Vía Verde del Ferrocarril Vasco-Navarro (Zadorra): Von Vitoria-Gasteiz zum Pass von Arlabán
Die Verwirrung des Lesers bei den Namen der Vias Verdes betrifft auch den Abschnitt der Vía Verde del Ferrocarril Vasco-Navarro, der bis etwa 2015 Vía Verde del Zadorra genannt wurde. Es ist der nördliche Zweig der stillgelegten Bahnlinie, die zur Grenze zwischen der Provinz Gipuzkoa (Guipúzkoa) und der Provinz Álava (bask. Araba) am Pass von Arlabán führt. Offiziell ist dieser Abschnitt heute in die Gesamtstrecke integriert. Der Name Zadorra stammt vom gleichnamigen Fluss, der aus dem Stausee von Ullibarri-Gamboa entspringt und dem der Radweg im ersten Teil aufwärts folgt.
Von Vitoria-Gasteiz sind es nur 2 Kilometer zum eigentlichen Beginn des Radwegs am Parkplatz des Stadions und des Schwimmbads des Ortsteils Gamarra. (Polígono Industrial Gamarra).
Die Länge des Radwegs beträgt 15 Kilometer plus die 2 Kilometer vom Zentrum von Vitoria-Gasteiz aus. Der Ausbau der Trasse endet abrupt am Pass von Arlabán. Da einige Abschnitte der Bahntrasse durch Baustellen zerstört wurden, gibt es mehrere Umfahrungen (Stand 2010). Es resultiert ein unruhiges Höhenprofil (siehe unten). Auch die Oberfläche des Fahrwegs ist sehr unterschiedlich, teils asphaltiert, teils verfestigte Erde und in den Baustellenbereichen holprig und zerfurcht. An größeren Bauwerken gibt es lediglich zwei Brücken. Da seit unserer letzten Befahrung viele Jahre vergangen sind, kann sich der Zustand des Radwegs erheblich verändert haben. Die Streckenführung selbst ist nach offiziellen Beschreibungen aber geblieben.
Die landschaftlichen Höhepunkte findet man im Bereich des Stausees von Ullibarri-Gamboa und weiter Richtung Puerto de Arlabán.
Die Strecke ist als Vía Verde del Ferrocarril Vasco-Navarro beschildert und nicht als Vía Verde del Zadorra.
Die Bahnstrecke der Liniel Vasco-Navarro führte einst von der Stadt Estella (bask. Lizarra) auf dem Gebiet von Navarra über Vitoria-Gasteiz zur baskischen Stadt Mekolalde. Dort traf sie auf die Bahnstrecke zwischen Zumárraga und Maltzaga (Ferrocarriles Vascongados/ Baskische Eisenbahnen). Der Bau der Strecke war aufwändig und von der Inbetriebnahme des ersten Abschnitts (1889) bis zum letzten (1927, Kloster Estibaliz 1948) vergingen Jahrzehte. Die Gesamtläge der Strecke betrug damals 139 km.
Nach der Übernahme durch den Staat 1903 wurde die Bahnstrecke Estella - Vitoria 1929 elektrifiziert. Aber in der langen Bauzeit hatte der Autoverkehr die Eisenbahn überholt, und so wurde der Betrieb 1967 eingestellt und die Strecke abgebaut.
Bilddokumentation und Beschreibung:
In Vitoria-Gasteiz folgt man dem Radweg ab der Calle Madrid in nordöstlicher Richtung. Die Beschilderung ist auf Metallpfosten angebracht und wegen der kleinen Schrift für Radfahrer im Vorbeifahren schlecht zu lesen.
Richtung Gamarra geht es stadtauswärts auf einem roten Asphaltbelag. Freundliche Gestalten an den Fabrikwänden begleiten uns.
Nach etwa 2 km erreicht man das Stadion und Schwimmbad von Gamarra.
Hier ist Kilometer Null unserer Vía Verde. Eine verblichene Informationstafel zur alten Bahnstrecke ist auch vorhanden.
