Radweg auf der Trasse der Kronprinz-Rudolf-Bahn von Tarvisio (Italien) nach Mojstrana (Slowenien)
Der erste Abschnitt der ehemaligen Bahnstrecke von Tarvisio über Jesenice nach Ljubljana wurde 1967-1969 stillgelegt. Inzwischen ist der Abschnitt von Tarvisio über Kranjska Gora nach Mojstrana (ca. 31 km) als Radweg ausgebaut. Etwa 11 Kilometer der Strecke liegen in Italien, die restlichen gut 20 Kilometer gehören zu Slowenien. Der Radweg auf der Bahntrasse endet in dem kleinen Bergdorf Mojstrana an der Mündung der Bistrica in die Sava Dolinka. Auch die Weiterfahrt nach Jesenice wurde ausgebaut und im ersten Abschnitt zwischen Tarvisio und Mojstrana wurden einige Teilstücke verbessert bzw. auf der Trasse ausgebaut. Die Strecke ist auf 31 km asphaltiert und führt durch eine sehenswerte Hochgebirgslandschaft zwischen den Ausläufern der Karawanken und den Julischen Alpen. Fünf größere Brücken aus Eisen und ein mächtiges Viadukt sind Teile des Radwegs, der am Fuß des Triglav-Massivs (2864 m, höchster Berg Sloweniens) vorbeiführt.
Der Abschnitt von Mojstrana nach Jesenice abseits der Bahntrasse ist asphaltiert und bis auf die kurzen aber heftigen Steigungen gut befahrbar (siehe unten). Die gesamte Länge des Radwegs beträgt nun 40,9 km.
ehemalige Bahnstrecke: Tarvisio (Centrale) - Ljubljana, Teilstück der Kronprinz-Rudolf-Bahn, (64,5 km), stillgelegt 1967 (Italien), 1969 (Slowenien). Heute: Grenzüberschreitender Radweg zwischen Italien und Slowenien
Wir starten am alten Bahnhof Tarvisio Città, an der alten "Pontebbana" - Strecke und folgen dem Radweg bis zum Abzweig vor Tarvisio Centrale.
Hier beginnt der Radweg in die Region des Triglav-Massivs. 10 km sind es noch bis zur Slowenischen Grenze. Eine wagemutige Eisenbrücke überquert das Tal Richtung Fusine. Nach der Brücke folgt ein kurzer neuer Abschnitt bis zur Unterführung zu den Bahnsteigen des Bahnhofs Tarvisio-Boscoverde.
Rechts ab durch einen Tunnel gelangt man zu den Bahnsteigen der aktuellen Bahnlinie Richtung Udine oder Villach. Hier kann man auch kostenlos parken.
Der neue Radwegabschnitt endet vor dem Bahnhofstunnel (Blick in Gegenrichtung). Zum Radweg auf der Trasse geht es geradeaus weiter, ein kurzes Stück muss man auf der Nebenstraße fahren und unter der Bahnbrücke hindurch.
Die neue Bahnstrecke überquert das Tal auf einer modernen Betonkonstruktion. Kurz danach zweigt der Radweg links ab auf die ehemalige Trasse, etwa 3,2 km vom Bahnhof Tarvisio Città entfernt. Die Beschilderung in Italien ist FVG 1/a (Friuli-Venetia Giulia).
Der Blick zurück am Beginn der Trasse. Nun geht es sanft aber stetig bergauf. Eine Brücke überquert die alte Bahnstrecke.
Vorbei an einem Bahnwärterhäuschen. (KRB =Kronprinz Rudolf Bahn?)
Weiter bergwärts fehlt eine Brücke, ein kurzes Stück Schiene ist noch übrig geblieben.
Es geht weiter bergauf durch den Wald. Dann erreicht man ein großes Viadukt, eine mächtige Stahlkonstruktion überspannt das Tal.
Einige Relikte der alten Bahnstrecke sind noch erhalten geblieben.
Das Hochplateau bei Fusine ist erreicht. Abzweig zu den Seen von Fusine (3 km), 9 km seit Tarvisio.
Die Umfahrung vor dem Bahnhof Fusine (Bild links von 2012) wurde durch einen neuen Abschnitt auf der Trasse hinfällig (2015).
Am Bahnhofsgelände vorbei (Rastplatz!), dann erreicht man die Grenze nachSlowenien.
Grenzstein von 1947, heute belanglos. In Zeiten der EU gibt es hier keine Grenzkontrollen mehr, zum Glück!
In Slowenien ist die Fahrbahnmarkierung weiß (hier ein Blick zurück Richtung Grenze). Bahnhof Ratece, heute Privathaus. Ab hier geht es bergab!
"852,5 nadmorska visina" : 852,5 m über dem Meeresspiegel - das alte Schild am Bahnhof. Der Radweg hat in Slowenien die Bezeichnung D-2 (rot oder blau).
Wir erreichen Podkoren, der alte Bahnhof ist gut erhalten und gepflegt.
Kranjska Gora ist ein kleiner Ort, der sich gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung eignet. Es gibt einige Hotels und Pensionen sowie Gasthäuser, die vor allem im Winter Saison haben. Das älteste Hotel im Ort - Hotel Razor - scheint allerdings verlassen und leer.
