Von Alcoi nach La Canal (Urbanització l'Estepar)
Dieser Radweg verläuft auf der Trasse einer geplanten Verbindung zwischen Alcoi und Alicante. Als Radweg ausgebaut ist der ca. 12 Kilometer lange Abschnitt zwischen Alcoy und der Ansiedlung La Sarga, einem Ortsteil von Xixona. Von dort aus ist die Trasse zwar teilweise befahrbar (Feldweg), aber nicht gepflegt oder beschildert. Teils ist die Trasse zugewachsen oder überbaut. Die Strecke führt über Ibi und Castalla auf Service-Wegen und Nebenstraßen bis zum Pass "Puerto del Maigmó". Dort beginnt die Via Verde del Maigmó auf der gleichen Bahnlinie (Alcoi - Alicante), die nie in Betrieb war, sondern deren Fertigstellung in den Wirren des Spanischen Bürgerkrieges unterging. 14 Tunnel und 3 Viadukte sind Teil der Strecke, die Tunnel waren einst sämtlich gut beleuchtet, im April 2016 waren die Lichtanlagen in den beiden langen Tunneln (je ca. 1 km) defekt, eine Beleuchtung am Fahrrad ist unerlässlich.
Bis Estepar ist die Trasse geteert, danach besteht die Fahrbahn aus verfestigter Erde/Splitt-Belag.
Der Startpunkt (Parkplatz) im Stadtteil Batoi ist nicht ganz leicht zu finden. GPS 38° 41.199'N 0° 29.685'W
Puente de las Siete Lunas - ehemalige Bahnbrücke, nie in Betrieb, heute Radweg
Die Stadt Alcoi war einst ein wichtiger Standort für verschiedene Industriezweige. Textil-, Papier- und metallverarbeitende Industrie waren dort angesiedelt und benötigten die Eisenbahn für den Transport ihrer Produkte. Die Stadt liegt in einer zerklüfteten Berglandschaft und der Bau von Verkehrswegen ist dort sehr aufwändig. Wegen der Schluchten, die die Stadt durchziehen, hat Alcoy auch den Namen "Stadt der Brücken" erhalten. Die vorhandenen Schmalspurbahnen schienen der Industrie jedoch nicht ausreichend, und man begann deshalb den Ausbau einer 66 km langen regulären Bahnverbindung zum Hafen von Alicante. Der Spanische Bürgerkrieg beendete die einstigen Pläne, zurück blieben die teilweise fertigen Strecken und Bauwerke wie Tunnel und Brücken.
Der aktive Bahnhof von Alcoi ist heute Endbahnhof der Strecke nach Xátiva und Valencia. Er beherbergt die Station des Spanischen Roten Kreuzes.
Die Stadt der Brücken wird von einem tiefen Graben durchzogen.
Die Eisenbahnbauer hatten es wegen der zerklüfteten Landschaft nicht leicht. Eine alte Dampflok steht mitten im Gewühl eines Parkplatzes in der Stadt.
Ein Abschnitt der stillgelegten Strecke vom Bahnhof aus wurde leider 2005 in eine breite Autostraße umgewandelt. Weiter stadtauswärts sind drei Tunnel befahrbar, beleuchtet, mit Gehsteig und ggf. Gegenverkehr! (Calle Montduber).
Etwa 3 km vom Bahnhof entfernt, im Stadtteil Batoi, trifft man auf einen kleinen Rastplatz, hier ist der Beginn der Vía Verde. Infotafeln und Wegweiser, Toiletten und ein großer Parkplatz sind ebenfalls vorhanden (2016).
Die halbseitig asphaltierte Strecke führt stadtauswärts auf die Berge zu. Schon bald erreicht man den ersten Tunnel (von 10).
Steile Felswände begrenzen das Tal, die Ruinen alter Fabrikgebäude liegen hoch oben am Hang. Das Viadukt über den Fluss Barxell ist 133 m lang und 28 m hoch.