Die Schilder führen uns zum Río Zadorra. Eine neu gebaute Brücke überquert das Tal.
Die N-1 wird unterquert. Dann ist die Strecke durch Bauarbeiten zerstört, eine Umleitung ist beschildert. (Stand Herbst 2010).
In Durana ist der Radweg wieder asphaltiert. Vorsicht bei der Straßenüberquerung im Ort!
Ein langer Einschnitt führt Richtung Retana. Der alte Bahnhof ist heute ein Wohnhaus.
"Augen auf vor der Überquerung!" steht auf dem Schild. An dieser Kreuzung endet auch der Asphaltbelag.
Nach Bilbao noch 59 km auf der Straße, wir fahren lieber auf der ehemaligen Bahntrasse weiter. Die Beschilderung als Vía Verde Vasco-Navarro zeigt uns den Weg.
Wieder folgt ein langer, flacher und kerzengerader Einschnitt in Landschaft. Wir erreichen Kilometer 5.
Eine Brücke führt über den Río Santa Engracia, dann folgt wieder eine Umfahrungsstrecke wegen Baustelle.
Die staubige Strecke führt unter Massen von Beton hindurch. Bei dem kleinen Ort Luco wird es wieder schöner, ein Bach kreuzt die Trasse.
Durch eine felsige Landschaft geht es stetig bergauf. Dann wieder eine Umfahrung durch Urbina, hier wurde die Trasse durch den Straßenbau zerstört.
Eine staubige Umfahrung bringt uns zum Kilometer 10 der Strecke.
Wieder auf der Trasse, tauchen bald die alten Gemäuer des Bahnhofs von Villarreal auf. Der Bahnhof ist (leider) eine Ruine.
Die Ruine des Bahnhofs von Villarreal steht einsam und verlassen in der Landschaft. Die Inschriften und der alte Fahrkartenschalter sind erhalten geblieben.
Der Radweg führt weiter durch den Wald. Der Stausee von Ullibarri-Gamboa befindet sich nur knapp einen Kilometer südöstlich von hier, der Stausee von Urrúnaga liegt 1 km in nordwestlicher Richtung. Wieder einmal geht es unter der neuen Autostraße hindurch.
Nach einer langezogenen Kurve kommt man an eine alte, zugewachsene Brücke, die die Trasse überquert.
Die Landschaft öffnet sich, der Blick auf den Stausee von Ullibarri wird frei.
Ein Denkmal erinnert an die im Jahre 1958 beim Stauseebau umgekommen Menschen. Noch einmal führt der Radweg aufwärts durch den Wald.
Dann erreicht man den alten Bahnhof von Landa.
Nach Überquerung der Straße geht es wieder auf die alte Trasse. Ein kurzer Abschnitt wurde mit einer Betondecke befestigt.
Dann taucht das Ende des Ausbaus an der Provinzgrenze auf. Ende der Vía Verde!
Man kann der alten Trasse noch ein Stück weiter folgen.
An einem Restaurant trifft man auf die Straße.
Die Grenze zwischen den Provinzen Álava und Guipúzcoa haben wir kurz vorher schon überquert. Eine Weiterfahrt auf der Trasse ist nicht möglich.
Jenseits der Passhöhe von Arlabán sind inzwischen mehrere Abschnitte von Vias Verdes entstanden. Die offizielle Seite der Vías Verdes nennt die Strecken Vía Verde del Fc Vasco - Navarro. Tramo Guipúzcoa. Vier Tunnel und 14 Brücken hat dieser Radweg zu bieten. Vier Äste der Bahnstrecke sind als Radwege genannt, die zusammen eine Länge von 26,3 km umfassen:
Abschnitt 1: Eskoriatza-Arrasate/Mondragón: 7,6 km.
Abschnitt 2: Tramo II. Travesía de Arrasate/Mondragón: 1 km.
Abschnitt 3: Arrasate/Mondragón-Mekolalde: 11,7 km.
Abschnitt 4: Ramal de Oñati: 6 km
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Seite zuletzt geändert am 16.06.2020