Im Ortsbereich von Kranjska Gora ist die Bahntrasse überbaut. Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände befindet sich ein Eisenbahnmuseum, das bei unserem Besuch geschlossen war. Der Bahnhof Kranjska Gora liegt etwas weiter östlich, noch vor der "Pension Lipa". Auf dem kleinen Parkgelände steht eine Tafel zur Erinnerung an die Bahnstrecke. Das Bahnhofsgebäude selbst ist heute ein privates Wohnhaus.
Die Trasse zweigt von der Hauptstraße 202 ab. Eine mächtige Eisenbrücke ist erhalten geblieben. Die Strecke führt am Golfplatz vorbei, der beschilderte Radweg verläuft auf der anderen Seite der Straße.
Wir verlassen den Ort in östlicher Richtung auf dem gut ausgebauten Radweg auf der alten Bahntrasse.
In der Ferne erkennt man schon die Berge des Triglav-Massivs. Die gesamte Strecke ist asphaltiert, bis auf einen kurzen Abschnitt mit Verbundpflaster vor dem Ort Gozd.
Die höchsten Berge Sloweniens schauen auf uns herab. Wir erreichen Gozd: 2011 mussten wir hier noch die Trasse verlassen und nach links abbiegen, da eine Brücke fehlte. (Änderung 2012!)
2012: Eine neue Brücke über die Sava Dolinka beseitigt die gefährliche Fahrt auf der Straße (Vielen Dank an Herrn Reich aus Nausis für das Foto und die Info).
Der Radweg führt uns durch die Wiesenlandschaft des Savatals (linkes Bild noch vor dem Brückenbau).
Nur kurz fährt man an der 202 entlang, hier hat man einen kleinen Rastplatz eingerichtet.
Die folgende Brücke über die Sava ist sicher das markanteste Bauwerk der alten Bahnstrecke an diesem Radweg.
Der folgende Abschnitt wird auch vom motorisierten Verkehr der Anwohner und landwirtschaftlichem Verkehr benutzt - Vorsicht und Rücksicht! Kurz vor Belca geht es nochmal über eine massive Eisenbrücke.
Freie Fahrt talwärts abseits des Autoverkehrs. Die nächste Brücke hat einen maroden Holzbelag, Vorsicht bei der Überfahrt!
Und wieder folgt ein schöner Abschnitt durch die Flusslandschaft, dann ist der Ausbau auf der Bahntrasse zu Ende. Etwas weiter erkennt man noch die Eisenträger einer alten Brücke.
Auf einer Nebenstraße fährt man Richtung Mojstrana, vorbei an einigen Wohnhäusern - ob dieses Haus der Bahnhof war - er ähnelt jedenfalls dem Bahnhofsgebäude in Kranjska Gora.
Nach etwa 800 m erreicht man das Ortsschild: Ende des Bahntrassenradwegs. Die Beschilderung des Radwegs nach Jesenice führt über die Brücke und durch den Ort. Im Sommer 2015 war der Radweg abseits der Bahntrasse bis nach Jesenice ausgebaut. Diese Strecke enthält einige heftige Anstiege und Gefälle.
In Mojstrana kann man der alten Trasse noch einige Meter folgen, dann endet der Feldweg in einer Wiese. Ein alter Kilometerstein zeugt noch von der ehemaligen Bahnstrecke, die nach Jesenice und Ljubljana weiter führt.
Von Mojstrana nach Jesenice (11 km):
Von Mojstrana aus kann man auf einem neuen Radweg die Kleinstadt Jesenice (deutsch Aßling/Oberkrain) erreichen. Von dort aus, über die Berge, ist für sportliche Fahrer auch die Stadt Bled erreichbar, die malerisch am Bleder See gelegen ist (slowenisch Blejsko jezero) . Der "direkte Weg" führt von Jesenice aus steil bergauf, man muss auf der Straße fahren, einen Radweg gibt es nicht.
Der Radweg von Mojstrana aus (als Radweg D2 markiert) nutzt einen ehemaligen Feldweg zunächst entlang der Sava, führt aber dann kurz und steil bergauf und wieder hinab ins Tal. Der kurze Anstieg beträgt 15-17 %, die gesamt Strecke ist zum Glück asphaltiert.
Bled
Noch vor dem Ende des Bahntrassenradwegs in Mojstrana stehen die Wegweiser nach Jesenice. Zunächst folgt man der Straße (Nr. 908) durch den Ort, nach 2 km erreicht man die Brücke über die Sava: hier geht es rechts ab!
Auf glattem Asphalt geht es zunächst am Fluss entlang...
..... sogar Rastplätze wurden eingerichet. Dann naht der erste Anstieg!
17 %, kurz aber heftig! (ca. 300 m lang), über die Kuppe...
...dann mit 15 % bergab. Jetzt wird es wieder leichter.
Am Karawankentunnel der Autobahn, Ausblick Richtung Berge. Bei Hrusica nochmal 10 % Gefälle (Vorsicht!).
Und wieder auf ebener Strecke leicht bergab, leider nahe an der Autobahn entlang. "Pfostensperren" mal anders!
Das Ende des Ausbaus am Abzweig nach Jesenice ist erreicht. Über eine Brücke geht es ins Stadtgebiet. Hier, am Standort der alten Eisenhütten, befindet sich ein großer Supermarkt, aber auch das historische Gebäude des "Herrenhauses" von Altsava (Stara Sava), eine alte Jesuitenkirche und ein renovierter Hochofenschornstein.
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Seite zuletzt geändert am 11.06.2020