Vom Wanderweg über dem Barranco hat man einen weiten Blick über den Radweg und die Stadt Alcoi.
Ein langer Tunnel liegt vor uns: Glorieta del Salt, 321 m, beleuchtet.
Höhepunkt des Radwegs: Das Viadukt Siete Lunas! Das Viadukt über den Río Polop, einem Nebenfluss des Río Serpis, überquert das Tal in 46 m Höhe mit 230 m (oder 260 m?) Länge.
Unter dem Viadukt, im Tal des Río Polop, erkennt man erst die enormen Ausmaße dieses Bauwerks.
Der Weg steigt nun etwas an. Ein Doppeltunnel (No. 6) erscheint, ein Bogen ist zugemauert. Wenig weiter Tunnel No 7,
In einer großen Schleife haben wir Alcoi umrundet, durch die Kiefernwälder geht es weiter bergauf. Zwei weitere kurze Tunnel folgen. Die Aussicht von hier ist grandios..
Und wieder zwei Tunnel, 71 und 133 m lang. Am Ende gefährliche Pfosten mitten auf dem Radweg: keine gute Idee, besonders gegen die Sonne kaum zu sehen.
Wir nähern uns dem Bereich der Bauarbeiten an der Autobahn, die jetzt abgeschlossen sind. Die Fahrbahn wurde kürzlich erst gestrichen. Der nächste Tunnel ist 324 m lang.
Aber es geht noch besser: 917 m. Die Röhren der Autobahn liegen direkt neben dem alten Tunnel.
Der Radweg durchquert das Gebiet des Parque Natural del Carrascal de la Font Roja. Vor dem nächsten Tunnel (1013 m lang) geht es über das Viadukt "Sant Antoni".
Das Kloster Font Roja selbst liegt hoch in den Bergen, umgeben von dichtem Steineichenwald (Carrascal). Vom Balkon in luftiger Höhe blickt man weit über das Land. Gut beschilderte Wanderwege führen durch den Nationalpark.
Die Lichtanlagen des längsten Tunnels am Radweg funktioerten 2016 nicht mehr ! Besser selbst vorsorgen mit Licht am Fahrrad! Direkt nach dem Tunnel befindet sich der Rastplatz von L'Estepar.
Die Ausbaustrecke führt noch 2 km weiter. Eine alte Brücke mit rostigem Geländer überspannt den Einschnitt.
Man erreicht wieder offenes Feld. Hier ist vom Ausbau nicht mehr viel zu bemerken, der Weg besteht aus grobem Schotter. Der feine Kies ist längst weggespült. Dann wird der Weg ein Pfad. Pfostensperren markieren die Strecke.
Es wird Zeit, auf die Straße auszuweichen, die Vía Verde ist zu Ende. An der Straße nach Xixona (CV-800) ist eine gute Gelegenheit. Ansonsten ist die Rückfahrt auf der Vía Verde ins Tal eine gute Option.
Die Weiterfahrt nach Ibi und der Vía Verde del Maigmó ist auf Nebenstraßen beschildert. Teilstrecken ließen 2006 sich auch noch auf der Bahntrasse fahren. Die Wegweisung war bei unserer Befahrung nicht immer gut zu finden. Kleine blaue Fahrradschilder markieren den Weg zu Weiterfahrt auf der Servicestraße der A7. Ein zugewachsener und vernachlässigter Rastplatz nahe der Passhöhe “El Collado de Malany" liegt am Wegesrand. Die ebenfalls zugewachsene Bahntrasse verläuft links der Straße in den Feldern.
Im Bereich der Stadt Ibi ist die Bahntrasse als Weg befahrbar. Ibi ist die "Spielzeugstadt", auch die Eisenbahn ist vertreten!
Zum Beginn der Vía Verde am Parkplatz Puerto del Maigmó sind es gut 17 km auf der Landstraße, oder 25 km über Castalla.
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Seite zuletzt geändert am 12.06.2020