützte Bauwerk gesperrt.
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Seite zuletzt geändert am 06.10.2021